Klopfers Blog


Angezeigt werden nur Einträge der Kategorie "Belanglose Gedanken"
Zurück zur Ansicht aller Einträge

Nach Kategorie filtern:


Um, okay, Leute. Ich habe heute eine "etwas" bizarre Meldung gelesen, und ich hoffe, ihr könnt mir helfen, die komplexen Verhältnisse aufzudröseln.
Es geht um einen 26-Jährigen, der eine Beziehung mit einer 72-Jährigen hat, und zwar seiner Oma. Als wenn das nicht bäh genug wäre, wollen die beiden ein gemeinsames Kind produzieren (mit einem Fremd-Ei, weil bei der Ollen natürlich altersbedingt da unten alles schon verödet ist). Jetzt bitte ich um eure Mithilfe, um die Familienverhältnisse aufzudröseln.

Die Mutter des resultierenden Kindes wird also gleichzeitig die Urgroßmutter des Kindes sein, weil sie die Großmutter des Vaters ist. Gleichzeitig wird die Mutter des Vaters sowohl Großmutter als auch Halbschwester des Kindes (sowie Großmutter von sich selbst). Der Vater wird, weil er der Partner der Urgroßmutter des Kindes ist, zum Urgroßvater seines eigenen Kindes und damit sein eigener Großvater - und auch der Stiefvater seiner eigenen Mutter. Diese eigene Mutter ist dann also nicht nur Großmutter und Halbschwester des Kindes, sondern gleichzeitig Ururgroßmutter, da sie die Mama des Urgroßvaters ist.

Hab ich was vergessen? Und ist das dann noch ein Stammbaum? fragehasi.gif


20150817113842_0.jpg

Brick ist ein Ziegelstein wie du und ich. Eigentlich heißt er Brichard, aber weil er cool sein will, nennt er sich Brick. Heute begleiten wir Brick einen Tag lang, um zu sehen, wie ein junger Ziegelstein so lebt.

20100326162512.jpg Wie bei allen beginnt auch der Morgen bei Brick mit dem Abstrullern des Morgenurins. Da Brick aber schüchtern ist und nicht pullern kann, wenn ihm jemand dabei zuguckt, fließt es auf dem Foto gerade nicht.
20100326162532.jpg Nach dem Duschen ist Frühstück angesagt. Als Morgenmuffel ist Brick dabei aber noch im Halbschlaf. Deswegen isst er auch nichts, sondern begnügt sich mit einer Tasse Kuhsaft.
20100326162603.jpg Auch ein Ziegelstein kommt nicht ohne Schulbildung aus. Brick lernt zum Beispiel, was für eine tragende Rolle Ziegelsteine in der Geschichte und der Architektur gespielt haben.
20100326162633.jpg Nach der Schule geht's auf die Piste. Brick versucht hier gerade, ein paar süße Ziegelmädchen aufzureißen, und lässt dabei seinen ganzen Charme spielen.
20100326162709.jpg Leider war Brick dabei nicht erfolgreich. Also wird es doch wieder ein Abend vor dem PC mit einer Packung Taschentücher. Hier schaut sich Brick gerade etwas Ziegelgruppensex an.
20100326162739.jpg Nach so einem anstrengenden Tag ist es Zeit fürs Bett. Hier kann Brick so richtig schön träumen, was er machen wird, wenn er groß ist.
20100326162814.jpg Offenbar will er dann Plattenbauten einreißen. Als stolzer Ziegelstein mag Brick nämlich keine Plattenbauten.

Jetzt haben wir wieder alle was gelernt. ^^

Der Ziegelstein besteht aus knautschfreundlichem Schaumgummi und wurde großzügigerweise von GetDigital.de spendiert.
Ich empfehle übrigens, mit dem Ziegelstein in der Hand nicht an Bereitschaftspolizisten vorbeizugehen. Die gucken immer sehr misstrauisch. doofguck.gif


Man hat ja immer mal die Hoffnung, dass sich Jugendschützer auch mal mit wissenschaftlichen Erkenntnissen beschäftigen, um die Schwerpunkte und Vorgehensweisen ihrer Arbeit auch sinnvoll festzulegen. (Ja, ich weiß, es sind meistens nur Leute, die ihre eigenen Moralvorstellungen zum Gesetz machen wollen. Aber man darf ja die Hoffnung haben.)

