Klopfers Blog


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In gewisser Weise sind wir Menschen eine Katastrophe. Wir machen jede Menge verkehrt (wie sollte man sonst Karneval erklären?), und so ist die Erfindung des Computers im Prinzip auch nur eine weitere Möglichkeit, wieder irgendwelche Scheiße zu bauen - sei es mithilfe von Computern oder an Computern selbst. Dies sind fünf seltsame Bugs aus der bunten Geschichte der computergestützten Technologie.

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1. Falsche Rundungen, und man wird einfach nicht scharf
Manche Leute haben Motorola als Handy-Hersteller nach dem Razr vielleicht vom Radar verloren, aber die Firma baut immer noch Mobiltelefone. Das Motorola Droid ist ein ziemlich neuer Vertreter: Es wird erst seit dem Oktober 2009 verkauft. Natürlich hat das Gerät als modernes Kommunikationsmittel auch eine eingebaute Kamera - irgendwie muss man schließlich dafür sorgen, dass 16-jährige Nymphen ihren Liebsten Bilder von ihren festen Tittchen schicken können, die die Empfänger dann im Internet weiter verbreiten können und so dafür sorgen, dass jede Menge überschüssiger Energie mit brutaler Masturbation abgebaut wird. Doch die Kamera im Droid zeigte ein merkwürdiges Verhalten. Der Autofocus funktionierte nicht - und dann plötzlich doch. Man verdächtigte den amerikanischen Netzbetreiber Verizon zunächst, heimlich ein Softwareupdate untergeschoben zu haben, doch dies stellte sich bald als Irrtum heraus. Die Wahrheit war viel simpler: Die Autofocusfunktion benutzt aus irgendeinem Grund die aktuelle Zeit, und ein Rundungsfehler sorgt dafür, dass der Autofocus für 24,5 Tage korrekt funktioniert, dann aber für 24,5 Tage versagt. Wer also gute Fotos mit dem Droid machen will, muss also entweder eine Engelsgeduld haben und gegebenenfalls dreieinhalb Wochen warten, oder aber Datum und Zeit seines Telefons umstellen und somit quasi darauf verzichten, mit dem Terminkalender des Telefons etwas Sinnvolles anstellen zu können.

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Isaac Newton, kurz bevor ihn
ein Apple trifft.

B. Mit Gewalt geht alles
Viele mögen sich kaum daran erinnern, aber Apple war nicht immer die angesehene Lifestyle-Company, die eher so nebenbei noch was mit Computern gemacht hat. Die Firma begann schließlich mit Computern - eben dem Apple I, gebaut von Steve Wozniak und vermarktet von Steve Jobs. Diesem folgte der noch erfolgreichere Apple II, doch auch dieser sollte bald mit dem kreativ benannten Apple III einen Nachfolger bekommen. Steve Jobs wollte vor allem einen leisen Computer haben, und deswegen verzichtete man nicht nur auf Lüfter, sondern steckte die Elektronik noch in ein Alugehäuse (um die Hitze abzuleiten), bevor man es in eine herkömmliche Plastikhülle steckte. Das war eine dumme Idee.
Da das Design keine ausreichende Luftzirkulation erlaubte und sich die Hitze im Computer staute, verformten sich die Bauteile nämlich leicht, weswegen schließlich sogar Chips aus ihren Sockeln sprangen. Kunden, die bestimmte Ausfallerscheinungen meldeten, bekamen schließlich die Anweisung, ihre Computer anzuheben und aus etwa zehn Zentimetern Höhe fallen zu lassen, damit die Chips wieder in ihren Sockeln einrasten. Vielleicht dachten die Apple-Techniker damals ja auch, das "Booten" eines Computers sollte tatsächlich viel mehr mit Tritten zu tun haben, und wurden nur durch den Flop des Apple III daran gehindert, unsere devoten Rechenknechte zu Prügelknaben umzukonstruieren.

3. Eintönigkeit macht langsam
Windows 7 ist an sich ein gutes Betriebssystem, auch wenn XP-gewohnte Menschen wie ich gelegentlich mit leichter Verzweiflung davor sitzen und gewisse Einstellmöglichkeiten vermissen bzw. zu blöd sind, sie zu finden. Mh. Allerdings ist Windows 7 auch menschlicher geworden. Es will Abwechslung, sonst wird es gnatzig und gammelt aus Protest herum. Genauer gesagt geht es um das Hintergrundbild für den Desktop. Hier sollte man tatsächlich ein Bild wählen, auch wenn man lieber eine spartanische Optik bevorzugen würde, weil man glaubt, dass so ein Wallpaper nur eine Ressourcenverschendung wäre. Der schlichte Grund: Das Hochfahren des Computers dauert ohne Hintergrundbild tatsächlich 30 Sekunden länger. Irgendein nutzloser Statistiker rechnet bestimmt schon wieder aus, wie viel Milliarden Euro Schaden der Weltwirtschaft dadurch angeblich entstehen würden. Dabei sollten wir dankbar sein darüber, dass die Betriebssysteme uns immer ähnlicher werden - von anderen kann man Menschlichkeit ja nicht mehr unbedingt erwarten.

IV. Keine Post von Future Boy
Nach seriösen Schätzungen beträgt der Anteil von Spam an den täglich weltweit verschickten E-Mails üppige 85 Prozent. Kein Wunder, dass gerade viele Unternehmen sich auf Programme verlassen, die den Müll ausfiltern sollen, um nicht die Arbeitszeit der teuren Angestellten damit zu belasten. Eine Softwarelösung ist SpamAssassin, welches bei vielen Firmen Anfang des Jahres eine grandiose Erfolgsbilanz vorweisen konnte: 100 Prozent der Spammails wurden ausgefiltert! Leider traf dies auch auf alle anderen Mails zu. Das war nicht ganz so grandios. Irgendeinem Programmierer war mal aufgefallen, dass viele Spammails mit der Raumzeit eher locker umgingen und ihr Absendedatum mal eben einige Jahre in die Zukunft verlegten. Also bekam SpamAssassin flugs eine Regel eingebaut, wonach alle Mails mit einem Absendedatum ab 2010 als Spam zu markieren seien. Und dann kam die Zukunft.
Als das mystische Jahr 2010 dann wider Erwarten tatsächlich unsere Kalender zierte, arbeitete SpamAssassin natürlich nach Vorschrift und brandmarkte daher zum Beispiel bei 1&1 und GMX alle eingehenden Mails als Büchsenfleisch. Natürlich wurde der Fehler in SpamAssassin eiligst beseitigt: Man setzte den Schwellenwert ganz simpel auf das Jahr 2020, womit man vermutlich auch dafür sorgte, dass ich diesen Text hier in zehn Jahren wieder hervorkramen kann.

