Klopfers Blog


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Ich hab eben mal die komplette "Wife Swap"-Folge angeschaut, in der die Schönheitskönigin und ihre bekloppten Eltern vorkamen. Wie beim deutschen Frauentausch haben die Produzenten sich Mühe gegeben, möglichst konträre Familien zu finden.
Die Guastaferros sind so, wie man sie in der Vorschau gesehen hat. Schlimmer als erwartet ist der Vater, der seiner Tochter Alicia nicht nur jede Last abnehmen will, sondern auch richtig dagegen ist, dass sie selbst etwas tut oder lernt.
Die andere Familie hat(te) auch ne Meise, aber in die andere Richtung. Extrem feministisch eingestellt, gingen auch diese Eltern nicht wirklich auf die Bedürfnisse der Kinder ein (wenn ein sechsjähriges Mädel halt mädchenhaft und wie eine Prinzessin sein will, dann ist das für das Alter total normal, aber die Eltern haben das total unterdrückt, was das Mädchen unglücklich gemacht hat). Außerdem gehen die Kinder nicht in die Schule, sondern lernen zu Hause (ich möchte nicht sagen, dass die dadurch verblödet wurden, ganz und gar nicht, aber ich mache mir doch Sorgen um die soziale Kompetenz).
Jedenfalls kam es zum Tausch. Die Tauschmutter, die bei den Guastaferros war, wurde erstmal Zeuge, was für eine hohle Birne auf dem Hals von Alicia steckt, als die Gespräche mit ihr sich nur um diese doofen Schönheitswettbewerbe und Weltfrieden drehten. Außerdem musste sich am nächsten Morgen schon an die Hausaufgaben der Beauty-Queen setzen, was sie verständlicherweise ziemlich entsetzlich fand.
Die Guastaferro-Mutter, die zu der Feministenfamilie gesteckt wurde, bezeichnete die ältere Tochter erst einmal als Geek und als Bücherwurm, was natürlich nicht gerade Sympathie weckte. Als es an den ersten Homeschooling-Unterricht der Woche ging, lackierte die Tauschmutter dem sechsjährigen Mädel die Fingernägel. Auch super.

In der zweiten Woche durften die Tauschmütter die Regeln ändern. Ich erzähle erst einmal, was bei der Feministenfamilie passiert: Die Kinder sollen in dieser Woche lernen zu "sparkeln" (O_o) und auch an einem Schönheitswettbewerb teilnehmen. Die erste Aufdonnerprobe endet aber in Tränen, weil die sechsjährige Tochter wie frisch vom Babystrich aussieht und die 12jährige wie von zwei Nebenstraßen weiter. (Die 12jährige wirkt plötzlich wie eine Schwester von Alicia, sogar plötzlich mit ähnlichem Lispeln. Ehrlich gesagt, war sie vorher niedlicher. Für ne 12jährige. Also ... ach verdammt, ihr interpretiert das sowieso wieder pervers, also mach ich mir gar nicht die Mühe, das zu erklären.) Jedenfalls geht der Vater in die Luft, und im Wesentlichen geht's darum, dass Mädchen und Frauen sich nicht hübsch kleiden sollten, weil sie dann als Sexobjekte gesehen werden würden (und damit meint der Vater Frauen generell, nicht nur Vor-Teenager). Es gibt ne Menge Streit, aber zumindest die Kleine darf dann doch mal bei einem Schönheitswettbewerb mitmachen (und die Aufnahmen der Kinder dort sind erschreckend). Das Mädel gewinnt, alle sind irgendwie glücklich, und der Papa hat auch was gelernt.

