Klopfers Worst of
Nuff! Ich grüße das Volk.
Wenn man so ein filmisches Kleinod wie "Kartoffelsalat" ertragen durfte, kommt oft die Frage auf, ob das jetzt der schlechteste Film aller Zeiten war. Nun ist es immer schwer, solche Superlative anzuwenden, aber ich dachte mir, ich geb mal eine ganz persönliche Einschätzung ab, welches bislang die für mich schlechtesten Dinge sind.
Schlechtester Film: "Showgirls Exposed". Dagegen sind selbst "Kartoffelsalat" und "Daniel, der Zauberer" oscarverdächtig. Zu dem Film gibt's keine Lästerei, also erläutere ich mal die Hintergründe: Angekündigt als mal mehr, mal weniger offizielle Fortsetzung vom berüchtigten "Showgirls", sollte angeblich auch mit einem Millionenbudget ein Kinofilm im Hollywood-Format entstehen, gedreht in Deutschland vom deutschen Regisseur Marc Vorländer. Herausgekommen ist dann ein entsetzlich krudes einstündiges "Photo-Play" mit furchtbarer Bildqualität (inklusive goldenem Rahmen), noch furchtbarerer Musik, einer kaum nachvollziehbaren Story und so gut wie null Dialogen. Die Kinolandschaft hatte wohl auch nicht so recht auf den Film gewartet. In den USA gab es den Film dann auch mal auf DVD (inzwischen wohl nicht mehr, weil ihn keiner haben wollte), in Deutschland gab es ihn gar nicht, weil am Anfang Szenen aus dem alten Stummfilm "Das Cabinet des Doktor Caligari" verwendet werden, dessen deutsche Urheberrechte bei der Murnau-Stiftung liegen, die für so einen Unsinn keine Freigabe erteilt hat. Man kann eigentlich nicht annähernd mit Worten vermitteln, wie mies der Film ist.
Nun ist Herr Vorländer jemand, der sich offenbar selbst gerne googelt, und hat sich deswegen auch schon mit unheimlich vielen Leuten im Internet angelegt (am prominentesten wohl mit Wortvogel Torsten Dewi), wobei er dann gerne mit Klagen droht. In einem Blogkommentar hier auf Klopfers Web erwähnte ein Leser mal den Herrn und auch die Auseinandersetzungen mit dem Wortvogel. Jahre später(!) bekam ich eine Mail von Marc Vorländer, in dem er dem Kommentator und mir mit Klagen und Schadenersatzforderungen drohte, wenn dieser Kommentar nicht gelöscht werden würde. Ich hab es nicht gemacht, und Vorländer meinte, er hätte gerade zu viel zu tun, mich zu verklagen, aber aufgeschoben ist ja nicht aufgehoben. Ich gehe mal davon aus, dass er sich irgendwann auch hier melden wird, wenn er sich mal wieder googelt. Ihr könnt ja schon mal anfangen, für meine gerichtlichen Auseinandersetzungen zu spenden.
Schlechtestes Buch: Tatsächlich "Die Abenteuer des Stefón Rudel". Ich denke mal, das ist keine Überraschung. Bei E-Books ist es vielleicht nicht unbedingt "Wenn die Ratten kommen" von Simone Kaplan, aber sicher doch eines von ihren Werken. Vermutlich am ehesten das, in dem sie Vergewaltigung und Mord in einem indischen Bus thematisiert.
Schlechtestes Spiel: Ich wollte das zuerst gar nicht reinnehmen, aber mir war klar, dass dann sicherlich die Frage danach kommen würde. Ich suche bei Spielen nicht wirklich nach miesen Exemplaren, hab also weder "Big Rigs" noch "ET" gespielt, auch nicht "Aliens vs. Predators - Colonial Marines". Ich wurde also schon öfter mal enttäuscht, aber wirklich als die schlechtesten Spiele kann man die Enttäuschungen auch nicht bezeichnen. (Ich ignoriere Gratis-Spiele mal vollkommen.)
Die größte Enttäuschung verdanke ich "Outpost". Heute ist es nahezu vergessen, aber Mitte der 90er gab es einen richtigen Hype um dieses Spiel, das von einem Ex-Nasa-Mitarbeiter konzipiert wurde und eine Art Sim City auf einer fremden Welt sein sollte. Es ging nämlich in dem Spiel um die Besiedlung des Weltalls, da die Erde von einem Asteroiden verwüstet wurde. Blöderweise wurde das Spiel total unfertig rausgeschickt, das (sowieso ziemlich nutzlose) Handbuch erwähnte (wie auch die Verpackung) Funktionen und Spielprinzipien, die gar nicht im Spiel waren, die Kolonisten starben gerne mal ohne Anlass alle aus und generell war das Spiel absolut frustrierend. Ich war 14 Jahre alt und hatte über 100 Mark von meinem ersparten Taschengeld für dieses Spiel ausgegeben, auch dank begeisterter Previews der Computerspielezeitschriften. Erst später kam heraus, dass die Redakteure sich an der Nase herumführen ließen und Funktionen bejubelten, die sie selbst nur aus Versprechungen der Entwickler kannten. 1994 war auch das Internet noch nicht in normalen Haushalten angekommen (schon gar nicht in angemessenen Geschwindigkeiten), man kam also auch nicht so leicht an einen Patch ran, der wenigstens die gröbsten Fehler korrigierte.