7. Zielgruppe Einsiedler?
Anfang der Achtziger Jahre war Atari der Platzhirsch auf dem amerikanischen Videospielemarkt. Man spielte keine "video games", man spielte Atari. (Die Konsole wurde nachträglich mit dem klangvollen Namen VCS 2600 bedacht.) Und auch wenn die Firma schließlich den großen amerikanischen Videospielcrash zu verantworten hatte, aus dem am Ende Nintendo als globales Schwergewicht der Branche hervorging, so war Atari vorher durchaus nicht faul. Man versuchte sogar eine selbst für heutige Verhältnisse futuristische Art von Controllern zu entwickeln. Das Atari-Mindlink-System war ein Stirnband, welches Muskelbewegungen im Gesicht interpretieren sollte. Es funktionierte allerdings nicht so recht und kam daher auch nie auf den Markt. Etwas weniger ambitioniert war dagegen das kabellose VCS 2700. Die Konsole selbst war im Prinzip nicht anders als das olle VCS 2600, der Knaller waren die Joysticks, die mit der Konsole per Funk verbunden waren. Endlich kein Kabelsalat mehr - das musste ein Erfolg werden. Doch dann stellte sich heraus, dass die Joysticks nicht nur mit der Konsole vor ihnen verbunden waren. Die Teile hatten eine Reichweite von 300 Metern und hätten wohl lustige Massenschlägereien in jedem Häuserblock auslösen können, in dem mehr als eine Konsole dieser Baureihe stand. Oh, und nicht nur Konsolen - man musste auch befürchten, dass Garagentore und Fernseher von den Controllern ferngesteuert werden könnten. Die Joysticks hätten so nicht nur Schlägereien, sondern einen ausgewachsenen Bürgerkrieg starten können - Atari wäre mit dem 2700 eine größere Gefahr für die Vereinigten Staaten gewesen als der sowjetische KGB. Zum Glück hatte man das Problem rechtzeitig erkannt ... nachdem man bereits die Konsolen fertig produziert und mit Flugblättern beworben hatte. Wäre vermutlich zu viel Anspruch an Ataris Abteilung für Qualitätssicherung gewesen, den Teil der Konsole ausgiebig zu testen, der das Ding überhaupt von seinem Vorgänger abhob. Allerdings kann man wohl mit Fug und Recht behaupten, dass Atari im Laufe der Geschichte für seine Dussligkeiten mehr als ausgiebig bezahlt hat.

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So hätten die USA ausgesehen, wenn das Atari 2700 auf den Markt gekommen wäre.

Jetzt noch ein kleiner Hinweis: Ich wurde gebeten, euch auf diese Umfrage aufmerksam zu machen, um jemandem bei seiner Bachelor-Arbeit zu helfen. Gefragt sind alle, die schon einmal an Weiterbildungsmaßnahmen teilgenommen haben (es geht - trotz der Erwähnung von "Trainern" - nicht um Sport).


Ich sehe es von außen und fühle mich dennoch irgendwie betroffen: Die als "literarisches Wunderkind" gefeierte Helene Hegemann hat ihren Roman "Axolotl Roadkill" in riesigen Teilen aus dem Roman "Strobo" des Bloggers Airen abgeschrieben, und sie wurde erwischt - dummerweise erst nachdem das Feuilleton den Roman in höchsten Tönen lobte. Und während Hegemann sich selbstbewusst zum Plagiat bekennt, dabei keinerlei Bedauern über ihr Abkupfern erkennen lässt und die ganze Sache damit begründet, dass es halt gerade in ihrer Generation so usus sei, beginnen auch viele Kulturjournalisten einen würdelosen Tanz, nur um nicht zugeben zu müssen, dass man einen Fehler gemacht hat und die ganze Sache halt doch irgendwie scheiße gelaufen ist. Die Leute, die sich vermutlich sonst mit Händen und Füßen dagegen wehren würden, dass ihre Texte ohne Quellenangabe nur leicht umgeschrieben von anderen verwendet werden, begründen das Plagiat mit hanebüchenen Verweisen auf den fehlenden Urheberbegriff des Mittelalters und auf die schon immer vorhandene Praxis, als Autor Inspiration in früheren literarischen Stoffen zu suchen. Dass sie dabei mal eben Inspiration und Zitat gleichsetzen, ist für Menschen, die mit dem Schreiben ihr Geld verdienen, einfach nur blamabel.

Auch die Begründung, dass Hegemanns Roman literarisch gelungener sei als der von Airen, rechtfertigt nicht die Tat selbst. Ein Roman kann noch so gut geschrieben sein - die Story ist sein Fundament. (Nicht zuletzt deswegen ist es auch für mich eine gigantische Aufgabe, einen guten Roman zu schreiben.) Und das Fundament von "Axolotl Roadkill" wurde eben nicht von Helene Hegemann geschaffen, sondern von Airen. Hier kommt ein Aspekt zum Tragen, der nicht einfach durch eine simple Dankesfloskel auf der ersten Seite des Buches erledigt werden kann: Hegemann verdient Geld mit der Arbeit eines anderen. So wie der Roman hochgejubelt wurde, verdient sie vermutlich weitaus mehr Geld als derjenige, der das Fundament für ihren Erfolg lieferte. Gerecht ist das nicht.

