Frag den Hasen

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#44633 Na hör mal, 1447 ist die 229ste Primzahl, wenn das nicht was besonderes ist, was denn dann? 1337 ist nicht mal eine Primzahl. Warum sollte man sowas wollen?
Ich wäre schon glücklich über eine 69 gewesen. :D
Ärgert es dich, bei Xing Christian_Schmidt1447 und nicht Christian_Schmidt1337 zu sein? Ich hatte mal s eine ähnliche Situation, wo meine Mitgliedsnummer fast 1337 war, aber eben nicht ganz.
Da ist wohl jemand ein kleiner Stalker. :duschelm:
Ich hab nie auf den Nutzernamen da geachtet, wenn ich ehrlich bin. Hatte mich auch seit kurz nach der Registrierung da nicht mehr eingeloggt (nur jetzt gerade, um zu gucken, ob das echt mein Profilname ist).
#44631
Er wurde zu "Wer weiß denn so was" eingeladen.
Die laden da wohl jeden ein? :D Wenn ich mir in der Wikipedia die Kandidatenliste angucke, kriege ich das Gefühl, dass jeder mal in seinen Spamordner gucken sollte, ob er eine Einladung übersehen hat. :D
#44630
Das ist der Grund, warum ich Knossi nicht leiden kann (Glückspiel).

Und der Vollidiot wurde mittlerweile schon in die ARD eingeladen.

Findest du das vertretbar?
Oha, da sieht man mal, wie unbedarft ich bin, was deutsche Influencer angeht. Ich kenn den nämlich gar nicht. Anscheinend ist er auch erst als Pokerspieler bekannt geworden?