In letzter Zeit sind da zwei Arbeiten besonders zu nennen.
Die erste Arbeit ist ein Aufsatz von Milton Diamond, der letztes Jahr in der wissenschaftlichen Zeitschrift International Journal of Law and Psychiatry erschien. Der Text Pornography, Public Acceptance and Sex Related Crime: A Review fasst die Erkenntnisse anderer Wissenschaftler zusammen, um zu untersuchen, ob die Verfügbarkeit von Pornografie sich steigernd auf die Zahl der Sexualstraftaten auswirkt und ob Pornografie in den Konsumenten frauenfeindliche Ansichten verankert. Für die, die sich den Artikel nicht durchlesen wollen, spoiler ich mal: Beides kann verneint werden.
Wo Pornografie frei verfügbar ist, ist die Zahl der Vergewaltigungen deutlich gesunken. Man kann zwar nicht sagen, dass das Sinken unbedingt auf die Pornos zurückzuführen wären, aber man kann deutlich erkennen, dass sie nicht zu einer Zunahme geführt haben. Angesichts der Tatsache, dass Opfer heutzutage eher bereit sind, Sexualstraftaten anzuzeigen, statt sie aus Scham zu verschweigen, ist das recht aussagekräftig.
Ebenso ist das Frauenbild, welches Menschen pflegen, wenig von der Darstellung von Frauen in Pornos abhängig. Einige amerikanische Studien stellten sogar fest, dass Besucher von Pornokinos weniger frauenfeindliche Ansichten hegten als durchschnittliche College-Studenten beiderlei Geschlechts. Diamond weist auch darauf hin, dass Frauen gerade in Ländern mit striktem Pornografieverbot (z.B. in Saudi-Arabien) deutlich schlechter gestellt seien als Männer und zitiert einen anderen Wissenschaftler (Baron): "Pornografie und Geschlechtergleichheit florieren beide in politisch toleranten Gesellschaften."

Die zweite Arbeit ist eine Studie des Leipziger Professors Dr. Kurt Starke, in der die oft von Jugendschützern behaupteten negativen Auswirkungen von Pornografie auf Jugendliche untersucht werden, wobei nicht nur eigene, sondern ebenfalls Erkenntnisse aus anderen Studien eingeflossen sind. (Das Gutachten der Studie mit dem Titel "Pornografie und Jugend - Jugend und Pornografie" kann hier runtergeladen werden.)
Auch hier ist das Ergebnis, dass eine grundsätzlich schädliche Wirkung von Pornografie auf Jugendliche als Fiktion anzusehen ist und das Verbot einfacher Pornografie daher sogar schädlich für die Sexualentwicklung von Jugendlichen sein kann. (Der Text ist recht verständlich geschrieben, man muss also kein Diplom haben, um ihn zu verstehen.)

Und jetzt können wir den neuen (und den alten) Jugendmedienschutzstaatsvertrag meinetwegen zerrupfen und vergessen.