Was sagt das alles über das Verlagswesen aus? Man kann von den Mitarbeitern des Ullstein-Verlags sicher nicht verlangen, dass sie jedes erschienene Buch kennen, gerade wenn es aus einem Kleinverlag kommt und sich nicht besonders gut verkaufte. Aber hätten nicht beim Lektor einige Alarmglocken schrillen müssen, als er das Werk las? Wie wahrscheinlich ist es, dass eine anscheinend nicht gerade am Rande der Gesellschaft stehende 17-Jährige sich so gut mit Drogen und dem Nachtleben in Berliner Clubs auskennt?
Ich glaube, die Verlage sind einfach viel zu geil darauf, ganz junge Leute als neue literarische Entdeckungen zu verkaufen. Eine 17-Jährige, deren Papa bekannter Dramaturg ist, ist dafür ebenso gut geeignet wie eine 18-Jährige, die eine Fickgeschichte schreibt, welche dann von der BILD zum heißen Skandalbuch hochgejubelt wird. Man erwartet in den Büchern eine besonders authentische Darstellung über das Leben heutiger Jugendlicher, ohne sich ins Gedächtnis zu rufen, dass große Teile davon mit dem realen Alltag der deutschen Jugend kaum Berührungspunkte haben und einfach nur Fantasien oder Wunschträume schildern, die in Jugendlichen mindestens so lebendig sind wie in 30- oder 50-Jährigen. Ein Teenager, der über Sex und harte Drogen schreibt, ist ungefähr so glaubwürdig wie ein Angler, der mit leuchtenden Augen schildert, dass er erst vor zwei Wochen einen 25-Kilo-Karpfen an Land gezogen hätte. Und dennoch nehmen die Verlage den Teenagern blauäugig Geschichten ab, die sie von zehn Jahre älteren Autoren als "zu unrealistisch" ablehnen würden. Es gibt den Promibonus für Fernsehpersönlichkeiten, und es gibt den Jugendbonus für junge Mädchen, die über Rausch und Sex schreiben. Wäre ja nicht so schlimm, wenn denn die Ansprüche nicht so viel niedriger wären als an jeden anderen, der seine Werke an Verlage schickt.

Wenn der Trubel um "Axolotl Roadkill" etwas gezeigt hat, dann dass selbst junge Autoren sich zu wenig Gedanken über den Wert geistiger Arbeit machen. In Japan wurden in den vergangenen Jahren mehrere Karrieren von Zeichnern und Autoren drastisch beendet, als ihnen Plagiate nachgewiesen wurden - die Verlage riefen zum Teil sämtliche Werke der Künstler aus dem Buchhandel zurück, selbst diejenigen, in denen nichts abgekupfert war. So sollte es Hegemann nicht gehen, beim besten Willen nicht. Wenn sie schriftstellerisches Talent hat, soll sie weiter schreiben und veröffentlichen. Aber sie muss den Wert der Arbeit anderer erkennen und wertschätzen lernen.
Um fair zu sein: Das müssen auch etablierte Autoren lernen. Ralf Husmann ist zum Beispiel hochgefeierter Drehbuchautor, der sich verkniff, das britische "The Office" als Vorlage für "Stromberg" anzugeben - erst die Androhung rechtlicher Schritte durch die BBC sorgte für eine entsprechende Nennung im Abspann. Ein Kreativer sollte so etwas mit seinem Gewissen nicht vereinbaren können. Ich weiß nicht, ob Husmann diese Lektion verstanden hat, aber ich hoffe, Helene Hegemann tut es.


Kategorie: Gemotze

Mit Entsetzen habe ich die Nachricht von einer regelrechten Hinrichtung eines Hasen durch österreichische Polizisten vernommen und muss hier einfach meiner Empörung Ausdruck verleihen!
Wir alle wissen, dass viele Rentner egoistische, asoziale Arschlöcher sind, die glauben, dass die Welt ihnen zu Füßen liegen müsste, nur weil sie es geschafft haben, 70 Jahre lang nicht zu sterben. Hat denn niemand gefragt, was dieses angeblich so unschuldige Rentnerehepaar getan hat, um sich den Zorn von Meister Lampe zuzuziehen? Anstatt froh zu sein, dass jemand etwas tut, um die Rentenkassen zu entlasten, gibt's eine Kugel in den pelzigen Leib. Unerhört! Bestimmt, weil er braun war! ohmy.gif
Ich fordere Zuchthaus für die Todesschützen! Und die Rentner! Und den RPO-Schreiberling, der mit seiner fiesen Bildunterschrift "der gemeine Feldhase" auch noch gegen Langohren hetzt! motz.gif

Danke an cheshire_kitten, die mich auf diesen Skandal aufmerksam machte.


Kategorie: Lästereien

Nach langer Zeit habe ich wieder mal nach Anzeigen geguckt, und die Wirtschaftskrise schlägt anscheinend inzwischen voll auf die Tierwelt durch.

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Ob Katzen ...
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... Mäuse ...
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... oder sogar die Honigbienen, sie alle müssen nun ihre Leiber verkaufen, um über die Runden zu kommen.

Am härtesten hat es aber wieder mal die armen Hasen erwischt! schnueff.gif

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Ich denke, wir sollten als Gesellschaft tief betroffen sein und den armen Hasen helfen. Bei mir dürft ihr gerne anfangen, damit ich mich nicht auch noch prostituieren muss. biggrin.gif


Kategorie: Persönliches

Jeder hat ein paar kleine Geheimnisse, die eigentlich gar nicht wert sind, geheim gehalten zu werden. Und um den Datenschutz zu feiern, verrate ich hier mal ein paar Dinge über mich, die die meisten Milliarden Menschen auf dem Planeten bisher noch nichts wussten.

1. Ich habe unsinnige Lieder auf meinem MP3-Player
Mein MP3-Player hat 20 GByte Speicherkapazität, und davon benutze ich nicht mal 1 GByte. Trotzdem sollte man nicht glauben, dass ich extrem wählerisch dabei wäre, was ich auf dem Player speichere. Manche Lieder höre ich nie, sondern habe sie nur auf der Festplatte, um Leute zu verwirren, die neugierig meinen Player greifen und durchsuchen. Beispiele? "Neue Männer braucht das Land" von Ina Deter oder "Am Tag, als Conny Kramer starb" von Juliane Werding. Hat der Player noch nie abgespielt, aber die Lieder halten die entsprechenden Bits auf der Platte warm.