Schlechtestes Essen: Das dürfte ein Fertiggericht gewesen sein. Es sollte vorgegartes Brathuhn sein, welches man nur noch aus der Tüte holen und in der Mikrowelle bis zur Verzehrbereitschaft bestrahlen sollte. Das dürre Vieh sah so aus, als hätte man es vor dem Braten aus dem Kühlergrill eines Autos gezerrt, war überzogen mit widerlich stinkendem Gelee und das Fleisch fiel schon in einzelnen Fetzen vom Knochen. Es wurde dann auch durch die Wärme nicht genießbarer und wanderte nach einem äußerst mutigen Geschmackstest in den Abfall. Ich war damals zarte 14 und kriege die Erinnerung immer noch nicht aus meinem Kopf. Vor einiger Zeit kursierten Videos von einem Huhn aus der Dose durchs Netz, und das erinnerte mich ein bisschen daran und riss alte Wunden auf.
( 14 war echt kein gutes Alter für mich...)
Schlechtestes Getränk: Es war 2004, als ich in Tokio war, da verteilte einer auf der Straße gratis Getränkedosen, um für die Markteinführung eines Grünen Tees der Coca Cola Company zu werben. Ich bin nun sowieso kein besonders großer Freund von Grünem Tee, aber dieses Zeug in der Dose schmeckte wie ein Sud aus Komposthaufen und Regenwasser, welches an vollgepissten Laternenpfählen herunterlief. Bäh.
Dabei fällt mir ein: Das wohl zweitwiderlichste Essen hatte ich ebenfalls bei dieser Japanreise gefunden. Es waren japanische Würstchen, die oberflächlich so ähnlich aussahen wie Eberswalder Würstchen, aber schmeckten, als wenn sie aus vergammelten Fischabfällen zusammengepappt wurden. Vermutlich waren sie das auch. Die Würstchenproduktion ist also eine Hochtechnologie, die man in Japan noch nicht gemeistert hat.
Schlechtester Sex: ... Nein, ihr erwartet nicht, dass ich das beantworte.
Ich denke, damit hab ich die wichtigsten Sachen abgedeckt. Falls euch noch weitere Kategorien einfallen, hinterlasst sie in den Kommentaren. (Oder falls ihr schlechteste Spiele, Filme etc. habt, nennt sie auch mal, würde mich interessieren. ^^ Und wer von euch durfte "Showgirls Exposed" schon genießen?) Bis dann!
Premiummitglied
Schlechteste Serie? Schlechteste Musik. Schlechtester Manga...
Mh
Bei mir siehts so in etwa aus:
Film: Armee der Finsternis - musste gerade die DVD suchen weil mir der name nicht eingefallen ist, ich weiß nur, dass ich einfach nur da saß und mir dachte WTF?!
Buch: Da fallen mir spontan zwei ein: der Wille des Königs - klang vom Einband her irgendwie cool, war aber nirgendwo geschrieben, dass es ein zweiter Teil war, bei dem man höchstwahrscheinlich die Vorgeschichte gebraucht hätte. So wars einfach nur irgendein grober Fantasywirrwarrmatsch
Uuuuund die Leiden des jungen WErther
Was hab ich mich durch den Scheiß durchgequält... meine herren. Irgendwo ab der hälfte hab ich dann aufgehört zu lesen, weil ich nicht mehr konnte. nänänänä
Spiel: Ehhhh, so im nachhinein wahrscheinlich der vierte Harry Potter-Spiel-zum-Film-Teil. Die davor waren unheimlich toll und süß gemacht mit zaubern lernen und im Schloß rumhüppfen und scheiße bauen... und dann haben se das ganze Konzept durcheinander geworfen, von wegen irgendwie Karten ausrüsten und Missionen machen und wasweißich. Auch nie durchgespielt.
Essen: Fertigkram. Ich kann nicht genau sagen welcher, aber definitiv ist fertigkram echt widerlich. - Oh, da fällt mir gerade ein: in Irland habe ich mal zum "grillen" Würtchen gekauft und gemacht... und dann der allgemeinheit zur verfügung gestellt. Danach waren se immer noch da. War richtig bwh. Dabei hatte ich mich so auf Würstchen gefreut.
Selbstgemachtes Essen: Irendein komischer Hack-Kartoffelauflauf, auf den oben Eischnee drüber kam, der dann gummiartig wurde. Bwäh.
Getränk: ich bin kein Cola-Fan.
Serie: Die 9te Staffel Scrubs. An und für sich könnte sie gut gewesen sein. Aaber sie nannte sich Scrubs, und das war sie nicht.
Musik: Its Friday, Friday -gröhl-
Manga: Kann ich nicht sagen, dafür hab ich zu wenig gelesen ^^