Übrigens wurde ich von mehreren Leuten gebeten, mal was zu den vielen Kinderschändern in katholischen Einrichtungen zu sagen. Okay, ich fasse mich auch kurz. (Denke ich. :kratz: ) Was dort passiert ist (und vermutlich immer noch passiert; das kommt ja z.B. in Deutschland jetzt alles nur ans Licht, weil's gerade verjährt ist), ist meiner Meinung nach ein Resultat aus dem Verbot, sich sexuell zu betätigen. Die wenigsten der Täter sind pädophil, sie haben einfach eine Gelegenheit wahrgenommen, ihre Triebe zu befriedigen, und das ohne große Gefahr, dabei erwischt zu werden (sie waren für die Kinder ja schließlich Autoritätspersonen mit einem besonderen Draht zu Gott).
Das ist so ähnlich wie bei Knastschwulen. Die sind auch nicht schwul, aber weil sie im Knast keine Frauen zum Poppen haben, befriedigen sie sich gegenseitig. Und wenn sie dann aus dem Gefängnis rauskommen, haben sie überhaupt kein Verlangen danach, jemals wieder einem Kerl die Rosette zu weiten. Die katholischen Amtsträger haben nicht mal die Aussicht auf ein Ende ihrer Haft im Zölibat. Sie haben eigentlich nur drei Möglichkeiten:
1. Sie verkneifen sich alles, werden grummelig und unausgeglichen.
2. Sie führen heimlich eine Beziehung zu einer Frau oder einem Mann (was dann meistens zu einem offenen Geheimnis wird; soweit ich gehört habe, bezahlt die katholische Kirche einem Priester in Polen sogar die Wohnung für seine Frau und seine Kinder, weil sie keinen Nachfolger für ihn finden und daher über den Bruch des Zölibatseids hinwegsehen).
3. Sie fummeln mit ihren Schützlingen.
Das müssen sie nicht mal planen. Ich fürchte, wenn man ein paar Jahre nicht ejakuliert hat und dann durch irgendetwas ein Rohr bekommt, sieht jeder, der nicht gerade wegläuft, irgendwie willig und geil aus. Da werden dann ein unschuldiges Lächeln und jede zufällige Berührung als Aufforderung missverstanden. Ich möchte die Taten dieser Leute nicht entschuldigen; eigentlich hätten sie sich nach den ersten unzüchtigen Gedanken selbst ohrfeigen müssen, statt sie umzusetzen. Sie sollten streng bestraft werden. Aber ich denke, dass die Ursache für so ein Verhalten in der Forderung der katholischen Kirche nach einem Verzicht auf Sexualität liegt. Seine Sexualität zu unterdrücken oder zu verstecken ist einfach ungesund.


Ach, Australien. Du warst mal cool. Aber was ist aus dir geworden?
Manche kennen vielleicht die Encyclopedia Dramatica. Man könnte sie als den schmuddeligen Bruder der Wikipedia bezeichnen. So ziemlich jeder Artikel dort ist darauf aus, irgendwelche Tabus zu verletzen. Egal wie man jetzt dazu steht, es ist ziemlich einfach, sich nicht angegriffen zu fühlen: Man geht einfach nicht auf die Seite rauf.
Das ist allerdings ein Konzept, was in Australien bisher offenbar nicht allgemein bekannt ist: Die Australian Human Rights Commission hat aufgrund von Beschwerden über den ED-Artikel zu Aborigines ein Verfahren gegen den Betreiber der ED eingeleitet, der dann vermutlich irgendwann angeklagt werden soll. Nun sitzt der Betreiber zwar in den USA (und hält sich an amerikanische Gesetze, da die Redefreiheit in den USA doch sehr ernst genommen wird), weswegen er wohl nicht fürchten muss, dass ein Urteil gegen ihn vollstreckt werden kann, aber er kann wohl seine australische Familie nie mehr besuchen.
(Ich verzichte hier auf Links zur ED, da manche der Werbebanner dort gelegentlich Malware verbreiten, weil der Werbeanbieter offenbar nicht allzu sorgfältig bei der Auswahl seiner Werbekunden ist. Die ED kann nichts dafür, aber man findet die Seite ja auch recht einfach, wenn man weiß, wie sie heißt.)

Das ist nicht das erste Mal, dass Australien negativ auffällt, was das Internet angeht. In Australien werden jetzt Internetsperren eingeführt. Das Vorhaben lag eine Weile auf Eis, wird aber nun wieder in Angriff genommen. Als Vorwand für die Sperren nahm man natürlich die Kinderpornografie. Auf der Liste, die aber über Wikileaks an die Öffentlichkeit gelangte, waren dann aber auch normale Pornoseiten, Online-Poker-Seiten, Wikipedia-Seiten und sogar die Seite eines Zahnarztes aus Queensland. Oh, und Wikileaks kam dann natürlich auch auf die Liste. Die australische Regierung reagierte auf die Kritik mit der Drohung, jeden zu verklagen, der die Liste veröffentlicht.
Oh, und natürlich gibt's ja gaaanz tolle Gründe, auch normale Pornoseiten auf die Liste zu setzen. Junge, erwachsene Frauen mit A-Körbchen dürfen in Pornos nicht mehr auftauchen, da das kinderpornografisch sei*, und auch weibliche Ejakulation ist verboten.
* Bei uns ist das dank des Jugendpornografiegesetzes de jure auch so.