2. Ich habe peinliche Lieder auf CD
Ich habe nicht so wahnsinnig viele Audio-CDs, aber manche von den wenigen sind nach heutigen Maßstäben auch zu viel. Ich habe tatsächlich 1997 zwei Maxi-CDs von Nana gekauft (dem Rapper). Wie peinlich. Zu meiner Verteidigung muss ich wohl sagen, dass ich bei "Darkman" und "Lonely" die gesungenen Refrains toll fand und mich immer fragte, warum der Nubier dazwischen immer so einen Quatsch redete. "Lonely" hab ich damals sogar gerippt und mit einem Audio-Editor die Rap-Parts rausgeschnitten. Die gute alte Zeit...

3. Ich habe mir "Daniel der Zauberer" zweimal gekauft
Die DVD hatte ich mir für die Lästerei zugelegt und nach Erscheinen des Texts verlost. (Gewonnen hat Daisy, die später Webmate wurde.) Ich hab mir die DVD dann aber noch mal gekauft und so vermutlich die Gesamtverkaufszahlen um eine zweistellige Prozentzahl angehoben. Die zweite DVD ist für nette DVD-Abende mit Freunden gedacht... die vermutlich dann keine DVD-Abende mehr bei mir machen wollen. angsthasi.gif

4. Ich bin zu blöd für Kartenspiele
Ich kann mir die Regeln einfach nicht merken. Ob Skat, Poker oder Mau-Mau: Ein Zehnjähriger könnte mich dabei über den Tisch ziehen. Irgendwas in meinem Hirn ist nicht korrekt verdrahtet, und jegliche Informationen über Kartenspiele landen sofort im geistigen Papierkorb. Vermutlich geht's mir damit aber besser als anderen Leuten, die ebenfalls nicht spielen können, es aber selbst nicht merken und sich dann im Casino ruinieren.

5. Mein Lümmel schmeckt nach Erdbeeren
Mädchen dürfen gerne mal kosten. biggrin.gif
Engelchen auf der Schulter: Meinst du, den Quatsch glauben die?
Teufelchen auf der Schulter: Probieren geht über studieren. ^_^


Ach ja, wer meine Meinung über Apple und das iPad wissen möchte, muss mal rüber zu GamersUnity.de.


Kategorie: Gemotze

Liebe Jugendschützer,

geht sterben. Bitte. Sucht euch eine andere Beschäftigung (Blumen zu züchten soll sehr erfüllend sein), aber wenn ihr das nicht könnt, beendet bitte euer Leben, damit wir endlich von euch in Ruhe gelassen werden. Ich habe endgültig die Schnauze voll davon, mir Gedanken über angebliche Jugendgefährdung, Jugendbeeinträchtigung oder sonstwelchen Jugendschutzmüll machen zu müssen, nur weil irgendein lebensfremder Sesselfurzer meint, dass ich mich mehr um die Erziehung und den Medienkonsum von Kindern kümmern müsste als deren eigene Eltern.

Man sollte Kinder nicht schlagen, unterdrücken, foltern und in die Waschmaschine stecken. Abgesehen davon sind Kinder ziemlich robust. Die Prägung ihres Verhaltens findet im Wesentlichen über ihr direktes Umfeld (Eltern, Verwandte, Freunde, Bekannte) statt, weniger durch die Medien. Einem konkreten medialen Inhalt kann nie nachgewiesen werden, dass dieser jetzt tatsächlich eine negative Wirkung auf ein Kind oder einen Jugendlichen gehabt hat. Selbst das Potenzial dazu ist keineswegs leicht nachzuweisen, Untersuchungen dazu sind alles andere als eindeutig. Und wenn große Studien, die auf der ganzen Welt durchgeführt wurden, damit schon Probleme haben - wie soll ein Jugendschützer in den sattsam bekannten Stellen und Kommissionen diese Kompetenz besitzen, wenn seine einzige Qualifikation in einem Sozialpädagogikstudium besteht, welches aufgrund der oben erwähnten Forschungslage zu dem Thema entweder gar nichts oder nur Mutmaßungen vermittelt haben kann? Der Jugendschutz besteht heutzutage darin, dass jemand von den geltenden Gesetzen und Staatsverträgen in eine Position gehoben wird, in der er anderen seine persönlichen Moralvorstellungen aufdrücken kann. Wer dagegen verstößt, wird von der Justiz in die Mangel genommen und hat kaum Chancen, sich erfolgreich zu wehren, denn das Entkräften der unscharf definierten Vorwürfe gleicht dem Versuch, einen Pudding an die Wand zu nageln.

Meines Wissens deutet die aktuelle Forschung folgendes an: Wenn schlechte Erziehung ein schlechtes Verhalten verursacht, kann dieses Verhalten eventuell durch ungeeignete Medien noch verschlechtert werden. Bei guter Erziehung wird jedoch auch der Konsum ungeeigneter Medien nicht zu einem schlechten Verhalten führen. Im Fazit heißt das, dass die Erziehung hauptverantwortlich ist; in keinem Fall ist der Medienkonsum ursächlich für unsoziales Verhalten. Kein Kind wird durch strengen Jugendmedienschutz zu einem besseren Menschen erzogen. Was der übertriebene Jugendmedienschutz aber bewirkt, ist eine Abnahme der Medienkompetenz. Wenn Menschen (ob Kinder oder Erwachsene) verantwortungsbewusst mit etwas umgehen können sollen, müssen sie dieses etwas auch kennenlernen dürfen. Man bringt Kindern bei, mit Messer und Gabel zu essen und mit Papierscheren zu arbeiten. Auf diese Weise lernen sie unter Aufsicht den Umgang damit und müssen nicht als Erwachsene plötzlich ganz allein herausfinden, dass man die Gabelzinken tunlichst nicht seinem Nachbarn ins Auge stecken sollte. Aber bei Medien erscheint es den Jugendschützern anscheinend undenkbar, dass man den Umgang mit nicht für Kindern gedachten Medien üben sollte. Lieber verstecken, lieber verbieten, aus den Augen, aus dem Sinn, und der Rest der Welt, der trotz eines lässigeren Jugendschutzes nicht im Chaos versinkt, existiert dann vielleicht gar nicht mehr. Regelungen, wonach Besteckhersteller ihre Ware mit Kindersicherungen ausstatten sollten, sind meines Wissens nicht in Planung.