Dass man ihn als Gast einlädt in der ARD, find ich schon okay, denn er kann ja trotzdem was zu sagen haben, aber da kann man natürlich solche Sachen wie diese Glücksspiele auch ansprechen. Nur zum Bejubeln oder als Moderator, da wäre ich vorsichtig. Ich meine, er wird in der ARD keine zusätzlichen Fans kriegen (das wäre ungefähr so wie Capital Bra im ZDF Fernsehgarten, da wird das normale Publikum außerhalb der Zielgruppe liegen), aber wenn ich die Wahl hätte, würde ich dann auch im Sinne der Gebührenzahler eher jemanden nehmen, der sich als Vorbild etwas besser eignet.
Was ist deine Meinung zu Influencern? Glaubst du, dass sich dieser Trend mittlerweile überlebt hat?
Ich glaube, der Hype ist vorbei, aber das Prinzip an sich wird nicht verschwinden. Früher nannte man so was z.B. gerne "It-Girls", aber im Prinzip sind es halt Prominente (warum auch immer sie prominent sind), die von ihren Fans als Trendsetter wahrgenommen werden und deswegen auch für Werbetreibende interessant sind. Das Neue an den Influencern ist dagegen bloß, dass sie nicht in den älteren (Torwächter-)Medien bekannt wurden, sondern im Internet, und sie so aber auch einen direkteren Kontakt zu ihren Fans haben. Da es weiterhin Leute geben wird, die durchs Internet eine gewisse Prominenz erlangen, wird es auch immer neue Influencer geben, nur die Erwartungen (und somit auch die Verdienstmöglichkeiten) werden sich auf ein niedrigeres Niveau einpendeln.
Ich kann bei vielen Influencern nicht so recht nachvollziehen, warum sie so bekannt und beliebt sind, aber gut, wenn sie ihre Fans haben und die sich unterhalten fühlen, sei es ihnen gegönnt, solange sie einigermaßen verantwortungsvoll mit ihrem Einfluss umgehen und nicht z.B. ihren oft minderjährigen Fans Glücksspiele unterjubeln oder sie zu kriminellem Verhalten anstacheln.
Kanntest du in deiner Kindheit wirklich kein ausländisches Kind, wie in Kolumne 35 beschrieben? Du bist doch direkt an der Grenze zu Polen aufgewachsen. War die Grenze nach Osten etwa auch dicht?
Ja. Die DDR hatte 1980 die Grenze zu Polen weitgehend für den kleinen Grenzverkehr geschlossen, weil man nicht wollte, dass die Bürgerrechtsbewegung (da war ja gerade in Polen die Solidarnosc aktiv) in die DDR überschwappt. Und da konnte man nur mit Visum oder auf persönliche Einladung rüber. Mein bester Freund in der Grundschule hatte zwar eine polnische Mutter, aber im Prinzip lief das Leben in den beiden Staaten ziemlich getrennt ab.
Was denkst Du über die Razzien gerade in Berlin? Nach den Medien soll es wohl vor allem um die Verbreitung von Kinderpornographie, anscheinend wohl auch um Besutz gehen. Beides an sich hehres Ziele. Aber ich finde den Gedanken unangenehm, dass anscheinend in den USA Algorithmen den Datenverkehr durchforsten und das dann hier zur Durchsuchungen führt. (So jedenfalls die Meldung auf Zeit-online und Tagesanzeiger.)
Ich finde die ganze Sache beunruhigend. Erst mal das Durchsuchen des Datenverkehrs, dann aber auch, wie das in der Öffentlichkeit dargestellt wird, um die Bürger emotional aufzupeitschen. Im Berliner Kurier gab es eine riesige Schlagzeile "Polizei jagt Kinderschänder!", was ja sachlich schon falsch ist, weil tatsächliche Übergriffe auf Kinder gar nicht Bestandteil der Ermittlungen waren. Irgendein Polizist wurde darin pathetisch zitiert mit den Worten "Hinter jedem Bild steckt ein Missbrauch", aber so sehr, wie der Begriff der Kinder- und Jugendpornografie ausgeweitet wurde, ist das einfach Quatsch. Sorry, aber wenn die dreizehnjährige Mia sich vor der Handykamera den Schlüpfer runterzieht und das dem Dominik per WhatsApp schickt und der verbreitet das weiter und irgendwie landet das dann bei irgendeinem Typen, der sich still drauf einen runterholt, dann mag das unangenehm für Mia sein, aber das ist kein Missbrauch. Es sind inzwischen Szenen verboten, die als Teil von Schulmädchenreport und ähnlichen Filmen in den 70er Jahren in normalen Kinos gelaufen sind, ohne dass die Zuschauer massenhaft zu Kinderfickern geworden wären. Ich kann noch halbwegs verstehen, wenn man die Verbreitung verfolgt, aber der reine Besitz ist so weit von einem tatsächlichen Übergriff oder einer echten Gefährdung eines Menschen entfernt, dass man sich schon die Frage stellen kann, ob das wirklich ein angemessener Einsatz von Ressourcen ist, jemandem die Tür einzutreten, nur weil der vielleicht so was zufällig empfangen hat. (Noch mehr, wenn es sogar vielleicht nur um Zeichnungen geht.)
Dazu kommt, dass die Öffentlichkeit ein falsches Bild von sexuellem Kindesmissbrauch hat, was dann wiederum für Opfer von sexuellem Kindesmissbrauch ganz eigene psychische Probleme hervorruft. Dass sexueller Missbrauch von Kindern nicht gut für die Kinder ist, ist absolut klar, aber wie wir jetzt damit umgehen, ist eher kontraproduktiv und schadet tatsächlichen Opfern von sexuellem Missbrauch noch mehr.
Und wenn dann, wie ich auch gelesen hab, die Polizei selber noch aufbauscht, wie gefährlich ihre Razzien gewesen wären, dann hab ich den Eindruck, dass hier einfach ein ganz großes Theater gespielt wird, um in der Öffentlichkeit Stimmung zu machen, damit man mehr Befugnisse kriegt. "Einer der Männer hatte einen Baseballschläger hinter der Tür", das trifft auf viele zu, weil da vielleicht einfach Platz ist, um so einen Schläger hinzustellen, wenn man ihn nicht benutzt. Ich hab hinter der Tür zwei Kamerastative und ich will gar nicht wissen, was bei anderen da so einstaubt.
#44626
Was aber auch auffält, dieses Wunderteil soll nach deren "Test" ja Dinge in einer Entfernung sichtbar machen können, bei denen man schon glauben muss, dass dieses Teil besser ist, als z.B. Hubble. Und es läßt sich irgendwie auch kein seriöser Test darüber finden. Woran das wohl liegen mag?
Denke mal, da ist der Prinz aus Nigeria, der gerne seine Milliönchen nach Eurpa bringen möchte, noch ein wenig seriöser.
Wird sicherlich so ein Quark sein, dass die Leute eher die 10 Euro abschreiben und sich was Besseres besorgen, als sich groß online drüber aufzuregen. Wer dafür fast 50 Euro bezahlt, muss aber schon sehr behämmert sein.
Willst du dich nicht mal über den Club der Verbraucher auslassen. Da ist ja Viagra-Spam noch seriöser. Richtig geil ist es, wenn man ins Impressum schaut ;-)
Toll, ein 47-Euro-"Teleskop", das ich bei AliExpress für unter 10 Euro inkl. Versand gefunden habe (kein Affiliate-Link), auf einer Seite aus Südafrika, bei der der Bestelllink auf einen Serverfehler führt. Großartig und total vertrauenerweckend. :kicher: (Besonders mag ich die Stockfoto-Frau, die sich freut, dass das Ding billiger als ein Spiegelreflex-Objektiv ist, obwohl das Ding gar kein Ersatz dafür ist, weil man es nicht an eine Spiegelreflexkamera flanschen kann.)
#44603
Angenommen, du könntest dich letztlich nicht dazu durchringen, deine Stimme einer der 6 etablierten Parteien zu geben: würdest du dann eher gar nicht wählen oder eher eine beliebige (chancenlose) Kleinstpartei à la Humanisten oder Tierschutzpartei wählen, um zumindest den Anteil der etablierten 6 ein Stück weit zu verringern?
Oder doch eher aus taktischen Gründen eine der Großen wählen, um ein bestimmtes Bündnis zu verhindern?
Das "ehrliche" Wahlergebnis hat keinen Einfluss, insofern wäre das wohl kein Grund. Im Prinzip findet ja auf Bundesebene alles, was es nicht in den Bundestag schafft, politisch gar nicht statt. Ich würde mir wohl vor der Wahl angucken, ob ich taktisch eine der größeren Parteien wähle, um eine bestimmte Konstellation ein klein bisschen unwahrscheinlicher zu machen, oder mir den ganzen Krampf spare.
#44602
Falls das mit der hasigen Monarchie nicht klappt: kann man dir alternativ den Anarchokapitalismus schmackhaft machen? :klarerfall:
Mit libertären Grüssen
Eher nicht. Ich glaube nicht, dass das funktionieren kann. Wer soll denn Schwächere daran hindern, von Stärkeren untergepflügt zu werden? Der Glaube, dass alle Leute ein Nichtaggressionsprinzip einhalten würden, ist utopisch, aber komplett weltfremd.
#44615 Wenn einem die Grünen nicht so zusagen, man aber Ökologie trotzdem gut findet, mit dem Gendergedöns nicht viel anfangen kann, dann gibt es immerhin die ÖDP, die konservativen Grünen sozusagen. In Bayern zum Beispiel nicht ganz unerfolgreich und haben Sitze in rund 400 Kommunen. Die Partei wurde mal von bürgerlichen Mitbegründern der Grünen gegründet, als diese ihnen zu links wurden.
Was meinst Du denn generell zu kleinen Parteien? Eine Chance geben oder ist das für Dich eine verlorene Stimme?
Hm, ist ein bisschen ein Henne-und-Ei-Problem. Im Prinzip ist die Stimme weggeworfen, aber natürlich kann die Partei auch nicht größer und erfolgreicher werden, wenn keine Leute für sie stimmen (auch wegen fehlender Parteienfinanzierung durch den Staat). Leider bin ich da inzwischen recht zynisch und glaube wenig daran, dass eine Partei in die Relevanz reinwächst, wenn sie es nicht in den ersten paar Jahren ihrer Existenz geschafft hat.
#44621
Bei der Idee gibt es ein Problem mit der Einstimmigkeit.
Angenommen wir haben 10 Jurymitglieder. 9 Stimmen bei 1st degree Murder (an ehesten mit Mord im deutschen Sinne vergleichbar) für schuldig, einer bei 2nd degree Murder (im deutschen ungefähr Totschlag). Die ersten 9 würden natürlich bei 2nd degree murder ebenfalls auf schuldig plädieren, da die Voraussetzungen geringer sind. Jeder 1st degree Murder erfüllt automatisch die Erfordernisse eines 2nd degree murder, aber nicht umgekehrt. Aber wenn man nur ein Mal auf schuldig plädieren darf, würde der Angeklagte bei 1st degree murder freigesprochen, wegen der fehlenden Einstimmigkeit, und bei 2nd degree murder ebenfalls. Also käme er komplett straffrei davon, wenn die Jury sich nicht auf die Schwere der Schuld einigen kann,auch wenn alle einig sind, dass er schuldig ist.
Nein, wieso sollte der dann freigesprochen werden? Schon jetzt ist es in den USA meines Wissens so, dass ein Verfahren neu mit anderer Jury aufgerollt werden muss, wenn die Jury kein einstimmiges Urteil fällt, der Angeklagte wird dann nicht einfach freigesprochen.
#44617
Vielleicht bin ich grad zu doof, aber dann könnten die Geschworenen doch immer noch nicht auf ein "niedrigeres" Verbrechen entscheiden, wenn der Staatsanwalt etwas zu ambitioniert plädiert? Oder alternativ würde es den Staatsanwalt dazu verleiten, strukturell weniger schwere Verbrechen anzuklagen, aber das scheint auch nicht der Sinn der Sache zu sein. Ich bin auch absolut kein Fan des Geschworenensystems, aber wenn man schon eins haben muss (offenbar mögen die Amis das so), dann fällt mir hier grad keine bessere Lösung ein.
Na ja, die Geschworenen könnten sicherlich keine eigene "Anklage" vorbringen, aber wenn man meint, dass da eine geringere Verurteilung möglich wäre, könnte der Richter ja vielleicht auch die Vorgabe machen: "Es stehen für den Tod von XYZ selbst (z.B.) Mord, Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge im Raum; Sie können aber höchstens einmal für schuldig stimmen; für die anderen Punkte müssen Sie dann mit nicht schuldig stimmen."
Aber im Prinzip müsste das Justizsystem da vollkommen reformiert werden, dann könnte man nebenbei auch die Unsitte abschaffen, Richter zu wählen.
#44619 Ist aber leider nicht ganz richtig: https://www.bundesverfassungsgericht.de/e/rk20060316_2bvr011106.html
Eine Straftat (die gleiche Handlung) kann auch in Deutschland unter gewissen Umständen unter zwei verschiedenen Anklagepunkten verurteilt werden.
Es geht mir nicht darum, ob es dieselbe Handlung ist, sondern ob die gleichen Konsequenzen bestraft werden.
In dem verlinkten Fall sind es sogar zwei verschiedene Sachen: Eines ist das Führen eines Fahrzeugs unter BTM-Einfluss, das andere ist der Besitz von BTM. Das ist nicht mal dieselbe Handlung. Man kann zugedröhnt mit dem Auto fahren, ohne Drogen in der Tasche zu haben (wenn das Zeug schon konsumiert und in in der Blutbahn ist, zählt das ja nicht als Besitz), und man kann Drogen in der Tasche haben, aber muss dabei nicht high sein.
#44613
Guck mal auf den kompletten § 52, da hängt ganz hinten noch etwas von Nebenstrafen dran. Die Frage die sich hierbei stellt ist, ob die zusätzlichen Folgen der Handlung bereits mit dem vorhandenen Anklagepunkt bestraft würden. Das wäre beim kaputten T-Shirt durch Messer-in-Bauch der Fall, nicht aber wenn ich z.B. Dein Fahrzeug absichtlich ramme, und Du dadurch dem Fahrzeug vor Dir auffährst.
Ich habe das Gefühl, ich erkläre das gerade zum vierten oder fünften Mal: Wenn eine Handlung verschiedene Folgen hat, dann ist klar, dass jede dieser Folgen verfolgt oder bestraft werden kann. Das ist überhaupt nicht der Punkt, der mich beschäftigt, deswegen interessiert mich auch das blöde T-Shirt nicht. Mir geht's nicht um verschiedene Folgen, sondern darum, dass EINE der Folgen (konkret die Tötung) nicht mehrfach bestraft werden kann.
#44603 dazu auch, der Volker Pispers, ab Minute 11:
https://www.youtube.com/watch?v=bf-NPB4INjU
eigentlich brauchste auch keinen wählen, denn wirtschaftlich kümmern die sich eh nur um die reichsten 10%. Ist ja schon etwas polemisch, aber gut, der verdient sein Geld damit, da muss er wohl ein bisschen auf die Kacke hauen. Was sagst Du dazu?
Es ist irgendwo logisch, denn dann muss man die Wünsche von weniger Leuten erfüllen, und das ist leichter. Zudem ist man abhängig von der Kohle der Reichen, sowohl selbst politisch (Parteispenden und so), aber auch, was die Staatsfinanzen angeht (die Reichen zahlen einen beträchtlichen Anteil des Einkommensteueraufkommens, und die großen Konzerne zahlen vielleicht selbst kaum Unternehmenssteuern, aber was an Lohnsteuer durch ihre Beschäftigten reinkommt, ist halt auch nicht ohne).
Wo Pispers dann wohl absichtlich vage bleiben muss: Was wären denn politische Maßnahmen, von denen (auch langfristig) 80 Prozent der Bevölkerung profitieren? Das ist schon gar nicht so leicht zu beantworten. Ich meine, gehen wir einfach nur mal von einer Politik aus, die jedem Einwohner Wohnraum verschaffen soll. Schon da gibt's dann bei der Umsetzung Probleme, weil sofort genau die jammern, neben denen gebaut werden soll. Und am Ende passiert gar nichts.
#44613
Ist es nicht so, dass in den USA auch das Verbot der mehrfachen Bestrafung gilt, mehrfache Verurteilung in einem Prozess aber gerade nicht darunterfällt, mit Ausnahme der Strafmaßverkündung? Ein US-Anwalt äußerte sich auf YouTube entsprechend: https://www.youtube.com/watch?v=Q-b1IMPU9Zc
Dementsprechend klagt der Staatsanwalt an was sein könnte, bekommt Schuldsprüche oder eben nicht und das höchstwertige Verbrechen wird bestraft. Soweit ich weiß, ist das dem Jurysystem geschuldet, das keine Verbrechen „abstufen“ kann, sondern nur mit „schuldig“ oder „nicht schuldig“ zu jedem Anklagepunkt antworten darf. Wenn also Mord nicht juristisch vorliegt, aber Totschlag, dann heißt das in Deutschland, dass man wegen Totschlags verurteilt werden kann, auch wenn das nicht angeklagt wurde. In den USA (oder einigen Bundesstaaten?) hieße das, dass der Angeklagte freizusprechen wäre, wenn Totschlag nicht auch angeklagt ist. Nun ist aber, wenn Mord vorliegt, Totschlag eigentlich immer auch erfüllt, weswegen es wohl nicht unüblich ist, einen Blumenstrauß an Anklagen vorzubringen und die höchstwertige Verurteilung gilt.