Einen schönen Bock schoss die Regierung des Bundeslands Südaustralien im Januar, als sie beschloss, dass jeder, der im Internet einen Kommentar zur anstehenden Wahl veröffentlichen wolle, dies nur mit Angabe seines Realnamens und seiner Postleitzahl tun dürfe. Der Aufschrei öffentlicher Empörung sorgte dann dafür, dass man zurückruderte und das Gesetz schnell wieder verschwinden ließ.

Und wisst ihr, was das Schlimmste ist? Australien ist gar nicht so anders als Deutschland.
Das mit der Jugendpornografie habe ich schon erwähnt. Die Internetsperren - vielleicht kommen sie bei uns ja doch noch.
Und auch in Deutschland kann man jetzt Leute in anderen Teilen der Welt verklagen, und falls jemand glaubt, er wäre hier wiederum vor Klagen aus fremden Ländern wie China sicher, der irrt sich auch: Deutsche Gerichte helfen da gerne.

Ach Deutschland. Du warst bestimmt auch mal cool.


Es gab ab 12. Januar ein großes Erdbeben in Haiti. Am 26. Februar wackelte in Japan die Erde, einen Tag später in Chile. Anfang März wurden Taiwan und die Türkei durchgeschüttelt, am 11. März kam wieder ein Erdbeben in Chile, gestern durfte mal wieder Japan eins erleben, Indonesien kam ebenfalls dran.
Irgendwie komme ich nicht umhin, an einen Superschurken zu denken, der in seiner geheimen Basis in einem erloschenen Vulkan sitzt, seine Erdbebenwaffe auf Welttournee schickt und schließlich irgendwann seine Geldforderungen an die Vereinten Nationen stellen wird. Griechenland sollte beunruhigt sein, eventuell muss das Geld, was für ihr Rettungspaket geplant war, in kleinen, nicht registrierten Scheinen per Fallschirm über einer lauschigen Pazifikinsel abgeworfen werden. Wäre nur blöd, wenn dem Schurken einer zuvor kommt und das Geld früher erpresst ... kratz.gif ... Ich muss mal eben einen kleinen Brief an die UNO schreiben. zufrieden.gif


Ich sehe gerade, dass mein Klopfer-lästert-Wunschzettel bei Amazon nahezu leergeräumt wurde (von dem abgesehen, was nicht mehr erhältlich ist). Ich sehe da jede Menge Arbeit auf mich zukommen, und angesichts der zweifelhaften Qualität der meisten Werke, die auf der Liste standen, weiß ich nicht so recht, ob die Spender es nun gut oder schlecht mit mir meinten. Aber trotzdem vielen vielen Dank! biggrin.gif

Herzlichen Glückwunsch übrigens an Sandra Bullock. Eine goldene Himbeere UND einen Oscar an einem Wochenende zu gewinnen, hat, glaube ich, noch niemand geschafft.


Ich bin ja ein Fan von xkcd. Ich bin mir aber nicht so sicher, ob Randall Munroe mit seinem Strip "Regrets" wirklich die richtige Botschaft impliziert:

xkcd.com

Schließlich gibt es noch so manch andere Dinge, die man mit einem Mitglied des anderen Geschlechts tun kann:

20100226154000.png

Ich meine ja nur ...


In gewisser Weise sind wir Menschen eine Katastrophe. Wir machen jede Menge verkehrt (wie sollte man sonst Karneval erklären?), und so ist die Erfindung des Computers im Prinzip auch nur eine weitere Möglichkeit, wieder irgendwelche Scheiße zu bauen - sei es mithilfe von Computern oder an Computern selbst. Dies sind fünf seltsame Bugs aus der bunten Geschichte der computergestützten Technologie.