Anstatt die Idee zu vertreten, dass ich den lieben langen Tag vor dem PC hängen muss, um jeden Kommentar und jeden Forenbeitrag mit einer Alterskennzeichnung zu versehen, sollte sich die Politik lieber mal richtig für die Kinder und Jugendlichen einsetzen, und zwar mit besseren Bildungsmöglichkeiten, kinderfreundlicheren Umgebungen und intelligenteren Lehrinhalten. Leider wird das wohl nicht passieren, denn da müssten sie die Kosten selbst tragen.

Mich kotzt dieses Land gerade einfach nur noch an.


So, jetzt habe ich die September-Einsendungen zu den Fundsachen abgearbeitet, hoffentlich komme ich morgen (heute? O_o) dazu, auch mindestens noch den Oktober zu würdigen.

Außerdem gibt's bei Frag den Hasen jetzt auch eine Angabe, wann ich die Fragen beantwortet habe. Da das aber erst seit dem Nachmittag des 20. Januar abgespeichert wird, stimmen die Antwortzeiten bei den früheren Fragen natürlich nicht.

Und zuletzt hab ich etwas realisiert, was in FdH angesprochen wurde: eine Galerie mit Bildern, auf denen mir gehuldigt wird, also Zeichnungen, Fotos usw. Ich will mich mit der öffentlichen Zurschaustellung einfach mal bedanken, weil ich mich wirklich sehr über solche Sachen freue. smile.gif Einen Link im Menü gibt's noch nicht, da ein Teil noch nicht ganz fertig programmiert ist.


"Die Handschrift ist eine unnatürliche Art zu schreiben", meint eine College-Professorin, die dafür plädiert, unseren Kindern das Erlernen handschriftlicher Fertigkeiten zu ersparen. Sie führt noch jede Menge Argumente an, etwa dass Lehrer ihre Noten von der Schönheit der Handschrift beeinflussen lassen. Trotzdem habe ich das unbestimmte Gefühl, dass sie nur deswegen auf diesen Kreuzzug geht, weil ihr eigener Sohn in der dritten Klasse immer noch nicht kapiert hat, wie man ein G schreibt. Ich bin mal schonungslos: Wenn ein Kind in der dritten Klasse mit einzelnen Buchstaben immer noch solche Schwierigkeiten hat, dann hat es entweder Legasthenie oder ist einfach blöd und faul. Beides sind nicht wirklich einleuchtende Gründe, Schülern generell nicht mehr beizubringen, wie man mit der Hand schreibt. Zudem ist das Argument der Unnatürlichkeit bescheuert. Schreiben mit einer Tastatur ist unnatürlich. Schreiben an sich ist unnatürlich, ebenso wie das Lesen. Das Herstellen von Büchern und Computern ist unnatürlich. Im Prinzip ist fast alles unnatürlich, was der Mensch heute macht und über das Befriedigen von Urtrieben und biologischen Notwendigkeiten hinausgeht. Eine Professorin an einer Hochschule sollte das eigentlich wissen. Aber dann müsste sie sich vielleicht eingestehen, dass ihr Kind strunzdumm ist.

Arbeitssuchende Australier, die kürzlich eine Annonce der Spedition Border Express auf der Webseite Seek.com.au anklickten, wurden eventuell von den Anforderungen an den "IT Develooper" (sic) überrascht. Neben Erfahrung mit .Net und SQL-Kenntnissen wurden auch DD-Brüste, eine schmale Taille und eine enge Möse erwartet. Klingt nach einer Anzeige, die ich aufgeben würde (gut, nicht unbedingt was die Brustgröße angeht). Die Firma gab bekannt, dass ein Hacker die Anzeige nach dem Einstellen verändert hätte, ich bin mir allerdings nicht so sicher dabei. Ich vermute, die Mitarbeiter der IT-Abteilung von Border Express wollten einfach sicher gehen, dass das Arbeitsklima durch die neue Kollegin entscheidend verbessert wird.

So, mehr finde ich gerade nicht.

Kleiner sinnloser Fakt: Die Flasche aus "Bezaubernde Jeannie" war eigentlich eine Jim-Beam-Whiskyflasche. Wirft irgendwie ein neues Licht auf Larry Hagmans Alkoholabhängigkeit.


Vor einem halben Jahr gab's mal einen Eintrag namens "Klopfers Bücherminute", und damals hatte ich drei Bücher verrissen. Heute wird's nur eins, deswegen "Klopfers Büchersekunde".

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Das Buch, um das es geht, ist die Autobiografie von Apple-Co-Gründer Steve Wozniak, der die ersten Apple-Computer entwickelte. Der Titel des Werkes ist "iWoz", obwohl Wozniak der Firma schon längst den Rücken gekehrt hatte, als die den Buchstaben i entdeckte. Aber das ist nicht der einzige Etikettenschwindel des Buches. Es ist nämlich eigentlich keine Autobiografie in dem Sinne, dass da jemand seine Lebenserinnerungen aufgeschrieben hätte. Entstanden ist das Teil aus über 50 Interviews, die die Co-Autorin Gina Smith mit Wozniak führte, und die Frau hat das Gequassel anscheinend eins zu eins auf Papier übertragen. Der Schreibstil erinnert an Klassenaufsätze von 13-Jährigen:

Was für eine Enttäuschung, denn ich gewinne einfach gerne. Ich wollte schon immer, seit ich denken kann, der Beste sein. Und das war ich auch, weil mir das Glück oft hold war. [...] Ich meine, schon als Kind hatte ich eine Vorstellung davon, was wesentlich ist. Ich sagte mir, schau mal, es ist doch gar nicht so wichtig, dass du bei diesem Wettbewerb einen Preis einheimsen kannst, wenn du weißt, dass du ihn eigentlich schon längst zu Hause hast.

