Unter Druck
Auf meinem Schreibtisch ist verdammt wenig Platz, deswegen ist mein Drucker auch ständig zugemüllt. Wenn ich also etwas ausdrucken will, muss ich erst umständlich den Tisch freiräumen - nicht unbedingt toll, wenn man eigentlich nur mal Adressaufkleber ausdrucken will. Und so passte es mir ganz gut, dass die Leute von Logiprint.com mich fragten, ob ich nicht mal ihren Druckservice testen möchte, denn mein letzter Absenderaufkleber war gerade auf Reisen gegangen. Umsonst ist ja immer noch am schönsten, und neben 300 Aufklebern waren auch noch 500 farbige Visitenkarten im Angebot. Wie vereinbart kommen hier also meine Erfahrungen.
Ich klickte mich zuerst zu den Visitenkarten durch und entschied mich für die normal glänzende Papiervariante (die anderen kosteten zusätzlich). Man hat die Möglichkeit, ein vorhandenes Layout zu wählen und seine Daten einzugeben, man kann auch ein eigenes Logo oder Foto hochladen (als PDF, TIF oder JPEG) und sie in vorhandene Layouts einpassen, oder man lädt gleich ein vollkommen eigenes Layout hoch. Bei dem Design der Webseite sollte sich Logiprint aber überlegen, ob es wirklich nötig ist, die Links für eigene Layouts, Logos und Großkunden blass darzustellen; ich hätte fast gedacht, die Möglichkeiten wären inaktiv, bevor ich meinen Mauszeiger dort hin bewegte und sie dann erst in voller Farbenpracht bewundern durfte.
Ich hab mich für das eigene Layout entschieden, und da hatte ich gleich ein Problem: Es ist zwar schön, wenn man von Logiprint vorgewarnt wird, dass man den CMYK-Farbmodus bei 300dpi benutzen soll und die Maße inklusive Beschnittrand auch gleich angegeben werden, aber warum muss ich erst im FAQ wühlen, bevor ich das Farbprofil finde, welches ich benutzen soll? Falsche Profile können später für Farbverfälschungen sorgen, also sollte man in seinem Layout- oder Grafikprogramm immer das richtige Farbprofil berücksichtigen. Ich hab dann ein PDF hochgeladen. Ab hier ging alles wieder schön glatt. Man kann die Daten 30 Tage lang speichern, falls man doch noch nicht bestellen möchte, man kann korrigierte Dateien hochladen oder gleich den Einkaufswagen bestücken. 500 einseitig farbig bedruckte Visitenkarten kosten 19,90 Euro, weniger bestellen geht leider nicht (man kann aber auch 1000 oder 1500 ordern). Mir als kleinem Autor sind 500 Stück eigentlich etwas zu viel.
Weil ich so ein entsetzlicher Poser bin, hab ich meinen Namen
auch noch mit japanischen Schriftzeichen draufgeschrieben.
Armselig, ich weiß.
Die Midi-Adressaufkleber mit einem Format von 5,5cm x 2,5cm können farbig bedruckt werden, weswegen ich spontan entschied, nicht einfach nur meine Adresse raufzuschreiben, sondern auch einen leicht dem Zweck angepassten und farbigen Totenklopfer einzubauen. Im Prinzip hätte es hier gereicht, den Aufkleber mittels der "Logo hochladen"-Funktion zu gestalten, aber mir gefielen die Layouts mit den vorgegebenen Datenfeldern nicht. Grundsätzlich verstehe ich nicht, warum man auf einem Adressaufkleber Telefonnummer und E-Mail-Adresse angeben sollte. So wurde es also auch hier wieder ein komplettes Layout als PDF-Datei. Da lief alles so wie oben beschrieben ab, sehr einfach, auch hier aber ohne direkten Hinweis auf das Farbprofil. 300 der Aufkleber kosten 9,90 Euro; man kann aber auch 150 Stück bestellen für 7,90 Euro, das lohnt sich also weniger (ebenfalls bestellbar: 600 oder 1200 Aufkleber).
Logiprint liefert per DPD für 4,60 Euro innerhalb Deutschlands, es sei denn, man hockt auf einer deutschen Insel, dann wird's mit 15,50 Euro ziemlich teuer (ehrlich, zieht dann lieber nach Belgien um, das ist billiger). Die Lieferung ist sehr schnell - ich hab meine Bestellung am Freitag abgeschickt und das Päckchen am Dienstag bekommen.
Mein Fazit: Beide Sachen sind schön geworden, ich bin sehr zufrieden damit (was auch daran liegt, dass ich mich ganz selbst austoben konnte und nicht auf die vorgegebenen Layouts bei Logiprint beschränkt war). Ich darf jetzt nur nicht in der nächsten Zeit umziehen, selbst ich brauche etwas Zeit, um so viele Aufkleber aufzubrauchen. Was ich mit den 500 Visitenkarten anfange, weiß ich noch nicht. In mein Visitenkartenetui passen nur zehn Stück rein, und an Freunde und Verwandte werde ich wohl auch nicht mehr als 20 los. Jemand meinte zu mir, ich solle die Teile doch an hübsche Mädchen in Discos verteilen, aber dann müsste ich in Discos. Einfach auf der Straße unter die Leute bringen geht auch nicht, denn so viele Leute sollen meine Telefonnummern dann doch nicht haben. Irgendwelche Ideen? Schreibt sie in die Kommentare!