Und jetzt zur "interessanten" Familie. Die Tauschmutter legt fest, dass Prinzessin Alicia ihre eigenen Hausaufgaben machen muss, es in dieser Woche keine Schönheitswettbewerbe oder Vorbereitungen dafür gibt, dass sie einen Job als Kellnerin annimmt, weil sie selbst Kellnerinnen immer extrem scheiße behandelt (habt ihr im Video ansatzweise gesehen) und dass sie kochen lernt. Um ihre Entschlossenheit zu beweisen, zerreißt sie das gaaaanz tolle Foto von Alicia, was man auch im Vorschauvideo sehen konnte. Offenbar kostete es 139 US-Dollar, was in echtem Geld inzwischen etwa 2,50 Euro sind (glaube ich zumindest). Der Weihnachtsbaum wird auch abgerissen.
Die Hausaufgaben selbst zu machen, gestaltet sich schwierig. Sie soll ein Projekt über starke Frauen machen, Oprah Winfrey wird aber von der Tauschmutter nicht akzeptiert. Alicia hat nur ein beschränktes Vokabular und schreibt sogar "America" falsch. (Man kann leider nicht sehen, wie sie es geschrieben hat, ich tippe auf "Amurica".) Am Ende kriegt sie aber (mit ein wenig Hilfe) etwas hin, und ihre Art Plakat wird anstelle ihrer Trophäen in ihrer Garderobe aufgestellt. Papa kommt aber rein und macht Stunk, anstatt seiner Tochter zu zeigen, dass er stolz auf ihre Leistung ist. Arsch.
Nächstes Problem ist der Kellnerinnenjob. Sie muss die Kellnerin bedienen, die sie vorher mies behandelt hat, und versagt dabei völlig, weint und muss schließlich aufgeben, versteht aber noch nicht, warum sie diesen Job machen musste, den sie doch gar nicht machen wollte.
Dann geht's darum, ihr kochen beizubringen. Die Tauschmutter gibt sich richtig Mühe, mit ihr zu arbeiten, und Alicia gibt sich auch Mühe, richtig zu kochen (es gibt Nudeln mit Tomatensoße, also nichts abgefahrenes). Beim Essen ist Alicia sichtlich stolz drauf, was geschafft zu haben, die Tauschmutter macht ihr auch Mut, nur der Vater (Arsch, falls ich das noch nicht erwähnt habe) motzt herum und erzählt später noch, dass man das Zeug gerade mal Hunden zum Fraß vorwerfen könnte. Alicia fängt an zu weinen und verschwindet weinend in ihrem Zimmer. Ich muss sagen, da hat sie mir ehrlich und aufrichtig Leid getan. Vielleicht wäre sie in ein, zwei Jahren ein relativ normales Mädchen, wenn sie nicht so beschissene Eltern hätte. Die Tauschmutter gibt aber nicht auf und am nächsten Tag geht es ans Backen. Der Kuchen ist ein wenig verunglückt, aber für den ersten Versuch wohl gar nicht schlecht. Alicia und die Tauschmama haben richtig Spaß und liefern sich sogar eine kleine Sprühsahneschlacht, bei der Alicia endlich mal wie ein 15jähriges Mädchen wirkt und sich keine Sorge um "Sparkle" und ihr Aussehen macht.
Der Frauentausch ist damit vorbei, die Eltern treffen sich miteinander, zanken ein bisschen... Jedenfalls gibt es danach einen Ausblick auf die Änderungen im Leben der Familien.
Bei der Feministenfamilie wird die Frage des Aussehens etwas lockerer gesehen, es ist nicht mehr verpönt, sich ein bisschen hübsch zu machen. Ich denke, das hat dem Familienfrieden ganz gut getan. Und bei den Guastaferros? Fast alles wieder normal. Alicia versucht, ihre Hausaufgaben zumindest teilweise selbst zu erledigen (sie braucht viel Hilfe, weil sie halt auch nicht gut lesen können tut) und kann inzwischen wohl richtig gut backen. Aber ansonsten ist "sparkle" wieder gaaanz wichtig.