Dazu kommen die vielen Wiederholungen - Gina Smith hielt es offenbar nie für nötig, das zu streichen, was in einem vorherigen Interview schon einmal lang und breit erklärt wurde. Auch geordnet hat sie den Text wohl kaum, denn viel zu oft kommt es auch zu Sprüngen in der Zeit; das Buch ist im Prinzip ein Beispiel dafür, warum es sich rächen kann, keinen Lektor zu beschäftigen. Inhaltlich geht es um das Aufwachsen von Steve Wozniak, seine politische Haltung zum Vietnamkrieg, seine ersten Unternehmungen mit Steve Jobs im Telefonhacker-Bereich und den Bau des Apple I. Wesentlich kürzer abgehandelt werden die Gründung von Apple selbst, der Apple II und was danach kam. Etwas ausführlicher wird noch sein Rockfestival besprochen. Absolut keine Erkenntnisse sollte man sich über Apple-Interna erhoffen. Abgesehen von zwei kleinen Anekdoten gibt's wenig Konkretes über seine Zusammenarbeit mit Steve Jobs (gut kommt der Apple-Guru dabei übrigens nicht weg).

Was kann man denn aber nun aus dem Buch über Steve Wozniak erfahren? Kurz gesagt, dass er der genialste Ingenieur der Welt ist bzw. sich dafür hält. Quer durch das ganze Buch zieht sich wie ein roter Faden, dass Woz von anderen bescheinigt wurde, wie genial er ist, dass er Dinge erfunden hat, an die andere vorher angeblich noch nie gedacht hätten, dass er bescheiden und schüchtern ist. Ich könnte mir in einem Schaufenster beim Ferrari-Händler in der Berliner Prachtstraße Unter den Linden einen von der Palme wedeln, mit Live-Satellitenübertragungen in die ganze Welt und einem Chor, der bei meinem Orgasmus Halleluja singt, und es wäre immer noch dezenter als die Selbstbefriedigung, die dieses Buch darstellt. (Im Kontrast zu Wozniak stellt sich Bill Gates in seinen Büchern wesentlich bescheidener dar und betont eher, dass er halt zur richtigen Zeit am richtigen Ort war.) Warum Wozniak trotz seiner Genialität ab Mitte der 80er Jahre im Technikbereich nichts mehr reißen konnte, bleibt offen. Die Wahrheit wird in Wozniaks Erinnerungen auch gerne mal strapaziert - dass er so tut, als wenn ihm allein zu verdanken wäre, dass man an Computer Monitor und Tastatur anschließen kann, wird schon durch die damaligen Konkurrenzcomputer widerlegt. In Wozs Erinnerungen ist für viele andere Menschen kein Platz. Die Entwickler der Chips, die er für seine Rechner verwendete? Egal. Die Leute, die mit ihm im Flugzeug saßen, welches er schrottete? Werden irgendwann später mal beiläufig erwähnt. Die Programmierer der Software für Apple-Computer? Abgesehen von denen, die die Tabellenkalkulation VisiCalc entwickelt haben, werden Programmierer eher abschätzig beschrieben.

Und das ist nicht der einzige Aspekt, der Wozniak unsympathisch erscheinen lässt. Einen großen Teil des Buches verschwendet er, um von den Streichen zu erzählen, die er anderen Menschen spielte. Diese Streiche sind allesamt nicht lustig, teilweise sogar ziemlich gemein, und werfen ein übles Licht auf die moralische Geisteshaltung des (zugegebenermaßen begabten) Ingenieurs. Der Mann, der am Anfang des Buches groß davon tönt, dass er nie lügen würde (außer für seine Streiche), berichtet später ungerührt davon, dass er für Steve Jobs Blue Boxes (Geräte, mit denen man das Telefonsystem dazu bringen konnte, kostenlose Telefongespräche zu ermöglichen) produzierte, die dieser dann an zwielichtige Typen verkaufte. Das stellt beide Apple-Gründer in ziemlich übles Licht.

Am Ende des Buches hatte ich jede Menge Respekt für den "zweiten Steve" verloren. Immerhin gehen die fürchterliche Form und der erschreckende Inhalt eine angemessene Symbiose ein, die rund herum sagt, dass selbst ein Preis von 50 Cent auf dem Grabbeltisch zu viel für diese Schwarte wäre, geschweige denn die knapp zehn Euro, die man momentan dafür latzen soll.


Die Besucherzahlen schreibe ich diesmal nicht hin, da die Zahlen der Serverstatistik und die meines selbstprogrammierten Besucherzählers doch sehr voneinander abweichen. O_o

Januar 2009
Das letzte Jahr des Jahrzehnts begann überraschenderweise mit dem Januar. Die Bevölkerung nahm das aber gelassen zur Kenntnis, ebenso wie die neue Staffel von "Ich bin ein Star, holt mich hier raus", in der es diesmal keinen Hitlergrußskandal gab, sondern viel mehr Diskussionen über Giulia Siegel. Erst nahm man ihr übel, dass sie als Mutter in den Dschungel ging, dann nahm man ihr übel, dass sie dort ein bisschen herumzickte (und dennoch am meisten dafür sorgte, dass die Einwohner des Dschungelcamps was zu fressen hatte), und dann nahm man ihr noch übel, dass sie sich (wieder mal) für den Playboy auszog. Ingrid van Bergen hingegen, die nur faul herumlag, ebenfalls herumzickte und ihre Faltentiefe vergrößerte, gewann den Wettstreit der C-Promis, was wieder einmal zeigte, dass Leistung weniger wichtig ist als sich gut zu präsentieren.
Tote des Monats: Beata Christandl, eine 41-jährige Skifahrerin, die den innigen Kontakt mit einem deutschen Ministerpräsidenten nicht überlebte. Althaus machte mit dem Unglück noch schmierigen Wahlkampf und behauptete, er hätte sich durch diesen Unfall neu in seine Frau verliebt. Widerlich.

Februar 2009
Die ganze Welt schmunzelte über einen 13-jährigen Engländer, der angeblich seine 15-jährige Freundin geschwängert haben soll, aber selbst noch wie ein Knabe kurz vor der Einschulung wirkte. Alfie Patten zeigte sich selbstbewusst mit einer "Ja, ich war's"-Jacke, es stellte sich aber im März heraus, dass das Mädchen die örtliche Entsaftungsanlage für die männliche Stadtjugend war. Inzwischen ist Alfies Enttäuschung hoffentlich der Erkenntnis gewichen, dass es für ihn vermutlich besser ist, erst dann Vater zu werden, wenn sich Haarwuchs an den Genitalien zeigt.
Toter des Monats: Focko Weberling. Warum? Weil der Botaniker einen lustigen Vornamen hatte.