20100217015701.jpg

1. Falsche Rundungen, und man wird einfach nicht scharf
Manche Leute haben Motorola als Handy-Hersteller nach dem Razr vielleicht vom Radar verloren, aber die Firma baut immer noch Mobiltelefone. Das Motorola Droid ist ein ziemlich neuer Vertreter: Es wird erst seit dem Oktober 2009 verkauft. Natürlich hat das Gerät als modernes Kommunikationsmittel auch eine eingebaute Kamera - irgendwie muss man schließlich dafür sorgen, dass 16-jährige Nymphen ihren Liebsten Bilder von ihren festen Tittchen schicken können, die die Empfänger dann im Internet weiter verbreiten können und so dafür sorgen, dass jede Menge überschüssiger Energie mit brutaler Masturbation abgebaut wird. Doch die Kamera im Droid zeigte ein merkwürdiges Verhalten. Der Autofocus funktionierte nicht - und dann plötzlich doch. Man verdächtigte den amerikanischen Netzbetreiber Verizon zunächst, heimlich ein Softwareupdate untergeschoben zu haben, doch dies stellte sich bald als Irrtum heraus. Die Wahrheit war viel simpler: Die Autofocusfunktion benutzt aus irgendeinem Grund die aktuelle Zeit, und ein Rundungsfehler sorgt dafür, dass der Autofocus für 24,5 Tage korrekt funktioniert, dann aber für 24,5 Tage versagt. Wer also gute Fotos mit dem Droid machen will, muss also entweder eine Engelsgeduld haben und gegebenenfalls dreieinhalb Wochen warten, oder aber Datum und Zeit seines Telefons umstellen und somit quasi darauf verzichten, mit dem Terminkalender des Telefons etwas Sinnvolles anstellen zu können.

20100217015732.jpg
Isaac Newton, kurz bevor ihn
ein Apple trifft.

B. Mit Gewalt geht alles
Viele mögen sich kaum daran erinnern, aber Apple war nicht immer die angesehene Lifestyle-Company, die eher so nebenbei noch was mit Computern gemacht hat. Die Firma begann schließlich mit Computern - eben dem Apple I, gebaut von Steve Wozniak und vermarktet von Steve Jobs. Diesem folgte der noch erfolgreichere Apple II, doch auch dieser sollte bald mit dem kreativ benannten Apple III einen Nachfolger bekommen. Steve Jobs wollte vor allem einen leisen Computer haben, und deswegen verzichtete man nicht nur auf Lüfter, sondern steckte die Elektronik noch in ein Alugehäuse (um die Hitze abzuleiten), bevor man es in eine herkömmliche Plastikhülle steckte. Das war eine dumme Idee.
Da das Design keine ausreichende Luftzirkulation erlaubte und sich die Hitze im Computer staute, verformten sich die Bauteile nämlich leicht, weswegen schließlich sogar Chips aus ihren Sockeln sprangen. Kunden, die bestimmte Ausfallerscheinungen meldeten, bekamen schließlich die Anweisung, ihre Computer anzuheben und aus etwa zehn Zentimetern Höhe fallen zu lassen, damit die Chips wieder in ihren Sockeln einrasten. Vielleicht dachten die Apple-Techniker damals ja auch, das "Booten" eines Computers sollte tatsächlich viel mehr mit Tritten zu tun haben, und wurden nur durch den Flop des Apple III daran gehindert, unsere devoten Rechenknechte zu Prügelknaben umzukonstruieren.

3. Eintönigkeit macht langsam
Windows 7 ist an sich ein gutes Betriebssystem, auch wenn XP-gewohnte Menschen wie ich gelegentlich mit leichter Verzweiflung davor sitzen und gewisse Einstellmöglichkeiten vermissen bzw. zu blöd sind, sie zu finden. Mh. Allerdings ist Windows 7 auch menschlicher geworden. Es will Abwechslung, sonst wird es gnatzig und gammelt aus Protest herum. Genauer gesagt geht es um das Hintergrundbild für den Desktop. Hier sollte man tatsächlich ein Bild wählen, auch wenn man lieber eine spartanische Optik bevorzugen würde, weil man glaubt, dass so ein Wallpaper nur eine Ressourcenverschendung wäre. Der schlichte Grund: Das Hochfahren des Computers dauert ohne Hintergrundbild tatsächlich 30 Sekunden länger. Irgendein nutzloser Statistiker rechnet bestimmt schon wieder aus, wie viel Milliarden Euro Schaden der Weltwirtschaft dadurch angeblich entstehen würden. Dabei sollten wir dankbar sein darüber, dass die Betriebssysteme uns immer ähnlicher werden - von anderen kann man Menschlichkeit ja nicht mehr unbedingt erwarten.