Und mein Fazit? Alicia tut mir Leid. Am Anfang hab ich sie scheiße gefunden, aber gerade bei den Szenen in der Küche kam der Teenager in ihr heraus, der mehr ist als eine plastikartige Grinsepuppe und der eigentlich gerne was selbst machen würde und Anerkennung für was haben möchte, was er selbst gemacht hat. Inzwischen tut sie mir einfach nur Leid. Sie wird von ihren Eltern blöd und unselbstständig gehalten (ich frag mich, ob sie ihren Hintern allein abwischen darf), aber vielleicht könnte sie in gar nicht so langer Zeit zu einem nützlichen Mitglied der Gesellschaft mit einer Zukunftsperspektive werden. Ihre Eltern sollte man echt erschießen, die sind mit ihren Ansichten und Erziehungsmethoden Schuld daran, wenn ihrem Töchterchen nach dem Tod ihrer Erzeuger nur noch der Weg ins Pornogeschäft bleibt. Traurig, sowas.


Anlässlich des heutigen Safer Internet Days, der sicher auch von den Klopfers-Web-Fans bei Jugendschutz.net besonders gefeiert wird, möchte ich einen kleinen Beitrag in Form der Betrachtung eines bestimmten Wortes leisten. Das Wort, von dem ich rede, ist natürlich Fotze. Die ausgiebigste Definition dieses Wortes findet man nicht etwa in vulgären Magazinen oder biologischen Abhandlungen aus jungtürkischer Feder, nein, die lieben Brüder Grimm räumen Fotze viel Raum in ihrem Deutschen Wörterbuch ein. "ein unhübsches, gemiedenes Wort, bei dem die Sprachforschung doch manches zu erwägen hat", so schamhaft beginnen die Brüder mit ihrem Eintrag, um doch eine Rechtfertigung für die ausgiebige Diskussion der Fotze parat zu haben.
Im weiteren Verlauf schreiben sie über vulgäre Bezeichnungen männlicher und weiblicher Geschlechtsteile: "den derben wörtern weicht die anständige rede aus, vom volk aber werden sie, wo es sein musz, nicht gescheut, von freien, ausgelassenen dichtern wissentlich gesucht". Und in diesem Zusammenhang muss man auch die Werke sehen, die die Grimms zu Rate ziehen, um das Auftreten des Fotzen-Vorgängers, der Fud (auch Fut, Fot oder Fod) zu belegen, hier ein Vater, der seine Tochter als Braut anpreist:
Geut, gee herfur und lasz dich schauen
du vergest dich im wol zu einer frauen
und kündst nit ebner sein sein fug.
fud, ars und tutten hastu ie gnug,
ich hab dich ie mit fleisz gezogen;
Ich verstehe zwar nicht jede Feinheit, aber der vorletzte Vers erschließt sich mir vollends. Auch den Ausruf "potz fut, ich ward gar zeitlich wund" finden die Grimms im literarischen Erbe des Volkes der Dichter und Denker, und bis heute hat diese Klage von seiner schmerzlichen Deutlichkeit nichts verloren. Insofern ist es auch wieder richtig niedlich, dass die Grimms der Fotze eine gewisse Unschuld attestieren: "fud, fotz sind unter dem volk ein unschuldiges, leichtes schimpfwort, ohne allen gedanken an das geschlechtliche, gerade wie wir hundsfott für einen schlechten kerl, hundsföttisch für schlecht und übel gebrauchend ihres ursprünglichen sinnes ganz uneingedenk sind." Potz Fut, wer hätte das gedacht?
Die beiden Sprachwissenschaftler sind gründlich genug, auch auf die verwirrende Situation im süddeutschen Raum aufmerksam zu machen, dass Fotze sowohl Haar als auch Maul bedeuten kann. Vielleicht hätte ich mir unter einem gefotzten Mantel ein warmes, feuchtes Kleidungsstück vorgestellt, jedoch ist damit nur ein zottiger Mantel gemeint. Interessanterweise ist Kotze auch ein altes Wort für Umhang, weswegen eine gefotzte Kotze nicht nur ein Zungenbrecher ist, sondern eigentlich auch ein gänzlich unverfängliches Kleidungsstück bezeichnen dürfte, und zwar trotz der für zarte Ohren deftigen Wortwahl. (Die Grimms gingen auf dieses Phänomen übrigens an dieser Stelle nicht ein.) Auch die Schneeflocke wird in diversen Gegenden offenbar als Schneefotza bezeichnet. Ich bin irgendwie froh, dass das kleine Eisbärmädchen Flocke nicht in diesen Regionen geboren wurde. Vermutlich mit leichtem Augenzwinkern weisen die Grimms auch darauf hin, dass Liselotte von der Pfalz die Marquise von Maintenon als "alte Zott", also als alte Fotze bezeichnet hat. Die Frau gefällt mir immer besser.