Mir erscheint das – im Rahmen des Jurysystems, das seine ganz eignen Probleme hat – logisch und vernünftig.
Kein Wunder, dass man bei uns das Jurysystem abgeschafft hat bei so einem Theater. Aber ich denke, in den meisten Fällen wäre aber auch das nicht unbedingt nötig. Die Geschworenen werden ja erst ganz am Ende befragt, nach der Beweisaufnahme und den Abschlussplädoyers, da könnte man durchaus die Regel einführen, dass die Anklagepunkte bis zu diesem Zeitpunkt geändert werden können, und bis dahin sollte klar sein, ob der Staatsanwalt von Mord ausgeht oder nicht. Ich stell mir so ein Abschlussplädoyer des Staatsanwalts seltsam vor, wenn der quasi sowohl für Mord als auch fahrlässige Tötung plädieren soll.
#44613 In der USA ist das sehr wohl möglich, nennt sich Lesser included offense https://en.m.wikipedia.org/wiki/Lesser_included_offense
Das dürfte wohl das sein, worum es auch bei Floyd geht. Der Staatsanwalt kann auf Mord plädieren mit den Lesser included offenses von Totschlag und Körperverletzung mit Todesfolge. Wenn die Jury der Beweisführung für Mord nicht folgen will, dann kann sie immer noch der für Totschlag oder für Körperverletzung folgen.
Er wird dann natürlich nicht für alles verklagt, sondern nur für das Schlimmste, wo die Jury noch mitgeht. Gerade bei Mord MUSS die Jury sogar darauf hingewiesen werden, dass es etwas zwischen Mordverurteilung und Freispruch gibt. Bei anderen Klagen ist das wohl eher optional. So verhindert man, dass die Jury im Zweifelsfall zu hart entscheidet, nur um jemanden nicht laufen zu lassen.
Mag ja angehen, dass man der Jury dann die Wahl lässt, aber mir erschließt sich dann immer noch nicht ganz die Logik, wieso die dann in dem Floyd-Fall unbedingt bei allen drei Sachen auf schuldig plädierte und nicht einfach nur für den schwersten dieser Anklagepunkte.
Wenigstens klingt es in dem Wikipedia-Artikel so an, dass die Strafe dann doch nur für den schwersten Schuldspruch ausgesprochen wird, das wäre immerhin keine Doppelbestrafung.
#44602 Es sieht ja den aktuellen Umfragen zufolge nicht mal abwegig aus, dass eine Grüne Kanzlerin kommen könnte. Obwohl genau dieses herbeibeschwören vielleicht einen nicht zu unterschätzenden Pool an nicht-Wählern aktivieren könnte... worauf ich aber eigentlich hinaus will, das könnte das beste sein, was passiert. Man denke an Schröder, nur ein Sozialdemokrat konnte Harz4 durchbringen. Hätte die CDU das versucht, wären die Gewerkschaften Sturm gelaufen, Klientelpolitik usw. Manchmal muss jemand den Job machen, dem seine Anhänger das noch am ehesten verzeihen. Vielleicht finden die Grünen in Regierungsverantwortung auf einmal einen ziemlich wirtschaftsfreundlichen Kurs und die Basis hält die Füße still? BaWü und Hessen lassen grüßen.
Man muss fairerweise sagen, Schröder hat damit den Stern der SPD ins bisher unumkehrbare Sinken gebracht, die Abspaltung von WASG usw. waren die Folge.
Ich glaube bloß nicht, dass die Bundesgrünen wesentlich von den BaWü-Grünen oder denen in Hessen beeinflusst werden, sondern eher von denen in Berlin, weil sie ja im Wesentlichen in der Hauptstadt tätig sind.
Und wenn ich mir das Wahlprogramm angucke, sieht's auch eher nach "Wir hauen raus, was geht" aus. Regelsätze für die "Garantiesicherung" (als Ersatz für Hartz IV) erhöhen und Sanktionen abschaffen, einfachere Einwanderung von Nicht- und Geringqualifizierten, deutsche Staatsbürgerschaft für alle, die nicht bei drei aufm Baum sind, und Unternehmen sollen vermutlich so "nachhaltig" werden, dass die im Endeffekt im internationalen Wettbewerb erdrückt werden. Da müssten die Grünen, die tatsächlich mit Geld umgehen können, eine Revolution innerhalb der Partei starten.
#44610
Jo, nur wars halt schon viel zu spät als die Regierung so getan hat, als würden sie was tun. Haben sie natürlich zuerst immernoch nicht getan. Aber das weißt du ja selbst. Die AfD wollte die Grenzen dicht haben, und das nicht irgendwann sondern im Januar 2020. Als das Virus dann in aller Welt hübsch verteilt war, konnte man nurnoch retten was zu retten war-die Wirtschaft. Glaubst du irgendne Krankenschwester arbeitet ohne Bezahlung? Wird sie wohl bald müssen. Hyperinflation, Massenarbeitslosigkeit, Hungersnöte. Seuchen oder Viren wie Corona werden schon bald im Grundrauschen verschwinden. Schau nach Spanien, die haben auch nicht so recht verstanden, dass der Krieg gegen dieses Virus längst verloren ist. Kilometerlange Schlangen vor den Lebensmittelausgaben-und die sind auch nur so lange möglich wie Leute sie produzieren im Wissen, dass die vermutlich sowieso Niemand kaufen wird.

Leute zu hause wegsperren bringt überhaupt nichts! Und die Impfungen laufen viel langsamer als die Mutationen des Virus, also werden die Impfungen mittelfristig auch nix genützt haben. Beim Homeschooling haben wir komplett versagt, was auch daran liegt, dass unsere Lehrmethoden aus dem Mittelalter stammen und Neuerungen stets blockiert wurden. Es stehen immernoch NOVEMBERhilfen aus! Die lustigen EU Richtlinien regeln ja auch, dass nur Geld ausgezahlt werden darf, wenn die Unternehmen 1. GARKEIN GELD MEHR HABEN 2. nicht eh bald pleite sind. Also wer da auf den Staat hofft, ist verlassen. In D wird sich keiner mehr mit einem produktivem Betrieb (handwerk,Industrie, bürgernahe Dienstleistung) selbstständig machen, der noch bei Trost ist! Das nächste Virus kommt bestimmt und man kann nicht alle 8 Jahre mal halbes Jahr dicht machen, das ist nicht finanziell stemmbar.

Daher muss ich die Position der AfD hier sogar noch als zu lasch ansehen. selbst wenn 20 Millionen Deutsche gestorben wären, wäre das ein Klacks gegenüber das was uns jetzt bevorsteht. Wirtschaft ist Psychologie.
Ich glaube nicht, dass der Krieg gegen das Virus verloren ist. Und die Impfstoffe sind - zumindest gegen die derzeit noch am weitesten bei uns verbreiteten Mutationen - durchaus effektiv dabei, schwere Verläufe zu verhindern, und sie können auch angepasst werden. Im Prinzip ist das ein Spiel auf Zeit, bis sich unser Immunsystem daran gewöhnt hat. Das war bei der Spanischen Grippe auch so: 1918 hat die unheimlich viel Leid angerichtet, aber bei späteren Ausbrüchen war sie immer weniger tödlich, weil sich die Immunsysteme vieler Menschen daran gewöhnt hatten und selbst Mutationen dann besser vertrugen.

