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Daniel, der Zauberer

Nun ist aber auch Zeit für Daniels Übungsstunde mit seinem Gesangslehrer (der Film scheint auch in Details nur fiktiv zu sein). Währenddessen sitzen Tom und Rike draußen und sinnieren über ihre Mordpläne. Tom meint, es wäre vielleicht gar nicht schlecht, Daniel im Wald mittels Scharfschützengewehr abzuknallen, was Rike aber viel zu feige ist. Die Rike ist nämlich eine ganz schön harte Sau.

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Fehlende Glieder der Evolution: Der aufrechte Gang ist schon da, Kleidung ebenfalls, aber noch lebt man im Wald.

Daniel bekommt davon gar nichts mit und singt irgendein englisches Lied, wobei er sich in eine Wildnis mit ein paar Tigern träumt, die er streicheln kann. Sein Gesangslehrer hat da mehr Sinn für die Realität und verjagt die glotzenden Attentäter aus seinem Garten.

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Hey, so ein schöner Anblick ist Daniels Hintern auch nicht, dass man da so versonnen draufstarren müsste.
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Der süßeste Anblick im ganzen Film.
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Vorsicht, Lebensgefahr! Freilaufender Küblböck!

Die sind kurze Zeit später wieder daheim. Während Rike gelangweilt umherschleicht, kratzt Tom seine letzten Schreibkenntnisse zusammen und verfasst einen Drohbrief an Daniel: "An unseren über alle Maßen verhassten Küblböck. Denk nur nicht, dass wir auf deine vorgetäuschte Liebe zu den armen Tigern reinfallen..." Woher die Teenies Daniels Tigerträumereien kennen, bleibt aber das Geheimnis von Drehbuchautor Ulli Lommel.

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"Spiel da nicht rum, Frauen verstehen nichts von Fußball! Und außerdem fehlt der Puck."

Der schleicht nun dem Balthasar auf dem Friedhof hinterher und konfrontiert ihn mit einer lange vergangenen Begegnung in den 60er Jahren. Balthasar identifiziert Ulli messerscharf anhand dieser Angaben als Johnny alias Johannes, der dummerweise schon seit 30 Jahren tot ist. Johnny allerdings bringt das nicht aus der Ruhe, er ermahnt den Bösewicht, seine Kohorten gefälligst nicht auf Daniel zu hetzen, da er ihn beschützen würde und dies schon immer getan hätte.

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Wer geht nicht ab und zu auf den Friedhof, um alte Grabinschriften zu lesen? Wenn Zeitungen halt immer teurer werden und so schrecklich aktuell sind...

Zeit für eine Rückblende: Johnny steht im Frack und mit Horn, dafür aber mit nur einem Arm in Küblböcks Vorgarten und lässt einen Bläser raus. Klein-Daniel guckt sich das zunächst vom Fenster aus an, steht dann aber plötzlich im Garten und muss sich von dem alten Sack erzählen lassen: "Träum einfach, der Rest ergibt sich von alleine." Wie ihr sicherlich schon vermutet habt, ist das der ideale Anlass für den kleinen Daniel, epileptisch rumzutanzen, während ihn Johnny lüstern begafft.

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"Magst du auch mal in mein Horn blasen, Daniel?" - "Nein, das kenn ich, nach einer Weile spuckt es zurück, und Töne kommen gar nicht raus..."
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Wenn ein junges Küblböck in Panik gerät, rennt es nicht weg, sondern vollführt einen rituellen Tanz, um Beistand von seinen Naturgöttern zu erbitten. Aus diesem Grund sind Küblböcks heutzutage nahezu ausgestorben.

Balthasar ist von dem ganzen Geseiere allerdings wenig beeindruckt und weist darauf hin, dass Johnny dann allein gegen Millionen Küblböck-Hassern steht. Johannes kontert wohl mit der intelligentesten Erwiderung seit der Erfindung der Ohrfeige: "Kennst du die kleine Petra?" Balthasar kennt natürlich keine Petra (gebt’s zu, ihr kennt Petra auch nicht), was Johnny zu der Schlussfolgerung führt: "Siehst du? Du hast keine Ahnung."

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"Ach wie gut, dass niemand kennt, wo Petra heute abend pennt..."

Und prompt sehen wir Petra, die im Café ihres Opas arbeitet und ein Megafan von Daniel ist. Obwohl die Schauspielerin mit Nachnamen Lommel heißt, zeigt sie hier die beste schauspielerische Leistung im bisherigen Film. Das ist nicht schwer, aber ich wollte es erwähnt haben. Opa Winter wird übrigens vom Filmproduzenten Peter Schamoni gespielt. Hier kommt wirklich jeder mal ran. Aber zurück zur Handlung.
Opas liberale Haltung in Sachen Kinderarbeit lässt keine Rückschlüsse auf seine Toleranz gegenüber musikalischen Dingen zu, denn er ist überhaupt nicht begeistert, dass Petra einen Küblböck-Kalender an die Wand hängt und das Lokal mit seiner Musik beschallt, und so die Kunden vergrault (bis auf eine, die natürlich über Küblböck meckert).

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Wenn du nicht in dem Film mitmachst, wird dein Taschengeld gestrichen.
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"Und hören Sie auf, im Fernsehen für Reis zu werben, Negermann!" - "Mama, das ist nur eine Keramikfigur."

Aus irgendeinem Grund sieht man Petra nun, wie sie sich vor dem Spiegel auf nuttig schminkt, bevor der Film auf einen Küblböck-Clip umschaltet, in dem Daniel sich vor dem Spiegel im Adidas-Anzug herrichtet und dann am Waldrand im Schnee herumtollt, während er seine Lippen zum Playback bewegt. Die sporadisch eingeschnittenen Bildchen von der ebenfalls rumhampelnden Nuttenpetra sollen wohl den optischen Eindruck etwas abmildern.

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"Babystrich, ich komme!"
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Wie man sieht, wurden diese Szenen gesponsort von Nike.
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Sieht pornographischer aus, als es ist.

Petra muss ihrem Idol natürlich auch einen Fanbrief schreiben, in dem sie (wohnhaft in Eggenfelden, was für ein Zufall) Daniel in das Café ihres Opas einlädt und ihre ganze Lebensgeschichte erzählt (Eltern tot, Oma "ist in den Himmel gefahren"). Sie wünscht ihm noch viel positive Energie, und die brauch ich auch, denn der Film läuft noch glatte 50 Minuten, und langsam verspüre ich Lust, meinen Kopf wiederholt gegen einen Schrank zu schlagen. Nicht wegen Küblböck selbst, sondern wegen des unerträglichen Scheiß’, den der Lommel als Film bezeichnet.

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"Liebes Amnesty International, bitte hol mich aus diesem Film raus."

Tom und Rike schlurfen wie getretene Hunde in die Küche zu Balthasar, der ungeduldig fragt, wo die kleine Kakerlake steckt. Schließlich unterstellt er seinen Untergebenen sogar, Küblböck-Fans geworden zu sein, was diese natürlich vehement bestreiten. Neben dem reinen Hass auf Küblböck gibt Balthasar ihnen jetzt auch ein weiteres Motiv für den Mord: Sie sollen damit berühmt werden, Superstars sozusagen, berühmter noch als Küblböck selbst. (Dass Marc David Chapman nicht berühmter geworden ist als sein Opfer John Lennon, lag wohl einzig und allein daran, dass Chapman den Auftrag nicht von Balthasar bekam.)

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Rikes Text in dieser Szene ist: "Bäng bäng!". Echt.
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