Ich möchte hier nicht weiter auf die Untersuchung der Fotze eingehen, aber dennoch muss ich auch auf die folgenden Einträge im Deutschen Wörterbuch verweisen. So erfahren wir daraus, dass Fotzenhut als "unschuldiger Spitzname" verwendet wurde, und auch heutzutage (zu Unrecht?) vollkommen ungebräuchliche Wörter werden zitiert: "das volk zu Paris ist närrisch, so fotzenthürlich, so futzspitzig, so wunderfutzig, so fürwitzig von natur." Wer könnte heute von sich noch behaupten, so fotzenthürlich und wunderfutzig zu sein? Deutsche Sprache, du bist so schön, ich hoffe, du wirst nie aussterben.


Kategorie: Persönliches

Heute gibt's mal nicht so viel, eigentlich wieder nur ein paar Links. Weil nach nem Termin für das Update gefragt wurde: Ich hab noch keinen, da bisher nur einige Ideen dafür existieren, aber noch keine Texte. Zwischenstand zu "Böses Hasi!": Mittlerweile sind insgesamt über 400 Bücher verkauft worden.

Und jetzt zu den Links:
Alte deutsche Postkarten zeigen das Jahr 2000
Alte französische Karten zeigen das Jahr 2000
Ein Mini-Nintendo-DS-Lite aus Papier

Bis denn.



Kategorie: Gemotze

Wir haben jetzt gerade mal Anfang Februar, und schon muss ich mir in einem Werbespot für "PS: Ich liebe dich" die Behauptung "Der romantischste Film des Jahres" anhören. Wo muss ich mich anstellen, um diesem Werbetexter mit akuter Kreativitätsbehinderung in den Arsch zu treten?


Zum Titel des Eintrags: Mich hat's irgendwie gewurmt, dass keine Newsseite diesen Gag als Überschrift gebracht hat, als über die gefeuerte Nightloft-Moderatorin berichtet wurde. Ich fand's mal wieder übertrieben. Jemand beleidigt einen als Pädophilen, und wird dafür lediglich beurlaubt. Aber wenn jemand "Arbeit macht frei" sagt, wird er dem Arbeitsmarkt wieder zugeführt (und hat halt frei). Irgendwie fehlt mir da die Verhältnismäßigkeit.
Nachtrag dazu: Klick mich!

Und wie zu jeder Staffel motzen die Jugendschutznazis über Dieter Bohlens Sprüche bei DSDS. Klar sagt er manchmal harte Sachen, aber er hat meistens absolut Recht, und nach vier Staffeln weiß ja nun wirklich jeder, worauf er sich einlässt. Und wenn ein Typ schon vor dem Singen hyperventiliert und von Bohlen sogar noch gefragt wird, ob er gleich kollabiert, kann man's später nicht auf die gemeinen Sprüche von Bohlen schieben, wenn der Typ dann wirklich zusammenbricht. Und ich kann auch (trotz aller Antipathie gegenüber Bohlens Musik) nicht mehr hören, dass Bohlen nicht singen kann. Ob er singen kann, ist in der Jury-Funktion absolut unerheblich. Ein Filmkritiker muss schließlich auch keine eigenen Filme drehen, um Filme kritisieren zu können (wäre schlimm für mich, dann müsste ich mit "Klopfer lästert" aufhören).