Natürlich muss man sich immer fragen, ob die "Lösung" für ein Problem schlimmer als das Problem selbst wird, und ich glaube durchaus, dass bei vielen Politikern, aber auch Leuten im medizinischen Bereich da ein bisschen ein verengter Fokus auf die Krankheit und die direkten Krankheitsfolgen besteht und nicht genug beachtet wird, wie problematisch z.B. die Folgen für die Wirtschaft sind. Auch bei den Impfungen zeigt sich das, gerade bei dem Gefeilsche um die Impfstoffe, was natürlich die EU weit hinten in der Lieferpriorisierung stellte, während Länder wie Israel gesagt haben: "Wir zahlen auch höhere Preise, weil uns das im Endeffekt billiger kommt, wenn wir die Wirtschaft früher wieder auf die Beine stellen können." (Noch absurder wird das ja, wenn man bedenkt, dass die Bundesregierung kein Problem dabei hatte, Mondpreise für FFP2-Masken zu zahlen.)
Natürlich muss man auch zugeben, dass es schwierig ist: Während der Pandemie ist es nie wirklich klar, welcher Weg jetzt richtig ist, das stellt sich immer erst im Nachhinein heraus. Jede Regierung musste da raten, weil es kein aktuelles Handbuch "Wie führe ich mein Land durch eine Pandemie" gibt. Ich sehe jetzt aber auch wenig zielführende Vorschläge der AfD, da gibt's ja auch im Wesentlichen nur Genörgel, dass die Regierung alles falsch macht.
#44609 Hier liegt ein kleiner Irrtum vor: In der Rechtsprechung gilt der Grundsatz, dass ein abschließend gerichtlich geklärter Sachverhalt (in deinem Beispiel der Faustschlag) nicht Gegenstand eines neuen Prozesses werden kann - der sogenannte ne bis in idem Grundsatz. Juristen lieben lateinische Schlaumeierzitate. Wenn du also jemanden eins auf die Nase gibts und freigesprochen wirst, kann es der Staatsanwalt sein Glück nicht einfach nochmal versuchen. Hierbei gibt es Ausnahmen, so kann ein Prozess etwa neu aufgerollt werden, wenn entlastende Beweise auftauchen.
Was du beschreibst sind Konkurrenzen: Es kommt oft vor, dass eine Tathandlung mehrere Straftatbestände verwirklicht. Dein Faustschlag ist etwa sowohl eine Sachbeschädigung an der Brille als auch eine Körperverletzung. Wenn ich jemandem umbringe indem ich ihm ein Messer in die Brust ramme begehe ich eine Sachbeschädiung am T-Shirt, eine (schwere gefährliche) Körperverletzung mit Todesfolge, einen Totschlag und evtl. auch einen Mord. In diesem Fall würde kein Staatsanwalt Stress wegen dem T-Shirt machen und einfach nur wegen Totschlag/Mord anklagen. Wenn aber zum Beispiel das Gericht ihm beim Tötungsvorsatz nicht folgt hätte immernoch die Anklage wegen Körperverletzung mit Todesfolge Erfolg, weil der Vorsatz hier eben nicht erforderlich ist.
Grundgesetz Artikel 103 (3): "Niemand darf wegen derselben Tat auf Grund der allgemeinen Strafgesetze mehrmals bestraft werden." Da sehe ich erst einmal keine Limitierung: "Oh, außer wenn es im gleichen Verfahren stattfindet."
Ein Tötungsdelikt kann ein Mord sein ODER ein Totschlag ODER Körperverletzung mit Todesfolge. Es ist nicht möglich, dass bei derselben Tat (also etwa "Messer in die Brust rammen") alles gleichzeitig zutrifft. (Die Definition von Totschlag ist sogar wortwörtlich "Wer einen Menschen tötet, ohne Mörder zu sein [...]") Und es wird sich auch jeder Staatsanwalt entscheiden, ob er Anklage wegen Mordes, Totschlags oder Körperverletzung mit Todesfolge erhebt, aber er wird nicht all diese drei Sachen gleichzeitig anklagen. Egal was bei der Verhandlung dann rauskommt (ob z.B. eine Verurteilung wg. Mordes in Betracht kommt, obwohl der Staatsanwalt eigentlich zuerst auf Körperverletzung mit Todesfolge plädiert), der Angeklagte wird in dem Verfahren ganz sicher nicht z.B. wegen Mordes UND Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt (es sei denn, er hätte noch wen anders umgebracht). Das geht schon wegen § 52 StGB nicht: "Verletzt dieselbe Handlung mehrere Strafgesetze oder dasselbe Strafgesetz mehrmals, so wird nur auf eine Strafe erkannt."
Dass meinetwegen wegen des kaputten T-Shirts noch eine andere Sache dazukommen könnte, spielt für mein Argument gar keine Rolle, weil das nicht denselben Punkt behandelt.
#44609
Na, die Amis Verurteilen ja gerne mehr nach Gefühl als nach Fakten, und wenn Floyd nunmal gefühlt tausend Tode gestorben ist...
Vermutlich auch ein Nachteil des Jurysystems.
#44603
Damit sind sie sehr nahe an der Wahrheit. Wer nicht AfD wählt, kann genauso gut zu Hause bleiben. Eine rotrotgrüne Mehrheit wird wahrscheinlich schwarzgrün nicht verhindern können. grün und schwarz sind derzeit einfach näher beieinander als linke und grüne, nebst dem Sachverhalt, dass sich da 3 Parteien UND 3 Fraktionen einigen müssten. bei schwarz ist die Partei egal, da wird alles von der Führung entschieden, die gleichbedeutend mit der Franktionsspitze sein wird, da müssen dann also nurnoch die Grünen auf Linie gebracht werden. An Baerbock geht kein Weg vorbei, der Laschet hat sich doch sehr deutlich als VIze beworben. Und je länger ich drüber nachdenke-die Frau ist weniger vorrausschauend als 3 Meter Feldweg, aber es hätte schlimmer kommen können. Sie ist formbar, die Bürger haben eine kleine Chance.

Wie bewertest du die Arbeit der AfD nach fast 4 Jahren Opposition im Bundestag?
Ich kann mich nicht erinnern, dass sie da wesentlich durch Sacharbeit Eindruck hinterlassen haben. (Gut, das liegt zum Teil sicher daran, dass es kaum mediale Erwähnungen der AfD-Arbeit gibt, wenn da nicht gerade irgendein Skandal herausgekommen ist.) Was ich mitgekriegt habe: Ein paar Besucher der AfD im Bundestag haben sich wie ne offene Hose benommen. Und es bleibt im Gedächtnis, dass die AfD bei der Corona-Sache prinzipiell die Gegenseite von dem gesagt hat, was die Regierungsmeinung war: Zuerst war Corona gefährlich, solange die Regierung das runtergespielt hat, und nachdem die Regierung der Meinung war, dass Corona gefährdet ist, hat die AfD eher dagegen geschossen. Macht keinen guten Eindruck, da wäre Konsistenz besser gewesen.
#44605

Zum Punkt "wegen einer Tat mehrfach bestraft werden"
Evtl. geht es hier eher darum, dass die Tat (auf welchem Wege auch immer) mehrere Definitionen gleichzeitig erfüllt.
Als Beispiel: Wer einem Brillenträger auf Auge haut und dabei die Brille zerbricht, kann für Körperverletzung in Tateinheit mit Sachbeschädigung verurteilt werden.
Da geht's aber auch um zwei verschiedene Dinge: Der eine Anklagepunkt betrifft das kaputte Auge, der andere Anklagepunkt die kaputte Brille.
Floyd ist aber nur einmal gestorben.
#44604
Ich bin nicht so sicher, ob ich übereinstimme, dass man keine europäische Identität herstellen kann (in dem Ausmass, das nötig wäre). Die aktuellen nationalen Identitäten sind schliesslich auch gewissermassen fabriziert; 1800 hat sich so gut wie niemand als Italiener oder Schweizer gefühlt, heute durchaus schon. Ich glaube, das Problem ist eher, dass wir momentan zu glauben scheinen, wir können erst dann europäische Politik machen, wenn wir uns alle als gute Europäer fühlen. Aber wenn wir mehr europäische Demokratie hätten, z.B. mit echten Europawahlen (wo man dann für die Europäische Volkspartei oder die Progressive Allianz stimmen würde, nicht für CDU oder SPD, und auch für Kandidaten aus ganz Europa) und einer gewählten EU-Regierung, würden sich die Leute damit nicht automatisch mehr identifizieren?

Man muss ja gar nicht wahnsinnig gefühlsmässig dabei sein, um das Ganze politisch funktionieren zu lassen. Ich habe persönlich keine wahnsinnig grosse Identifikation mit der Schweiz als ganzes, eher mit meinem Kanton; die Zustimmung zum Land als Ganzes funktioniert eigentlich vor allem über Politik und Sport. Das könnte man auf europäischer Ebene durchaus nachbauen, mit EU-weiten Kampagnen und einer europäischen Medienlandschaft. Dann kann jeder Deutscher, Österreicher oder Pole bleiben, aber man würde die EU weniger als Einschränkung wahrnehmen - es wäre dann nicht mehr irgendeine Institution, wo keiner überhaupt weiss, wer was bestimmt, sondern ein Parlament in dem man selbst für jemanden gestimmt hat.