IV. Keine Post von Future Boy
Nach seriösen Schätzungen beträgt der Anteil von Spam an den täglich weltweit verschickten E-Mails üppige 85 Prozent. Kein Wunder, dass gerade viele Unternehmen sich auf Programme verlassen, die den Müll ausfiltern sollen, um nicht die Arbeitszeit der teuren Angestellten damit zu belasten. Eine Softwarelösung ist SpamAssassin, welches bei vielen Firmen Anfang des Jahres eine grandiose Erfolgsbilanz vorweisen konnte: 100 Prozent der Spammails wurden ausgefiltert! Leider traf dies auch auf alle anderen Mails zu. Das war nicht ganz so grandios. Irgendeinem Programmierer war mal aufgefallen, dass viele Spammails mit der Raumzeit eher locker umgingen und ihr Absendedatum mal eben einige Jahre in die Zukunft verlegten. Also bekam SpamAssassin flugs eine Regel eingebaut, wonach alle Mails mit einem Absendedatum ab 2010 als Spam zu markieren seien. Und dann kam die Zukunft.
Als das mystische Jahr 2010 dann wider Erwarten tatsächlich unsere Kalender zierte, arbeitete SpamAssassin natürlich nach Vorschrift und brandmarkte daher zum Beispiel bei 1&1 und GMX alle eingehenden Mails als Büchsenfleisch. Natürlich wurde der Fehler in SpamAssassin eiligst beseitigt: Man setzte den Schwellenwert ganz simpel auf das Jahr 2020, womit man vermutlich auch dafür sorgte, dass ich diesen Text hier in zehn Jahren wieder hervorkramen kann.

7. Zielgruppe Einsiedler?
Anfang der Achtziger Jahre war Atari der Platzhirsch auf dem amerikanischen Videospielemarkt. Man spielte keine "video games", man spielte Atari. (Die Konsole wurde nachträglich mit dem klangvollen Namen VCS 2600 bedacht.) Und auch wenn die Firma schließlich den großen amerikanischen Videospielcrash zu verantworten hatte, aus dem am Ende Nintendo als globales Schwergewicht der Branche hervorging, so war Atari vorher durchaus nicht faul. Man versuchte sogar eine selbst für heutige Verhältnisse futuristische Art von Controllern zu entwickeln. Das Atari-Mindlink-System war ein Stirnband, welches Muskelbewegungen im Gesicht interpretieren sollte. Es funktionierte allerdings nicht so recht und kam daher auch nie auf den Markt. Etwas weniger ambitioniert war dagegen das kabellose VCS 2700. Die Konsole selbst war im Prinzip nicht anders als das olle VCS 2600, der Knaller waren die Joysticks, die mit der Konsole per Funk verbunden waren. Endlich kein Kabelsalat mehr - das musste ein Erfolg werden. Doch dann stellte sich heraus, dass die Joysticks nicht nur mit der Konsole vor ihnen verbunden waren. Die Teile hatten eine Reichweite von 300 Metern und hätten wohl lustige Massenschlägereien in jedem Häuserblock auslösen können, in dem mehr als eine Konsole dieser Baureihe stand. Oh, und nicht nur Konsolen - man musste auch befürchten, dass Garagentore und Fernseher von den Controllern ferngesteuert werden könnten. Die Joysticks hätten so nicht nur Schlägereien, sondern einen ausgewachsenen Bürgerkrieg starten können - Atari wäre mit dem 2700 eine größere Gefahr für die Vereinigten Staaten gewesen als der sowjetische KGB. Zum Glück hatte man das Problem rechtzeitig erkannt ... nachdem man bereits die Konsolen fertig produziert und mit Flugblättern beworben hatte. Wäre vermutlich zu viel Anspruch an Ataris Abteilung für Qualitätssicherung gewesen, den Teil der Konsole ausgiebig zu testen, der das Ding überhaupt von seinem Vorgänger abhob. Allerdings kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Atari im Laufe der Geschichte für seine Dussligkeiten mehr als ausgiebig bezahlt hat.