Wo ich grad auf Spiegel Online verlinkt habe: Was hätten die wohl gemacht, wenn Microsoft nicht Yahoo kaufen wollte? Zunächst natürlich nicht das dusslige "Microhoo" bis zur Vergasung benutzt. Und die Schreiberlinge hätten wohl viel mehr Freizeit gehabt, denn SPON hat die Seite mit nicht weniger als 10 Artikeln vollgemüllt, von denen die meisten gar keinen Informationsgehalt hatten, der über "die Fusion könnte klappen, wird aber schwer, allerdings hat MS ja genug Geld, und Google wird sich warm anziehen müssen, aber es könnte auch schiefgehen, und dann würde Google sich freuen" hinausging. Dass SPON sowieso ein Problem hat, haben wir ja schon gemerkt, als sie Lady Bitch Ray einen Text über Jugendgewalt haben schreiben lassen. Mensch, liebe Spiegel-Leute, ich schreib gern was für euch, aber da müsst ihr einfach nur fragen, anstatt euch so zu erniedrigen.

Wer vor Gericht landet, der tut vielleicht ganz gut daran, sich eine Ausrede zuzulegen. Zum Beispiel so eine wie die von Ernest Simmons, der in Florida wegen versuchten Mordes vor Gericht stand, weil er zwei Deputies elf Mal mit zwei verschiedenen Waffen angeschossen hatte. Seine Begründung für den unglücklichen Kugelhagel: Es war nur ein Versehen, ein abgefahrener Unfall. Unerklärlicherweise glaubte ihm keiner, und er wurde schuldig gesprochen. Vermutlich weil er schwarz ist. Seine Erklärung war ja nun wirklich sensationell plausibel.

Botschafter haben offenbar viel zu viel Freizeit, zumindest die mexikanischen (gut, gibt ja auch nicht viele Mexikaner hier). Die Plattenfirma von Mallorca-Krawalltüte Mickie Krause hat einen empörten Brief des mexikanischen Botschafters bekommen, der sich vom neuen Lied "Finger im Po, Mexiko" offenbar schwer beleidigt fühlte. Ich bin gespannt, wann Disney gegen den Abzählreim über die ums Rathaus laufende Minnie Maus einschreitet.

Der Murmeltiertag ist seit dem Film mit Bill Murray weltbekannt. Heute war es wieder soweit, und Punxsutawney Phil hat weitere sechs Wochen Winter vorhergesehen. Dummerweise sind die meisten seiner Murmeltierkollegen nicht seiner Meinung: Nur West Indies Wilbur glaubt an einen langen Winter, Balzac Billy, Jimmy the Groundhog, Sir Walter Wally, Wiarton Willie, General Beauregard Lee, Malverne Mel, Shubenacadie Sam und Staten Island Chuck plädieren für einen frühen Ausbruch des Frühlings. Tja, sind halt auch nur dicke, doofe Hörnchen.

Kleiner sinnloser Fakt: "Und täglich grüßt das Murmeltier" wurde nicht in Punxsutawney gefilmt, sondern in Woodstock, Illinois. Bis heute wird am 2. Februar den Dreharbeiten gedacht, inzwischen besitzt man sogar ein eigenes Murmeltier (Woodstock Willie) und macht seine eigenen Vorhersagen.


Kategorie: Lästereien

Die Nachricht von der Parkinson-Erkrankung bei Ottfried Fischer hat mir gezeigt, was für ein böser Mensch ich bin. Mein erster Gedanke war: "Dann sieht er im Fernsehen wenigstens nicht mehr aus wie ein fleischgewordenes Standbild."
Ich komme in die Hölle...


Kategorie: Gemotze

Die Gewerkschaft Verdi gibt sich hoffentlich nicht der Illusion hin, mit den Streiks der BVG in Berlin große Sympathien in der Öffentlichkeit zu gewinnen.
Zunächst mal ist es extrem beschissen, so einen Streik mit einer Vorlaufzeit von nur wenigen Stunden anzukündigen, sodass sich die betroffenen Berliner kaum vorbereiten können. Und dann sind Forderungen nach Gehaltserhöhungen um 12% wohl für ein sowieso immer in den roten Zahlen operierendes Nahverkehrsunternehmen so illusorisch, dass ich schwersten Drogenmissbrauch in der Gewerkschaftszentrale vermute.


