Im März hatte ich schon einmal den "Bravo Talent Guide" erwähnt, der dort in der Jugendpostille benutzt wurde, um dem Jungvolk die Lohnsklaverei bei einer bestimmten Supermarktkette schmackhaft zu machen. Dort war dieser Talentführer noch eine bezahlte Anzeige, aber man soll nicht glauben, dass die Bravo dieses Label nur herausholt, wenn ein Unternehmen mit klingender Münze lockt. Nein: Gelegentlich gibt es auch mal so einen putzigen Psycho-Test: Welcher Karriere-Typ bist du?
In modernen Beziehungen verschwimmen aufgrund der flexibleren Rollenverteilungen die Grenzen zwischen Romantik und Obsession, und selbst solche Klassiker der Weltliteratur wie "Twilight" werden heutzutage oft missverstanden, weil so viele engstirnige Gesellen gar nicht begreifen, wie romantisch es ist, dass die männliche Hauptfigur jede Nacht heimlich ins Schlafzimmer seiner Angebeteten einsteigt und sie beim Schlafen beobachtet.
Auch die Bravo ist bei ihren Foto-Lovestorys oft verwirrt und erkennt gar nicht, wie pur und ungezügelt die Gefühle sind, die in ihren eigenen Geschichten hochkochen und ein Zeichen für echte Hingabe sind. Dafür möchte ich heute wieder mal ein Musterbeispiel präsentieren: Vorhang auf für "Ring der Wünsche"!
Während es beim letzten Mal einen bunten Mix gab, wird es diesmal sehr einseitig: Heute gibt's nur Duschschaum-Werbung, und zwar nur von einer Marke und aus einer einzigen Kampagne. Wieso? Weil mir Bibi von Bibis Beauty Palace mit ihrem eigenen Bilou-Duschschaum-Hype dezent auf die Nüsse geht und ich ihr zeigen möchte, nein, sogar von ihr verlangen will, wenigstens für ihre Werbung auch ein bisschen Körpereinsatz zu zeigen!
Es wird Zeit für den nächsten Blick auf die frohe Bravo-Werbewelt Mitte der 80er Jahre. Diesmal wird es eine bunte Mischung aus verschiedensten Bereichen. Ob etwas davon euch besonders ansprechen wird?
Fangen wir mal harmlos an: Nestlé bewarb seine weiße Schokolade sehr sehr lange als "Die Milch zum Anbeißen". Die Werbemotive waren aber eher weniger zeitlos.
Was war die Presselandschaft früher schön: Die Leser bezahlten mit ihrem Geld den Druck der Zeitung, die Kosten für die Redaktion und so weiter wurden über die Werbung reingeholt. So war es auch mit der BRAVO, die für alle Werbetreibenden, die etwas an die Jugend verticken wollten, ein Pflicht-Anzeigenblatt war. Ich möchte jetzt und in folgenden Beiträgen ein paar der schönen Anzeigen präsentieren. Ich hab so etwas schon einmal gemacht (Link 1, Link 2, Link 3), diesmal will ich es etwas systematischer machen.
Im ersten (neuen) Teil möchte ich euch zeigen, womit die Bekleidungsindustrie die Jugend für sich gewinnen wollte.
Ich hab die Bravo ja gelegentlich gescholten, weil sie sich früher auch mal Gedanken darüber machte, wie ihre jugendlichen Leser ins Berufsleben einsteigen, welche Probleme es beim Finden eines Ausbildungsplatzes gibt und was für Ausgaben dann auf einen zukommen, dieses aber mittlerweile nicht oder nur noch selten tut. (Ich erinnere mich an Artikel, in denen z.B. haarklein erklärt wurde, welche Abzüge man bei seinem Azubi-Gehalt für Steuern und Sozialversicherung erwarten muss und welchen Zweck das hat.)
Nun, in der aktuellen Bravo gibt es immerhin eine Ausgabe vom "Bravo Talent Guide", der den Lesern einen Ausbildungsberuf vorstellen soll, um sie dafür zu begeistern. Kann ja nicht jeder Landschaftsgärtner werden. (Obwohl da immer noch hartnäckig gesucht wird in der Bravo.)
Diesmal geht's beim "Talent Guide" um eine Ausbildung bei Rewe.
Im Laufe der Zeit hat sich die Bravo sehr verändert. Eine der wohl einschneidendsten Änderungen fand vor einigen Jahren statt: Die Witzeseite wurde gestrichen.
Auf den Humorgehalt der Zeitschrift hatte das allerdings wenig Einfluss, da die Leserwitze, für die es tatsächlich auch Geld gab, oft eher minder amüsant waren. Ehrlich gesagt, ist es manchmal sogar schleierhaft gewesen, was eigentlich die Pointe sein sollte.
Ich hatte vor Jahren schon einmal allerlei grandiose Bravo-Witze gesammelt. Diesmal möchte ich das wieder tun, und zwar mit Witzen aus den Heften des Jahres 1987. Genau: Freut euch auf furchtbare Witze von vor 30 Jahren, die nebenbei aber so manches über die Jugend- und Popkultur der Zeit verraten.
Beim Betrachten der letzten Foto-Lovestory fiel mir auf, dass sie doch recht esoterisch war, und auch die vorletzte Geschichte hatte eine etwas unrealistische Prämisse... so wie die für Premium-Mitglieder davor... Jedenfalls: Das muss aufhören! Und deswegen gibt es diesmal eine total realistische Geschichte aus der "Hey!", also der Zeitschrift, die man als Teenie bloß kauft, wenn die Bravo schon ausverkauft ist.
Im letzten Monat habe ich euch eine Foto-Lovestory gezeigt, in der die Tragödie eines Menschen den Weg in eine neue Romanze öffnete. Vielleicht jedenfalls, denn so klar war das Ende ja nicht.
Auch heute wird's ein bisschen tragisch, aber keine Bange, die Bravo Girl! sorgt dafür, dass es nicht allzu bedrückend wird.
In der aktuellen Bravo ist ein Bericht über ein paar jugendliche Mädels, die nach Marokko gefahren sind, um dort für die Rettung des Klimas Bäumchen in der Wüste zu pflanzen. Was das genau bringen soll, weiß ich nicht, vermutlich können die Marokkaner den Bäumchen dann beim Vertrocknen zugucken, während sie sich überlegen, wie sie am besten von der marokkanischen Küste bis nach Düsseldorf kommen, keine Ahnung.
Da lobe ich mir doch einen Report aus der Bravo-Ausgabe 11/1984. Vor knapp 33 Jahren zeigte die Bravo nämlich in einer Sternstunde des Qualitätsjournalismus, wie sich ein Junge für die Rettung der Welt einsetzen kann: mit der Hilfe von Außerirdischen.
Klingt das nicht schon vielversprechend? Aliens und ein Junge, das ist schon immer ein Erfolgsrezept gewesen, man denke nur an E.T. Doch hier hat sich nicht einfach ein Außerirdischer verlaufen; nein, Andreas soll den Außerirdischen dabei helfen, eine Katastrophe abzuwenden!
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