20100217015805.jpg
So hätten die USA ausgesehen, wenn das Atari 2700 auf den Markt gekommen wäre.

Jetzt noch ein kleiner Hinweis: Ich wurde gebeten, euch auf diese Umfrage aufmerksam zu machen, um jemandem bei seiner Bachelor-Arbeit zu helfen. Gefragt sind alle, die schon einmal an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben (es geht - trotz der Erwähnung von "Trainern" - nicht um Sport).


Ich sehe es von außen und fühle mich dennoch irgendwie betroffen: Die als "literarisches Wunderkind" gefeierte Helene Hegemann hat ihren Roman "Axolotl Roadkill" in riesigen Teilen aus dem Roman "Strobo" des Bloggers Airen abgeschrieben, und sie wurde erwischt - dummerweise erst nachdem das Feuilleton den Roman in höchsten Tönen lobte. Und während Hegemann sich selbstbewusst zum Plagiat bekennt, dabei keinerlei Bedauern über ihr Abkupfern erkennen lässt und die ganze Sache damit begründet, dass es halt gerade in ihrer Generation so usus sei, beginnen auch viele Kulturjournalisten einen würdelosen Tanz, nur um nicht zugeben zu müssen, dass man einen Fehler gemacht hat und die ganze Sache halt doch irgendwie scheiße gelaufen ist. Die Leute, die sich vermutlich sonst mit Händen und Füßen dagegen wehren würden, dass ihre Texte ohne Quellenangabe nur leicht umgeschrieben von anderen verwendet werden, begründen das Plagiat mit hanebüchenen Verweisen auf den fehlenden Urheberbegriff des Mittelalters und auf die schon immer vorhandene Praxis, als Autor Inspiration in früheren literarischen Stoffen zu suchen. Dass sie dabei mal eben Inspiration und Zitat gleichsetzen, ist für Menschen, die mit dem Schreiben ihr Geld verdienen, einfach nur blamabel.

Auch die Begründung, dass Hegemanns Roman literarisch gelungener sei als der von Airen, rechtfertigt nicht die Tat selbst. Ein Roman kann noch so gut geschrieben sein - die Story ist sein Fundament. (Nicht zuletzt deswegen ist es auch für mich eine gigantische Aufgabe, einen guten Roman zu schreiben.) Und das Fundament von "Axolotl Roadkill" wurde eben nicht von Helene Hegemann geschaffen, sondern von Airen. Hier kommt ein Aspekt zum Tragen, der nicht einfach durch eine simple Dankesfloskel auf der ersten Seite des Buches erledigt werden kann: Hegemann verdient Geld mit der Arbeit eines anderen. So wie der Roman hochgejubelt wurde, verdient sie vermutlich weitaus mehr Geld als derjenige, der das Fundament für ihren Erfolg lieferte. Gerecht ist das nicht.