Dieser Eintrag wird von einem kranken Klopfer geschrieben. Seid nachsichtig. Eigentlich wollte ich heut nen Stapel Bücher an Besteller rausschicken, aber irgendwie hätte ich kein gutes Gefühl dabei, mit akutem Schnupfen die Bücher zu signieren und neben schönen Worten und einem schmucken Stempelabdruck auch noch meine Bazillen zu versenden.

Ihr erinnert euch bestimmt nicht mehr an diesen Teleshop-Typen, der behauptete, sein PC wäre in drei Jahren immer noch aktuell, ganz anders als ein teurer PC. Ratet mal: Den gibt's immer noch. Ich glaub, es war im RTL-Shop, wo er nachts zusammen mit einem anderen Typen versuchte, ein Notebook zu verkaufen. Und dabei wagte er wieder den Blick in die Kristallkugel: "Wenn Sie dieses Notebook kaufen, haben Sie in zwei Jahren immer noch das schnellste Notebook in der Nachbarschaft!" Ob sein Arbeitgeber von diesen Aussagen auch so begeistert ist?

Aber bei QVC (glaub ich) habe ich gestern auch eine Schrulle gesehen, die irgendein Putzmittel verkaufte und darüber sagte, es wäre "lebensmittelunbedenklich", wenn man Töpfe und Grills damit säubert. Ich denke, wir verstehen alle, was sie damit sagen wollte. Nichtsdestotrotz sprach sie: "Lebensmittelunbedenklich? Sie denken sich jetzt sicher: 'Was ist das denn nun wieder für ein Fremdwort?'" Ja, genau. Das Wort Lebensmittel ist sowas von fremd, es wird an Fremdartigkeit nur noch von dem kaum bekannten Fremdwort "unbedenklich" übertroffen. Und dann auch noch diese für das Deutsche absolut unübliche Praxis, Wörter zusammenzusetzen. Manchmal muss ich weinen, wenn ich daran denke, dass solche Leute tatsächlich für ihr blödes Gequatsche bezahlt werden.

Viele Leute mögen Asiatinnen und kaufen sie sich gern aus dem Katalog für Hausputz und Fellatio. Allerdings ist das wohl kaum ein Grund für Frauen anderer ethnischer Herkunft, sich mit aller Macht auf asiatisch zu trimmen. Ein brasilianisches Model geht besonders extreme Wege: Sie will sich Nylonfäden in die Augenlider implantieren lassen, um japanischer auszusehen. Damit will sie an der Spitze ihrer Sambagruppe den 100 Jahrestag japanischer Einwanderung in Brasilien feiern. Angela Bismarchi hat bereits 42 Schönheitsoperationen hinter sich, außerdem ist sie bereits zum zweiten Mal mit einem plastischen Chirurgen verheiratet. Hoffentlich geht sie nicht den Weg der Jocelyn Wildenstein.

Wer im Arbeitsleben steht, der kennt die Angst vor Entlassungen. Dennoch sollte man nicht gleich seine Handyfabrik beim ersten Auftauchen von Entlassungsgerüchten anzünden. Vielleicht ist alles nur ein Missverständnis (allerdings nicht bei Handyfabriken...). Eine Angestellte aus Jacksonville in Florida hat diese Lektion sehr teuer gelernt. Sie arbeitete in einem Architekturbüro und las eines Tages eine Anzeige mit einem Berufsprofil, welches verdächtig nach ihrem eigenen aussah. Prompt war sie davon überzeugt, kurz vor der Kündigung zu stehen. Um sich für die bevorstehende Entlassung zu rächen, schlich sie sich an einem Sonntag ins Büro und löschte dort sämtliche Dokumente der letzten sieben Jahre. Geschätzter Wert: 2,5 Millionen Dollar. Nach ihrer Verhaftung stellte sich heraus, dass sie gar nicht gefeuert werden sollte. Die Anzeige sollte lediglich eine freie Stelle im Geschäft der Ehefrau des Chefs füllen. Aber auch der Chef hat gelernt: Von nun an werden wohl regelmäßig Backups gemacht.