Im Moment gibts zwar auch ein EU-Parlament, aber die Art, wie da gewählt wird, ist derart national, dass die wenigsten Leute wirklich wissen, wofür sie auf der europäischen Ebene gestimmt haben. Das kann ich auch niemandem verüblen, die Kampagnen werden nämlich (ausgenommen die "europäischen Bewegungen" wie Volt oder DiEM25) extrem national geführt. Entsprechend schwer fällt es mir dann, mich in diesem Parlament repräsentiert zu sehen, wenn ich keine Ahnung habe, wofür ein schwedischer oder spanischer Abgeordneter eigentlich steht, aber bei einem nationalen Parlament ist das deutlich einfacher, weil eben sowohl Baden-Württemberger als auch Berliner Kandidaten unter dem Etikett "SPD" oder "CDU" antreten.
Es ist meistens so, dass man eine größere Verbundenheit zu der nächsten Gruppe spürt. Du identifizierst dich mehr mit der Familie als mit dem Dorf/der Stadt, du identifizierst dich mehr mit dem Dorf/der Stadt als dem Bundesland/Kanton usw.
Nun gibt es immer Situationen (gerade politisch), wo dann aber die größere Entität bevorzugt werden sollte, was sich gerade für die Nation immer wieder äußert. Für Deutschland. Für Frankreich. Für die Schweiz etc. Das ist wichtig, dass es dieses Gefühl gibt, um eine große Gruppe für ein gemeinsames Ziel zu vereinen. (Das gibt's auch woanders, etwa oft bei Religionen, der Islam kultiviert das besonders.)
Natürlich fühlt sich vermutlich fast jeder Deutsche, Franzose etc. auch als Europäer. Das ist gar nicht das Problem. Das Problem ist: Es wird selten so sein, dass für die europäischen Bürger Europa mal vor ihrer eigenen Nation kommt. Und das sehe ich nicht, dass sich das entwickelt, und erzwingen kann man das nicht. Schon die Sprache ist da ein Hemmschuh, die zusätzlichen kulturellen und historischen Unterschiede kommen noch dazu. (Da kann man sich auch die Frage stellen, ob deine Identifikation mit der Schweiz größer wäre, wenn ihr nur eine Sprache hättet.)

Dass in der Institution der EU ein Defizit besteht und man als Normalbürger recht weit abgekoppelt ist (gepaart mit der Tatsache, dass die Parteien ihre größten Versager in die EU abschieben), ist natürlich auch ein Problem, aber ich glaube, man sollte auch den Einfluss auf die Identität als Europäer nicht überschätzen, denn auf der nationalen Ebene ist das ja auch nicht so extrem relevant. Ich meine, ein König oder eine Königin kann ein Symbol sein für eine nationale Identität, aber wie viele verspüren eine Art Patriotismus wegen ihrer Wahlen oder ihrem Parlament? Ich muss schon immer mit den Augen rollen, wenn Politiker hierzulande so gerne vom Verfassungspatriotismus reden. Ich meine, das Grundgesetz ist schon nett, aber die meisten normalen Deutschen würden sich auch mit einer anderen Verfassung nicht weniger als Deutsche fühlen.
#44604 - Was sind deiner Meinung nach so Sackgassen, in die wir investieren? Also außer Kupferkabel...
Typisches Beispiel war die Förderung der Solarzellenproduktion. Jeder Trottel konnte wissen, dass die Chinesen das Feld mit niedrigen Preisen aufrollen werden, aber nööö, da wurden Hunderte Millionen Euro Fördergelder versenkt in deutsche Solarfabriken, weil Mutti ja versprochen hatte, die Energiewende würde voll viele Arbeitsplätze bringen.
#44602

Im Allgemeinen stimme ich deiner Analyse hier absolut zu. Nur Söder sehe ich gerade durch seinen ureigenen Egoismus und Machthunger als recht gefährlich an. Der hat durchaus Trump-Tendenzen gemischt mit Richtungswechseln nach Windrichtung. Wobei hier die Frage wäre, ob er das noch so praktizieren würde, wenn er die Kanzlerschaft erreicht hätte.
Von daher bin ich ganz froh, dass nicht Kanzlerkandidat geworden ist. Auch wenn ich mich frage, wie Laschet die Gräben kitten will, die durch sein durchwabbeln bezüglich Kandidatur aufgerissen sind.
Man sieht ja in den ersten Umfragen, dass das Gezänk nicht gut ankam, auch wenn ich nicht weiß, wie sehr das in 5 Monaten noch ein Problem sein wird. Erschreckend allerdings, wie sehr sich die Wählergunst an Personen ausrichtet. Eigentlich sollte es darum gehen, ob in der Partei, die eigenen Positionen vertreten werden. Klar, wenn ich ein Links-SPDler bin und der Kandidat für meinen Wahlkreis den Seeheimern angehört, dann bekommt der vielleicht keine Stimme von mir, aber die Partei würde ich doch trotzdem wählen, oder bin ich da jetzt wirklich zu naiv? (Offensichtlich bin ich das hier).
Wie siehst du denn die Entwicklung bei den Umfragen?
Ich finde es auch erstaunlich, dass Baerbock - Frau Kobold - die Stimmung für die Grünen hebt. Für mich ist die extrem inkompetent und mit ihren Versprechern wirkt sie auf mich manchmal, als würde sie vor dem Auftritt erstmal eine halbe Flasche Wodka saufen um die Nerven zu beruhigen.
Ich kann mir jetzt nicht so recht vorstellen, was für Auswüchse du von welchen "Trump-Tendenzen" bei Söder erwartest. Trump war trampelig und undiplomatisch und hatte keine Ahnung, wie die Sache läuft, aber in den politischen Auswirkungen war Trump eigentlich nicht so viel anders als einige seiner Vorgänger (zumal einige Sachen, die man ihm gerne vorwirft, gar nicht eingetroffen sind, z.B. eine extreme Steigerung von fremdenfeindlichen Gewalttaten oder so was durch ermutigte Trump-Anhänger, das wurde nur mehr medial ausgewalzt, aber zahlenmäßig waren die Jahre eher unauffällig; anderes Beispiel sind Abschiebungen, unter Trump sind weniger Ausländer abgeschoben worden als in den ersten vier Jahren Obamas usw.). Söder ist Politprofi, der bedient zwar gerne populistische Parolen, aber er weiß auch, wie weit er gehen kann und wo die Grenzen liegen.

Was die Umfragen angeht: Ich glaube nicht mal, dass die Konkurrenz zwischen Laschet und Söder selbst die Union so absinken ließ in den Umfragen. Ist ja nun auch nichts Neues, dass es da Zwist gibt, das gibt's vor jeder Bundestagswahl bei mindestens einer Partei. Die Konkurrenzsituation ist ja eher Rauschen nebenbei, das juckt die meisten wenig. Was der Union in den letzten Monaten geschadet hat, war das Pandemiemanagement (so wie das auch der SPD schadet) und konkret auf die Kandidatensache bezogen, dass der CDU-Vorstand so strunzdumm war, nicht den Kandidaten zu nehmen, der bei der Bevölkerung beliebter ist, sondern stur ihren Vorsitzenden aufgestellt hat, komplett vorbei an den meisten eigenen Landesverbänden, Parteiorganisationen wie der Jungen Union und der Parteibasis selbst. Ist mir schleierhaft, wie man so bekloppt sein kann.