März 2009
An einer Realschule in Winnenden flogen die Kugeln, und die Medien taten wieder alles in ihrer Macht stehende, um Nachahmungstäter zu ermutigen. Jedes Bild, jede Videoaufnahme des Täters wurde hundertfach gezeigt, sein Name war in aller Munde, Nachrichtenmeldungen wurden mit aktuellen Bodycounts eingeleitet. Angebliche Journalisten fielen in die Stadt ein und gierten nach Tränen und verzweifelten Gesichtern, die sie auf den Titelseiten abbilden konnten. Schuld waren dann aber doch wieder die Killerspiele, Gewaltvideos und das Internet. Bestimmt.
Tote des Monats: Natasha Richardson. Auch sie starb an den Folgen eines Skiunfalls. Skifahren ist gefährlich! Wenn also wegen der globalen Erwärmung die Skipisten verschwinden, ist das eindeutig kein Nachteil, mit dem man Werbung für Umweltprojekte machen sollte.

April 2009
Der Monat der Symbolpolitik: Fünf Internetprovider unterschrieben einen Internetsperrenvertrag mit Kompetenzvakuum und Familienministerin Ursula von der Leyen. Während einige der fünf Provider später mehr oder weniger offen zugaben, nur aus Angst vor öffentlichem Druck unterzeichnet zu haben, gab sich Vodafone total begeistert und stand wie ein Fels hinter der Sache. Zu doof nur, wenn man später im Jahr versucht, sich als DER Handy- und Internetprovider für die netzaffine Generation zu verkaufen, die den ganzen Netzsperrenscheiß von Anfang an beknackt fand.
Toter des Monats: Heinz Schröder. Der Puppenspieler füllte Figuren wie Herrn Fuchs und Pittiplatsch zum Leben, womit er nicht nur meine, sondern auch die Kindheit von Millionen anderen Leuten prägte - und wohl auch weiter prägen wird, denn in Wiederholungen leben seine Figuren weiter.

Mai 2009
Ganz Europa war im Sportfieber. Der Grund: die Weltmeisterschaft im Sportkegeln in der Weltmetropole Dettenheim. Skandal beim Grimme-Online-Award: keine Nominierung von Klopfers Web! ohmy.gif Außerdem wurde in sechs deutschen Bundesländern der Verkauf von Red-Bull-Cola verboten, nachdem in dem Getränk Kokain nachgewiesen wurde. Das Verbot wurde später wieder aufgehoben, nachdem man feststellte, dass das bisschen Kokain es nicht wert ist, den Geschmack der Plörre zu ertragen, und damit ungefährlich ist.
Toter des Monats: Duke Nukem. Nach zwölf Jahren Entwicklungszeit (länger als der Zweite Weltkrieg nebst Entwicklung der Atombombe dauerte) feuerte 3D Realms das Team von "Duke Nukem Forever". Zunächst als Ende des Studios selbst interpretiert (die Firma hatte sowieso in über zehn Jahren auch kein anderes Spiel fertig programmiert), weigern sich die beiden Chefs von 3D Realms, den Laden endlich dicht zu machen, und behaupten bis heute, dass "Duke Nukem Forever" eigentlich nur auf Eis liegen würde. Und so ziemlich jeder andere auf der Welt wünscht sich, sie würden endlich die Fresse halten.

Juni 2009
Ein irrer Monat. Die Promis starben wie die Fliegen, die KJM beantragte die Indizierung der Webseite eines österreichischen Computerspieleversands, und jeder Wichtigtuer der deutschen Politik übte sich öffentlich ausgelebter Empörung, weil ein mickriger Ortsverband der NPD beim Partnerprogramm von Amazon.de mitmachte. Die Druckerschwärze, die für Nachrichten über diesen "Skandal" verschwendet wurde, kostete vermutlich hundertmal mehr als das, was die NPD in zehn Jahren durch dieses Programm eingenommen hätte. Auch wenn Amazon die Partei schließlich ausschloss, entblödeten sich Politiker nicht, Boykottaufrufe und Verbotsforderungen in den Äther zu pupen.
Toter des Monats: Michael Jackson. Seinen Tod nahmen alle Medien zum Anlass, die Welt über den Streich aufzuklären, den sie uns seit über zehn Jahren spielten. In Wirklichkeit fanden sie Michael Jackson nämlich alle toll und genial und taten vorher nur so, als hätten sie MJ für einen schrägen Kinderschänder gehalten, dessen Karriere im Arsch war, dessen Nase täglich vom Gesicht fiel und über den man sich bei jeder Gelegenheit lustig machen konnte. Wat ham wir gelacht, als das rauskam...

Juli 2009
Ein interessantes Lehrstück in Sachen Anstand und Moral: Dass Ulla Schmidt mit ihrem Dienstwagen nach Spanien in den Urlaub fuhr (und ihn sich dort klauen ließ), war rechtlich nicht zu beanstanden - und damit war die Sache für Frau Schmidt auch erledigt. Dass das dumme Wahlvolk nicht ganz so begeistert davon war, dass Regierungseigentum für private Vergnügungen benutzt wird (und auch die angeführten "dienstlichen Termine" in Spanien wohl kaum zu den üblichen Pflichtveranstaltungen für Bundesgesundheitsminister zählten), kapierte sie dagegen überhaupt nicht. Besonders förderlich war die ganze Angelegenheit für die SPD wohl nicht, aber es waren ja noch ein paar Monate bis zur Bundestagswahl.
Tote des Monats: Ilona Christen. Sie ging den Dingen gerne auf den Grund, und nun liegt sie noch zwei Meter tiefer. Zusammen mit Hans Meiser sorgte sie dafür, dass sich der Daily Talk im deutschen Fernsehen etablierte. Nach dem Ende ihrer RTL-Sendung entschwand sie aus dem öffentlichen Blickfeld, die schlimmsten Auswüchse der Talkshowschwemme erlebte sie daher gar nicht mehr mit. Vielleicht hat man auch deswegen inzwischen positivere Erinnerungen an sie.