Woah... Wenn man vom Teufel spricht: Eben hat meine Mutter das Licht angeknipst, und nach einem kurzen Knall einer Glühlampe hat's die Sicherung rausgehauen. Zum Glück hatte ich den Eintrag gespeichert. Und wenn ich mir die kaputte Glühlampe so angucke, hatte ich auch noch Glück, dass es nur das Innenleben zerbröselt hat und es keine Glassplitter auf mich regnete. O_o

Internationale Spezialitätenrestaurants feiern ja generell seit vielen Jahren Erfolge, lediglich der afrikanische Kontinent ist in dieser Hinsicht zumindest in Deutschland bisher kaum vertreten. In Großbritannien ist das anders. Allerdings dürften einige Londoner Restaurants in den nächsten Wochen leichte Probleme mit dem Nachschub haben. Der britische Zoll hat nämlich den Schmuggel von 340 Kilogramm kopfloser Rattenleichen unterbunden, die an diese Fresstempel gehen sollten. Um den Geschmack der Tierchen zu verbessern, waren sie sogar geräuchert worden, allerdings mögen die britischen Behörden ungekühltes und illegal eingeführtes Rattenfleisch nicht, weil sie Angst vor eingeschleppten Krankheiten haben. Ich bleib dann doch lieber bei Bratwürsten. Und ich will NICHT hören, was da alles drin ist.

Solarenergie ist toll. Für Solarparks sollte man ganze Wälder abholzen. Ist schließlich für die Umwelt. Dummer Vorschlag? Stimmt, aber in Kalifornien nicht. In San Jose soll ein Ehepaar dazu gezwungen werden, Bäume in ihrem Garten abzuholzen, die Schatten auf die Solarpanele des Nachbarn werfen. Die Bäume wurden zwischen 1997 und 1999 gepflanzt, der Nachbar installierte seine Solaranlage im Jahr 2001. Trotzdem sollen die Bäume verlieren, denn ein obskures Gesetz fordert den Tod aller nach 1979 gepflanzten Bäume, die mit ihren Schatten zu bestimmten Tageszeiten mehr als 10 Prozent von Solarpanelen verdecken. Das Pärchen geht seit Jahren gerichtlich gegen die Anordnung vor und hofft, dass das Gesetz irgendwann gekippt wird. Auch Wale brauchen Bäume! (Ich wette, keiner weiß, woher dieser Spruch kommt...)

Kleiner sinnloser Fakt: Der Berliner Funkturm steht auf Porzellan.

PS: Gerade wurde bei den Sat.1-News eine als Bericht getarnte Schleichwerbung für ein Lied über Eisbärenmädchen Flocke gebracht. Widerlich. Gut hat mir gefallen, dass die Nachrichtensprecherin selbst eine deutliche Abscheu zum Ausdruck brachte und sich die Ohren zuhielt. Wäre nur schön gewesen, wenn die Redaktion sich geweigert hätte, den Mist überhaupt zu bringen.


Ich hab mich grad dran erinnert, dass ich ja noch die Uraltkolumne (bzw. das, was davon geschrieben wurde) posten wollte. Dann mach ich das doch mal, damit ich den Zettel wegschmeißen kann. Wie gesagt, seid nachsichtig, das Ding ist neun Jahre alt oder so und ich war damals noch ein dummer Teenager, ganz anders als heutzutage. Heute bin ich ein dummer Twen.