Dass die Leute nach Persönlichkeiten entscheiden, ist eigentlich so gesehen nichts Neues. Das gibt's seit Ewigkeiten und wird auch in Studien immer wieder bestätigt. Natürlich: Wenn du Parteimitglied bist oder sich stark in diesem Lager verortest, wirst du da deine Stimme lassen, egal wessen Fresse die Plakate ziert. Oft belügt man sich dann auch selbst und redet sich den Kandidaten schön. Aber wenn man nicht politisch gebunden und Wechselwähler ist, dann hat die Persönlichkeit des Kandidaten einen größeren Einfluss, als einem selbst bewusst oft ist.
Was ist deine Meinung zum aktuellen Gerichtsurteil über Derek Chauvin?
Ich gebe zu, dass ich es nicht wirklich verstehe. Ich verstehe den Unterschied zwischen "3rd degree murder" und "manslaughter" nicht und noch weniger, wieso bei einem Todesfall von "2nd" über "3rd degree murder" bis hin zu "manslaughter" alles gleichzeitig zutreffen und dabei eine Verurteilung wegen drei Tötungsdelikten herauskommen kann. Meines Wissens ist es in Deutschland nicht möglich, wegen einer Tat mehrfach bestraft zu werden, aber die Amis sind da offenbar schmerzfrei.
Sachlich ist mir das auch nicht so recht klar. Es ist eine ganze Weile her, dass ich das Video gesehen habe, aber ich meine mich zu erinnern, dass George Floyd schon darüber geklagt hat, dass er nicht atmen konnte, bevor er überhaupt am Boden lag. Das klingt für mich nicht so, als wenn das Knie in seinem Nacken ursächlich für seine Atemnot sein konnte. (Die Anklage hat ja allerlei Ärzte rangekarrt, die aussagten, dass der Mann wegen des Knies gestorben wäre, aber da würde ich gerne wissen, ob die den Leichnam überhaupt gesehen haben oder ob das so ein "Wir urteilen nach Hörensagen"-Spiel ist wie bei dem zweiten Obduktionsbericht, wo derjenige den Toten nie vor sich hatte.)
Insofern hätte ich eine Verurteilung wegen unterlassener Hilfeleistung oder auch Körperverletzung mit Todesfolge verstanden, aber Totschlag wäre nach meinem Dafürhalten schon zu viel. Da kann ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass es eher ein Urteil ist, das aus der öffentlichen Aufmerksamkeit heraus nicht anders fallen konnte und sich weniger aus den tatsächlichen Erkenntnissen des Verfahrens speiste.
#44603
Denk immer an Emma Goldman: "Wenn Wahlen etwas ändern würde, wären sie verboten." ;-)
Nee, kann das Problem schon verstehen. Der Fachkräftemangel hat auch die Politik schwer erfasst, wo sind die Sympathieträger mit Sachverstand, Standpunkt und Vision hinverschwunden? So macht man Populisten das Leben ja auch nicht unnötig schwer. Seitdem die Unionsparteien das Wohlstandsversprechen für den Mittelstand nicht mehr einlösen und die SPD sich von den Arbeitern und dem Prekariat als Zielgruppe zugunsten einer Identitätspolitik abgewendet hat (was total dämlich ist, da die Grünen die schon bedienen), sieht es echt übel aus. So kriegt man doch keine Mehrheiten hinter sich. So verschwinden die Volksparteien auch folgerichtig in Prozentbereiche, die sonst Steigbügelhaltern vorbehalten waren.
Auf der anderen Seite, wir müssen ein stärkeres, aber auch handlungsfähiges Europa aufbauen, die Welt wird zwischen den USA und China aufgeteilt, mit den Russen, die auch gerne mitspielen möchten, aber außer Atomwaffen nicht mehr viel zu bieten haben. Das sagt kein deutscher Politiker gerne, aber wir müssten (leider) viel mehr in eine schlagkräftige Armee investieren. So hart das sein mag, aber in der Weltpolitik wird sicher keiner von uns was sagen lassen, weil wir moralisch so integer sind. Früher hatten wir wenigstens noch die Briten dabei, die haben noch Militär. Dass die EU das Vereinigte Königreich verloren hat, ist eine Katastrophe. Ich weiß, wir haben noch die NATO, aber Europa braucht eine eigenständige Armee.

Und dann sind wir beim Punkt, ich sehe leider auch keine Partei, die unsere größten Zukunftsaufgaben gezielt und vernünftig angehen wird:
- den Klimawandel
- China
- die alternde Gesellschaft
- die Einwanderungspolitik
Die EU in den aktuellen Ausmaßen macht eigentlich nur als Wirtschaftsraum wirklich Sinn. Da kann man auch mit den 450 Mio. Einwohnern argumentieren und die Stärkung der Möglichkeiten, innerhalb der EU zu handeln und zu arbeiten, ist durchaus im Saldo sicherlich positiv.
Als politische Union allerdings ist sie einfach zu verschieden. Man hat arme Länder, man hat reiche Länder, man hat kleine Länder, man hat große Länder, es gibt starke Mentalitätsunterschiede und die einen sind stark zentralistisch, die anderen eher föderalistisch. (Und es wird noch mal komplizierter, wenn man daran denkt, dass in einigen armen Ländern die Menschen im Median vermögender sind als die Menschen im an sich reichen Deutschland.)
Und die Haltung gegenüber den Nachbarn der EU ist jeweils stark historisch geprägt und weit von einer gemeinsamen Linie entfernt. Dass man da gezwungen wird, ausgleichende Kompromisse auf dem niedrigsten gemeinsamen Nenner zu finden, damit alle gleich stark grummeln und keiner abhaut, schwächt die EU. Die einen haben guten Grund, sich in vielen Fragen ausgenutzt zu fühlen, die anderen haben guten Grund, sich in vielen Fragen im Stich gelassen zu fühlen. Und über allem das Fehlen einer echten europäischen Identität, die man aber auch nicht einfach überstülpen oder künstlich herstellen kann. Momenten haben eher Separationsbestrebungen sogar innerhalb der Mitgliedsstaaten Aufwind, anstatt dass eine größere Einigkeit zu spüren ist. Insofern denke ich, für politische Zusammenarbeit, die auch nach außen ein Machtfaktor wäre, wäre wirklich eher eine kleinere Union mit einander ähnlicheren Staaten angesagt. Da wäre natürlich auch an eine gemeinsame Streitkraft zu denken, weil man manchmal eben auch Aua machen muss, um ernstgenommen zu werden. Aber das ist wieder etwas, wo auch die Deutschen sich sperren würden, weil zu viele die Illusion haben, dass man alles mit Stuhlkreis und Schnittchen regeln kann.
Deutschland allein hat natürlich das Problem, dass wir eigentlich seit einiger Zeit nur noch von den Errungenschaften der Vergangenheit zehren und rein technologisch nicht zu erwarten ist, dass wir in Zukunft noch gestaltend tätig werden können, weil wir da absolut abschlaffen und am ehesten in Sachen investieren, bei denen andere schon kapiert haben, dass das eher Sackgassen sind.
#44602
Hast du schon entschieden, wen du wählen wirst? Wenn ja, sagst du uns, wen und warum?
Ganz ehrlich, ich weiß es nicht. Die Frage stellt sich mir schon seit langer Zeit, und je näher die Wahl kommt, desto eher geben sich die Parteien Mühe, Argumente zu liefern, warum man sie nicht wählen sollte. Ich weiß aber auch, dass ich da in meiner Familie nicht allein bin.
Würde mich übrigens nicht wundern, wenn Anfang September dann auch wieder dieses "Wenn ihr uns nicht wählt, ist das eine Stimme für die Nazis"-Argument kommt, mit dem die Parteien die Stimmen von denen einsammeln wollen, denen sie gar nichts bieten (wollen).
Auch wenn einige von ihnen mittlerweile nicht mehr im Rennen sind: Was hältst du von Baerbock, Habeck, Söder und Laschet als Kanzlerkandidaten?
Die Grünen generell haben das Problem, dass sie eine reine Gefühlspartei sind und Leute wie ich (weiß, männlich, cis, hetero und nicht so selbsthassend, dass ich mir vor lauter "white guilt" einen Mühlstein um den Hals legen würde) für die Grünenspitze einfach nur Dreck unter dem Fingernagel darstellen. Sie geben ja auch so kaum verklausuliert zu, dass ihnen irgendwelche Agfhanen wichtiger sind als die Deutschen, also weiß ich eh nicht, warum ich für die stimmen sollte. Die Grünen sind eine elitäre Schickeria-Partei, für normale Leute haben die weder Verständnis noch Respekt. Dazu kommt ein eher rudimentäres Verständnis für Wirtschaft, weil die meisten von denen ja eh vom Staat bezahlt werden. Wird eine böse Überraschung, wenn sie in Regierungsverantwortung feststellen, dass sie direkt oder indirekt von den Steuern der Industrie angewiesen sind, aber wäre gut, wenn die Erkenntnis kommt, bevor sie irreparablen Schaden anrichten. Ich würde zwar nicht so weit gehen zu sagen, ein paar Jahre grüne Kanzlerschaft sind wie ein halber verlorener Weltkrieg, aber selbst das beruht mit auf dem Wissen, dass sie als Regierungspartei nicht so schalten und walten könnten, wie sie wollten. (Ich gebe zu, mein Bild von den Grünen ist stark von den Berliner Grünen geprägt, und die sind besonders plemplem.)
Baerbock kann nichts außer Trampolinspringen. Und sie hat im Brustton der Überzeugung behauptet, das Stromnetz wäre ein Stromspeicher, und deswegen wären ihre ganzen Energiewendepläne ja total realistisch, also halte ich sie nicht für sonderlich intelligent. Dass sie dann erzählt, sie würde den Menschen dienen wollen, bringt mich eher zum Lachen, weil ihre Partei ja nicht müde wird, anderen Dinge vorschreiben zu wollen, obwohl diese Dinge gar nicht mehrheitsfähig sind.
Ich halbe Habeck auch für überschätzt, ihn disqualifiziert für den Posten schon die offen zugegebene Haltung, dass er Deutschland eigentlich nicht leiden kann. Kein Verein würde jemanden zum Chef machen, der den Verein zum Kotzen findet, also warum sollte so jemand Kanzler werden? Wie Baerbock will er eigentlich die Vereinigten Staaten von Europa, und das finde ich - gerade nachdem die EU einmal mehr gezeigt hat, wie lausig sie in der Krisenbewältigung ist - komplett falsch, zumal die Grünen sich mit ihrer antideutschen Haltung ständig von den anderen europäischen Staaten über den Tisch ziehen lassen würden.