August 2009
Die Nordhalbkugel ging in Sommerurlaub, deswegen passierte in diesem Monat nichts von Interesse. Es gab auch ein Update von Klopfers Web, aber da alle in Urlaub waren, war auch das nicht wirklich von Interesse.
Tote des Monats: Jede Menge Zellen in meinem Verdauungstrakt, nachdem ich auf dem Forentreffen ein paar Schluck Chilischnaps getrunken hatte. Pfui Deibel.

September 2009
15 der angeblich wichtigsten deutschen Blogger veröffentlichten ein Manifest, und wer nicht gerade voll davon begeistert war, dass 15 der angeblich wichtigsten deutschen Blogger dem Volk ein Internet-Manifest geschenkt haben, schaute ein wenig ratlos auf den Text und fragte sich, wem dieser Text eigentlich was sagen sollte. Mein persönlicher Liebling in der ersten veröffentlichen Version des Textes war übrigens die Stilblüte vom "zentralen Eckpfeiler". In den nächsten Monaten konnte man immer wieder auf diverse "Manifeste" stoßen (meistens von Leuten, bei denen die Frage nach ihrer Wichtigkeit selbst von ihren Eltern nur mit Zögern beantwortet werden würde), aber nach dem Aufriss um das erste Internet-Manifest gab es keine Reaktionen mehr, die über ein Schulterzucken hinausgehen würden.
Toter des Monats: Patrick Swayze. Ein Schauspieler, den man seit Ewigkeiten gar nicht mehr auf dem Radar hatte, bis Anfang 2008 seine Krebserkrankung bekannt wurde. Nach den ersten Berichten hätte er schon nach wenigen Monaten sterben müssen, aber er lieferte dem Krebs so einen heftigen Kampf, dass es bis zum September 2009 dauerte. Für das Fernsehen war es ein willkommener Vorwand, mal wieder "Dirty Dancing" und "Ghost - Nachricht von Sam" zu wiederholen.

Oktober 2009
Die Nobelpreise wurden verliehen. Gerade der Friedensnobelpreis für US-Präsident Barack Obama sorgte für Erstaunen - und im Nachhinein auch für Enttäuschung, weil Obama nicht so ganz der Friedensengel ist, für den ihn viele hielten. Allerdings trifft das auch auf andere ehemalige Friedensnobelpreisträger zu, insofern kann man die Sache wohl nicht ganz so eng sehen. Der Preis ist halt für Leute, die irgendwie schon gelegentlich für Frieden sind, das passt auf Obama. Ebenfalls im Oktober: *sing* Kaaaine Quelle! *räusper* Es fällt die Entscheidung, den Versandhändler zu liquidieren, was für große Betroffenheit bei den Mitarbeitern und den zwölf Leuten sorgt, die noch nichts von Amazon, Teleshopping und dem Otto-Versand gehört haben.
Tote des Monats: Veronika Neugebauer. Die Schauspielerin und Synchronsprecherin lieh nicht nur Winona Ryder ihre Stimme, sondern auch Gaby in "TKKG", Sailor Jupiter in "Sailor Moon" und Ash Ketchum in "Pokémon". Sie reiht sich zu den vielen anderen Sprechern, die heiß geliebte Filme und Serien in Deutschland mit Leben füllten und uns in den letzten Jahren verlassen haben. Ich hoffe, dieser Trend setzt sich 2010 nicht auch noch fort. (Im November 2009 starb übrigens Marianne Wischmann, die z.B. als deutsche Stimme von Miss Piggy in der "Muppet Show" und von Miss Ochmonek in "Alf" bekannt war.)

November 2009
General Motors gab bekannt, Opel doch nicht verkaufen zu wollen. Vermutlich hatte man gemerkt, dass man ohne Opel ein Problem mit automobiler Kompetenz hätte: Die Amerikaner (Cadillac, Chevrolet, Pontiac, Hummer usw.) wissen nicht, wie man Autos baut, die um die Ecke fahren können, und die Koreaner (Daewoo) wissen nicht, wie man Autos baut, die auf 170km/h beschleunigen können, ohne dass das Armaturenbrett auseinanderfällt.
Toter des Monats: Konstantin Feoktistow. Der russische Kosmonaut war 1964 der erste Raumschiffkonstrukteur, der selbst mit einer seiner Entwicklungen ins All flog. Sein Flug Woschod 1 mit zwei weiteren Kosmonauten war der erste Mehrfachflug ins All. Wissenschaftlich hatte der Flug zwar keinen Wert und war nur ein politisch motiviertes Schauspiel, um der Zweimannkapsel der Amerikaner zuvor zu kommen, aber ich denke, man sollte auch mal den Raumfahrern Ehre erweisen, die mit viel Mut in Bereiche vordrangen, von denen wir nur träumen können.

Dezember 2009
Ein Nigerianer versuchte auf stümperhafte Weise, ein amerikanisches Flugzeug zu sprengen, und die Welt entdeckte ihre voyeuristische Ader. Nacktscanner an Flughäfen sollen in Zukunft derartige Vorfälle verhindern. Zeit, auf echte Experten zu hören, hat derweil niemand. So verpuffen Einwände, dass man gerade die Bombe des mutmaßlichen Attentäters eben nicht mit diesen Scannern entdecken könnte, ohne großes Echo. Andere Probleme haben die Briten mit den Körperscannern: Das Scannen von Kindern mit den Geräten würde gegen Kinderpornografiegesetze des Vereinten Königreichs verstoßen. Ob gerade vermehrt Bewerbungen bei den königlichen Flughafenfilzern eingehen?
Tote des Monats: Brittany Murphy. Sie starb ziemlich jung, und wie so oft bei Prominenten sind manche Dinge echt prophetisch. So musste eine Filmfirma Plakate für den Film "Deadline" zurückrufen, auf denen Brittany Murphy als Wasserleiche in einer Badewanne zu sehen ist. Autsch.