Was sagt das alles über das Verlagswesen aus? Man kann von den Mitarbeitern des Ullstein-Verlags sicher nicht verlangen, dass sie jedes erschienene Buch kennen, gerade wenn es aus einem Kleinverlag kommt und sich nicht besonders gut verkaufte. Aber hätten nicht beim Lektor einige Alarmglocken schrillen müssen, als er das Werk las? Wie wahrscheinlich ist es, dass eine anscheinend nicht gerade am Rande der Gesellschaft stehende 17-Jährige sich so gut mit Drogen und dem Nachtleben in Berliner Clubs auskennt?
Ich glaube, die Verlage sind einfach viel zu geil darauf, ganz junge Leute als neue literarische Entdeckungen zu verkaufen. Eine 17-Jährige, deren Papa bekannter Dramaturg ist, ist dafür ebenso gut geeignet wie eine 18-Jährige, die eine Fickgeschichte schreibt, welche dann von der BILD zum heißen Skandalbuch hochgejubelt wird. Man erwartet in den Büchern eine besonders authentische Darstellung über das Leben heutiger Jugendlicher, ohne sich ins Gedächtnis zu rufen, dass große Teile davon mit dem realen Alltag der deutschen Jugend kaum Berührungspunkte haben und einfach nur Fantasien oder Wunschträume schildern, die in Jugendlichen mindestens so lebendig sind wie in 30- oder 50-Jährigen. Ein Teenager, der über Sex und harte Drogen schreibt, ist ungefähr so glaubwürdig wie ein Angler, der mit leuchtenden Augen schildert, dass er erst vor zwei Wochen einen 25-Kilo-Karpfen an Land gezogen hätte. Und dennoch nehmen die Verlage den Teenagern blauäugig Geschichten ab, die sie von zehn Jahre älteren Autoren als "zu unrealistisch" ablehnen würden. Es gibt den Promibonus für Fernsehpersönlichkeiten, und es gibt den Jugendbonus für junge Mädchen, die über Rausch und Sex schreiben. Wäre ja nicht so schlimm, wenn denn die Ansprüche nicht so viel niedriger wären als an jeden anderen, der seine Werke an Verlage schickt.

Wenn der Trubel um "Axolotl Roadkill" etwas gezeigt hat, dann dass selbst junge Autoren sich zu wenig Gedanken über den Wert geistiger Arbeit machen. In Japan wurden in den vergangenen Jahren mehrere Karrieren von Zeichnern und Autoren drastisch beendet, als ihnen Plagiate nachgewiesen wurden - die Verlage riefen zum Teil sämtliche Werke der Künstler aus dem Buchhandel zurück, selbst diejenigen, in denen nichts abgekupfert war. So sollte es Hegemann nicht gehen, beim besten Willen nicht. Wenn sie schriftstellerisches Talent hat, soll sie weiter schreiben und veröffentlichen. Aber sie muss den Wert der Arbeit anderer erkennen und wertschätzen lernen.
Um fair zu sein: Das müssen auch etablierte Autoren lernen. Ralf Husmann ist zum Beispiel hochgefeierter Drehbuchautor, der sich verkniff, das britische "The Office" als Vorlage für "Stromberg" anzugeben - erst die Androhung rechtlicher Schritte durch die BBC sorgte für eine entsprechende Nennung im Abspann. Ein Kreativer sollte so etwas mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können. Ich weiß nicht, ob Husmann diese Lektion verstanden hat, aber ich hoffe, Helene Hegemann tut es.


Frauen verdienen viel weniger (DasVierte-Text)
Was, die kriegen immer noch zuviel? ohmy.gif

Base-Jumper stürzt von Hochhaus (RTL-Text)
Und Fußballer treten Bälle. Ist das eine Meldung wert? tozey.gif

A. Jolie will noch ein Kind (M-TV-Text)
Ihre Sammlung "Bälger der Welt" ist immer noch nicht komplett? tozey.gif

Vater findet nach 30 Jahren seine Tochter wieder (DNews.de)
Der war 30 Jahre lang nie in seinem Keller? huh.gif

Schäuble will sparen - 2011 ist Schluss mit Schuldenexzess (N24.de)
Klar, die Masche kenn ich. "Mit der Diät fange ich morgen an."

BAP beim Bundespresseball - Merkel nicht dabei (Berlinonline.de/berliner-zeitung)
Endlich mal eine Entscheidung unserer Kanzlerin, die ich nachvollziehen kann.

Millionen Kinder durch Hunger wachstumsgehemmt (Berlinonline.de/berliner-zeitung)
Vor allem beim Wachstum in die Breite.

Spaniens Polizei sucht fetten Jungen (n-tv.de)
Sollen herkommen. Wir haben mehr als genug davon.

CD von Papst Benedikt XVI. (n-tv.de)
Aber wehe, da wird ungeschützter Geschlechtsverkehr beworben, sonst geht's ab auf den Index, Ratze!

Leo DiCaprio wird älter (n-tv.de)
Damit konnte ja nun wirklich niemand rechnen... tozey.gif