Den Leuten von der CDU/CSU bin ich (im Kontrast zu den Grünen) schlicht und einfach egal. Das ist keine Überraschung, das kennt man, insofern eine bekannte Größe. Und natürlich werden die sich wie immer zum Bückstück von großen Unternehmen machen und auf Grundrechte der Bürger kacken, weil die sich von jeder Moralpanik treiben lassen und dann unbedingt zeigen wollen, dass sie was tun, auch wenn ihre Ideen nicht für mehr Sicherheit sorgen.
Laschet ist ein Opportunist, der sein Fähnchen nach dem Wind hängt, ohne zu viel eigene Haltung zu zeigen. Im Prinzip ist er politisch ein Pudding, der immer die Form seines Gefäßes annimmt und einfach nur unbeindruckt nachgibt und schwabbelt, wenn man ihn boxt. Er steht für die Fortsetzung der Merkel-Politik mit den gleichen Fehlern, aber unsympathischer, nur kuschelt er mehr mit Islamisten. Er kultiviert dabei seine eigene Farblosigkeit.
Söder konnte sich in der Pandemie als "Macher" profilieren, aber er springt halt immer auf die Themen, die besonders öffentlichkeitswirksam sind, um sich selbst darzustellen. Auch er ist (höflich gesprochen) flexibel, was seine Positionen betrifft, aber er hat begriffen, wie wichtig es ist, dass sich andere an einem auch mal reiben können, und macht das immer so, dass gerade halbwegs klar ist, wer in der jeweiligen Position der Gegenspieler ist. So sammelt er je nach Situation Sympathien ein. Im Endeffekt wirkt er zielstrebiger als Laschet, aber auch egoistischer. Immerhin würde er aber auf europäischer Ebene vermutlich nicht so leicht in die Duldungsstarre fallen wie Laschet oder die Grünen.

Fazit: Alle schlecht. Zeit für eine hasige Monarchie.
#44597
Nefrums und AntiElitz streamen z.B. mehrmals die Woche, selten unter 500 Zuschauern, die spielen nur und erklären nichts.
Dann gibt es natürlich auch noch so erklärende Channels wie KatherineOfSky oder Nilaus die auch erfolgreiche Factorio Streams mit "Bildungsvideos" machen.
Factorio-Streams sind für mich immer unglaublich entspannend für nebenher, würde ich schon schauen!

Bonusfrage: Hättest du nicht mal Lust, hier Markdown-Unterstützung einzubauen? :herdamit:
Eher nicht, da mache ich mir etwas Sorgen um die Abwärtskompatibilität. Ich weiß ja nicht, was rauskommt, wenn ich Markdown implementiere und dann einen Blogeintrag von vor 15 Jahren editieren will oder so. (Außerdem versuche ich, die Abhängigkeit von fremdem Code zu reduzieren.)

Was auf meiner Wunschliste steht, ist eine Art WYSIWYG-Eingabefeld für Kommentare usw., aber da weiß ich noch nicht, wie ich das genau mache. Ich bin zwar in JS nicht ganz ahnungslos (wie man an der Seite sieht), aber UI-Kram ist nicht meine Stärke.
#44598
Der Afd-Bundestagsabgeordnete Seitz hat mehrfach Corona geleugnet und auch gegen die Maskenpflicht im Bundestag verstoßen und war wegen Corona auf der Intensivstation. Er hat nach seiner Genesung zwar dazu aufgefordert vermehrt Masken zu tragen, leugnet die Pandemie aber nach wie vor (auch ein interessanter Ansatz, denn wenn es keine Pandemie gibt, gäbe es ja tatsächlich keinen Grund für eine Maske)
Puh, da winkt die Krankheit nicht nur mit dem Zaunpfahl, sondern mit dem ganzen Zaun, und er hält die Pandemie immer noch für einen Hoax? :huh: Würde mich interessieren, ob er wirklich davon überzeugt ist oder ob er nur so hartnäckig an dieser Sache hängt, um nicht zugeben zu müssen, dass er sich geirrt hat. :klarerfall:
#44594
Naja, einmalig ist es aus Pandemie tatsächlich schlecht, aber ich setze da auf einen Lerneffekt, das sie Leute den Quatsch lassen, wenn sie begriffen haben, dass das weh tut. Kinder packen ja auch nie zwei mal auf eine heiße Herdplatte.
Hm, würde sich vielleicht bei den Mitläufern so äußern, vermutlich würde sich der harte Kern aber noch bestätigt fühlen. Ist ja bei den Linksautonomen auch so, da wird die Gegenwehr des "Systems" auch als Bestätigung begriffen, den "Widerstand" fortzusetzen..
#44595 wenn am Rande von Demos Menschen angegriffen werden, so müssen die Angreifer festgenommen und angezeigt werden. Eine Demonstration setzt nicht andere Rechte außer Kraft. Wer gewalttätig wird, muss auch als Gewalttäter behandelt werden. Gar keine Frage.
Und was das Superspreading aus der anderen Frage angeht, solange wir uns in der Gesetzgebung darauf geeinigt haben, dass eine fehlende Maske trotz Anordnung eine Ordnungswidrigkeit ist, kann man nicht anders handeln als dies wie eine Ordnungswidrigkeit zu bestrafen, also mit einem Bußgeld. Wenn sich eine Mehrheit für drakonische Strafen für vergessene Masken findet, kann man diese durchsetzen, bis dahin rechtfertigt ein an sich freidlicher Demonstrant ohne Maske aber keinen Wasserwerfereinsatz. Ich finde das auch falsch, dass die keine Maske tragen und keinen Abstand halten, aber wir müssen bei einer Bestrafung verhältnismäßig bleiben, das ist ein entscheidender Rechtsgrundsatz unseres Landes. Und wenn man anhand von Kameraaufnahmen nach der Demo saftige Bußgelder verteilt, dann ist das genau das geforderte nicht nachgeben. Weil man zeigt, dass die Strafverfolgung trotzdem aktiv bleibt.

Und wen gefährden diese Menschen? Im ersten Schritt einmal sich selbst. Querdenker stecken auf Demos wenn überhaupt andere Querdenker an. Ich weiß, das greift zu kurz, weil die später im zweiten Schritt noch andere Menschen anstecken können. Wenn hier aber mit den Zahlen 80 Tote nach Querdenkerdemo gerechnet wird, dann sind das potentiell 80 tote Querdenker. Und da bin ich auch ganz liberal, wer sich freiwillig einem Risiko aussetzt, muss es auch tragen.
Weil's mir grad einfällt: Ich hab gehört, dass es in den USA einige gab, die ihre Haltung zu den Corona-Maßnahmen überdacht haben, nachdem sie selbst schwer erkrankten, weiß jemand, ob es so einen Fall auch bei einigermaßen einflussreichen deutschen Querdenkern gab? :fragehasi:
#44529
Bei Factorio sind doch regelmäßig streams mit ein paar 100 Zuschauern online?
Ja? Ich hab noch nicht nach Factorio-Livestreams gesucht, daher bin ich da etwas unbeleckt. Ich meine, ich bin selber durch ein Youtube-Video zu dem Spiel gekommen, aber das war auch eher eine Art Zusammenschnitt.
Keine Frage, nur eine Anmerkung: Ich wollte aufgrund des neuen Beitrags auf der Startseite mal schauen, was denn so eine Premium-Mitgliedschaft kostet. Um das zu sehen, muss man sich aber scheinbar erst einloggen. "Neukundenfreundlicher" wäre es vielleicht, wenn der Link zu einer offen einsehbaren Übersicht führt :)

Freundschaft!
Vielen Dank für die Rückmeldung! Ich hatte mir schon vorgenommen, das mal zu überarbeiten, aber ich hatte nicht mehr dran gedacht, dass Nichtmitglieder sowieso Schwierigkeiten haben, das zu sehen. (Die Übersicht im Hilfe-Teil ist sicher zu versteckt.)
#44592
Ich teile Dein Position uneingeschränkt, das Versammlungs- und Demonstrationsrecht sind wichtige Bestandteile eine Demokratie. Allerdings habe ich mit der Einstellung der Querdenker zu Journalisten und anderen Meinungen Schwierigkeiten. Wenn Bilder gezeigt werden, wie andere Menschen, die auch nur Ihre Meinung friedlich vertreten oder die Demonstration dokumentieren, angepöbelt werden und teilweise körperlich attackiert werden, sehe definitiv die Meinungsfreiheit in Gefahr. Dazu passt die Aussage von Hasnain Kazim.
"Meinungsfreiheit ist kein Recht auf Widerspruchsfreiheit!"
Das ist sicher richtig, aber kein Alleinstellungsmerkmal von Querdenkern, das gibt's bei fast jeder Demo, bei der Teile der Teilnehmer finden, dass sie von den Medien nicht positiv genug dargestellt werden. (Und erinnert sich noch jemand an letztes Jahr, als ein ZDF-Team nach einer Anti-Corona-Demo von Linksextremen aufgemischt wurde?)
#44591
Die Frage der Verhältnismäßigkeit stellt sich meiner Meinung nach nicht, bzw. sie wurde bereits beantwortet.
Forscher haben bereits heraus gefunden, dass diese Querdenker an tausenden Infektionen schuld sind. Es werden bis Weihnachten 16.000-21.000 Infektionen geschätzt. Und das war noch nicht der mutierte Virus. Daher dürften es eher mehr, als weniger werden.

Diese Vollhonks schrecken ja auch nicht davor zurück, anderen Krankheit und Tod zu bringen, warum sollten die vernünftigen dann davor zurückschrecken, ihnen eine Whirlpool-Behandlung per Wasserwerfer zukommen zu lassen?