Im Leben vieler Liebespaare (idealerweise bestehend aus Männlein und Weiblein) wird im Laufe der Zeit der absurde Wunsch nach einem Stammhalter oder einer Stammhalterin wach, im Volksmund auch Baby oder Kind genannt, wenn man mir diese saloppe Ausdrucksweise verzeiht. So gewinnen die körperlichen und durchaus vergnüglichen Aktivitäten zwischen zwei Personen schlagartig an Sinn und und Rechtfertigung, und so wird unter Absetzung sämtlicher Verhütungsmittel die Biologie herausgefordert.
Sollten die Befruchtungsversuche erfolgreich sein, so ist die gesamte Umwelt zu spontanen Freudenausbrüchen verpflichtet. Während der Mittagspause sammeln Möchtegern-Rot-Kreuz-Aktivisten im Büro für den angehenden Erdenbürger, und um nicht als Arschloch zu gelten, wirft man freundlich lächelnd das erwartete Zweieinhalbfache des Monatsgehaltes in den dargebotenen Hut, anstatt seinen Instinkten nachzugeben und beim Kramen im Portemonnaie zu fragen, ob vielleicht einer ein Zweipfennigstück kleinmachen könnte. (Man merkt, das war weit vor der Euro-Einführung 2002.) Immerhin wird man im Allgemeinen nach dieser Opfergabe nur wenig belästigt, wenn man einmal von den enervierenden Töpfchengeschichten und verwackelten Babyfotos absieht, die bald nach dem Schlüpfen die Runde machen. Anders sieht die Sache aus, wenn man die werten Erzeuger jungen Lebens zu "Freunden" hat (auch, wenn sie nur deshalb Freunde sind, weil man grad pinkeln war, als die guten Kumpel verteilt wurden). Schon das rituelle Zelebrieren sämtlicher Premieren im Leben des Kindes (erster Rülpser, erster Pips, erstes Mal besoffen im Rinnstein) kann einen geistig gesunden Menschen in den Wahnsinn treiben. Leider glauben stolze Eltern, man habe am Halten des Babys auf dem [Arm dieselbe Freude wie seinerzeit der Führer oder sie selbst, obwohl man nur stumm betet, dass der Durchfall nicht über den Windelrand schwappt und die Sonntagskleidung beschmutzt].

Der Teil in eckigen Klammern steht nicht auf dem Blatt und wurde von mir aus der Erinnerung rekonstruiert, der Text endet mitten im Satz. Ich würde inzwischen viele Sachen anders schreiben, und das Thema selbst find ich nun auch nicht mehr so ergiebig. Nun ja, man lernt halt.

Apropos Lernen: Momentan liegen noch 63 Exemplare von "Böses Hasi!" bei mir, und die möchten gerne verkauft werden. Wer also ein signiertes Exemplar haben will und das auch bezahlen kann, der ordere bitte hier. Wer das Buch schon hat (und trotz aller guten Argumente kein zweites Exemplar möchte), der mag vielleicht auf Amazon oder ähnlichen Seiten Rezensionen zum Buch schreiben. Ich lese so gerne Lob. biggrin.gif

Ich hab übrigens beschlossen, nach dem nächsten KW-Update einige meiner Community-Pläne für meine Animestreet umzusetzen, und irgendwie freue ich mich richtig auf die anstehenden Programmierabende. Vielleicht wird Animestreet dann auch wieder etwas belebter, was ich mir sehr wünschen würde. Die Seite sieht gut aus, ist schön artig und billiger im Unterhalt als Klopfers Web, steht aber immer ein wenig im Hintergrund.

Kleiner sinnloser Fakt: Turkmenistan wurde zwischen 1992 und 2006 von Saparmyrat Nyýazow regiert, welcher einen unheimlichen Personenkult um sich aufbaute und sich Türkmenbasy nannte (Führer der Türkmenen). Er benannte nicht nur die Monate und Wochentage um, sondern bestimmte auch, dass jeder Erwachsene am Sonntag sein Buch Ruhnama lesen müsste. Für den Erwerb des Führerscheins und zur Studienzulassung (egal für welches Fach) mussten Kenntnisse zu diesem Buch nachgewiesen werden. Eine hervorragende Idee für "Böses Hasi!".