Natürlich ist das Demonstrationsrecht ein hohes Gut. Und natürlich kann man über die Corona-Maßnahmen diskutieren. Und wenn man es nicht gut findet, kann man auch gerne demonstrieren. Wenn aber die Demonstration aus dem Ruder läuft, d.h. weniger als 75% eine Maske tragen, dann sollte man als Staat möglichst konsequent durchgreifen, mit berittenen Tausendschaften und Wasserwerfern und ggf. auch mit Tränengas die Demonstration beenden. Das gilt übrigens für alle Demonstrationen. Wenn gegen oder von mir aus auch für Nazis demonstriert wird, wenn gegen oder für Stuttgart 21 demonstriert wird, oder wenn man dafür demonstriert, dass man in der Öffentlichkeit wichsen kann, oder wenn dafür demonstriert wird, dass die Querdenker bitte eine Maske tragen sollten, in all den Fällen, sollte man einen Gradmesser definieren, anhand dessen entschieden wird, ob die Demonstration abgebrochen wird. Dieser Gradmesser sollte vorher kommuniziert werden (ein Beispiel: weniger als 75% tragen eine Maske und/oder weniger als 75% halten den Mindestabstand zu Mitdemonstranten ein). Und wenn die Demonstration sich in die Nähe dieses Gradmessers bewegt, kann man per lauter Durchsage darauf aufmerksam machen. Wenn der Gradmesser erreicht ist, kann man den Einsatz von Wasserwerfern, Tränengas, Polizei etc ankündigen. Wer das nicht erleben will, hat dann man 15 Minuten Zeit, seinen Arsch nach Hause oder zumindest aus der Demonstration raus zu bringen. Und dann sollte durchgegriffen werden.

Wir haben uns daran gewöhnt, Demos aufzulösen, wenn geplündert/randaliert wird. Bei Plünderungen geht es meißt um Sachbeschädigungen. Hier sterben Menschen.
Nehmen wir einfach mal die untere Zahl, 16.000 Infektionen. Die Corona-Sterblichkeit liegt verschiedenen Quellen zufolge irgendwo zwischen 0,5 und 2,5%. Das heißt, im besten Falle, sind 80 Menschen tot, weil diese Affen sich nicht an die Regeln halten wollten. Wenn eine Demonstration so aus dem Ruder läuft, dass bereits 80 Tote zu verzeichnen sind, dann schreitet jede Polizeibehörde mit aller dafür nötigen Gewalt ein, um das zu verhindern. Und wenn es ganz dumm läuft, liegen die Toten bis Weihnachten eben nicht bei 80, sondern bei 525.

Wenn man das alles so akzeptiert, lernen die Leute, dass sie sich über alle Bestimmungen hinweg setzen können, was dazu führt, dass sich solche Events häufen. Wenn man aber von Anfang an, Null Toleranz gegenüber Idioten zeigt, sieht die Sache anders aus.
Ich habe diese Studie jetzt mal durchgeackert und finde die Schlussfolgerung, die da gezogen wird, nicht sehr überzeugend. Im Wesentlichen haben die geguckt, wo Bushaltestellen waren für den "Honk for Future"-Busverkehr zu Anti-Corona-Demos Mitte November, und dann festgestellt, dass die Infektionszahlen in diesen Kreisen in den folgenden zwei Wochen stärker anstiegen als in Vergleichskreisen ohne diese Bushaltestellen. Für diese Vergleichskreise wurden dann welche genommen, in denen Flixbus-Haltestellen sind.
Das Problem dabei: Flixbus hatte am 3. November den Betrieb komplett eingestellt. Im Prinzip haben die Forscher also Kreise mit Busfernverkehr mit Kreisen ohne Busfernverkehr verglichen. Man kann aus den Daten gar nicht ablesen, dass die Demos selbst Infektionstreiber waren, eine logische Schlussfolgerung wäre ebenso, dass sich Leute eher anstecken, wenn sie gemeinsam in geschlossenen Fahrzeugen quer durch die Republik fahren. Und wenn ich dann einbeziehe, dass es genug Epidemiologen und Aerosolforscher gibt, sie sagen, dass es eher unwahrscheinlich ist, sich an der frischen Luft anzustecken, wenn man nicht gerade Gruppenkuscheln macht, scheint es mir tatsächlich etwas einleuchtender, dass die Studie eher Erkenntnisse zur Verbreitung von Infektionen per Massenverkehrsmittel beinhaltet als über Infektionen durch Demonstrationen. (Und wenn der MDR-Bericht was darüber sagt, dass die BLM-Demos in den USA keine Pandemietreiber waren, muss man sich vor Augen führen, dass die da wesentlich häufiger mit eigenem Auto unterwegs sind.)

Wenn du eine Demo auflöst, gerade so eine große, wirst du erst einmal dafür sorgen, dass die Leute, die gerade vor den Maßnahmen der Polizei flüchten, in die Gegenrichtung laufen, wo die restlichen Teilnehmer sind, die davon noch nichts mitbekommen haben. Das heißt, da werden die Abstände erst einmal noch weniger eingehalten. Wenn du viel Gewalt anwendest, wirst du auch viele von denen in die Krankenhäuser schicken. Das ist einerseits doof, weil die natürlich mit den Coronapatienten schon genug zu tun haben, und andererseits erhöht sich auch da wieder die Infektionsgefahr in den Wartebereichen der Notaufnahme. Da ist einfach auch ganz abgesehen von moralischen Bedenken zweifelhaft, ob du da der Pandemiebekämpfung einen Gefallen tust.
#44592
Ehrlich gesagt finde ich manche Anliegen der Querdenker gar nicht so verkehrt. Andere dafür völlig bescheuert. Von daher bin ich da auch ambivalent eingestellt zu den Demos.
Vor allem scheint es da auch regional große Unterschiede zu geben. In Stuttgart scheinen die Leute deutlich moderatere Ansichten zu vertreten als in Berlin zum Beispiel. Aber in Stuttgart hat es auch nicht diese ausgeprägte Linksautonome Szene, die es in Berlin hat. Von daher schaukelt man sich da wohl auch gegenseitig auf.

Ich finde aber auch den Narrativ, dass bei Querdenker Demos auch immer Nazis mitlaufen und man sich deshalb davon distanzieren müsse ziemlich irrsinnig. Bei Antifa-Demos laufen auch Anarchisten mit. Und die sind erklärtermaßen auch Staatsfeinde, weil die einfach keinen Staat wollen. Damit würde sich die Demokratie auch erübrigt haben. Darf man also deshalb auch nicht bei BLM-Demos mitlaufen?
Ich meine, ich verstehe die Forderung sich von rechtem Gedankengut zu distanzieren, aber weil ein paar gehirnamputierte Vollidioten mitlaufen, darf der normale Bürger nicht mehr in der Nähe sein? Das ist doch totaler Mumpitz und ist mal wieder so eine Situation, in der man (teilweise) berechtigte Anliegen - jetzt nicht auf Querdenker bezogen sondern allgemein gemeint - einfach abkanzeln kann, indem man mit dem Finger auf ein paar Rechte zeigt, die ggf. dabei waren. Extrem weitergedacht könnte der Staat dieses Verhalten auch ausnutzen indem man ein paar V-Leute in die Demo schickt, die dann Reichsfahnen schwenken und "Ausländaaa rauz" rufen lässt, damit man die gesamte Orga und alle Mitdemonstrierenden in Misskredit bringt. Ich denke nicht, dass sowas passiert, aber rein logisch betrachtet, ist das eine Drohkulisse, die in der aktuellen Beurteilung von Demonstrationen durchaus ein funktionielles Mittel wäre.
Von daher würde ich mir wirklich eine differenziertere Beurteilung der Demonstrationen und auch der Anliegen der Demonstrierenden wünschen.

Grundsätzlich bleibt es dabei, dass das Demonstrationsrecht einfach ein Grundrecht in Deutschland ist und man das nicht einzuschränken hat. Wurde für BLM-Demos ja auch nicht gemacht. Ist für mich immer wieder befremdlich, dass viele sagen, dass nur Demos für den "guten Zweck" genehmigt werden dürfen. Wer bestimmt was gut und was schlecht ist? Wer wäre moralisch so unantastbar? Und selbst diese Person hätte mit dem Vorwurf der Zensur zu kämpfen und das zurecht.

Jetzt noch meine Frage an den Hasen: Was hältst du davon, dass Anne Will bei ihrem Interview mit Frau Merkel offensiv kundgetan hat, dass sie Frau Merkel nicht mit Fragen zu deren Gegenposition löchern wollte. Also eben keine Fragen zu Öffnungen und zur Rücknahme von Einschränkungen zu stellen? Gehört es nicht eigentlich zu gutem Journalismus beide Seiten zu beleuchten? So einseitig hat das für mich einfach was von Propaganda.
Ich weiß nicht, was Anne Will genau gesagt hat, aber eigentlich gehört es schon zu den Aufgaben von Journalisten, Politiker auch ein bisschen zu grillen. Das ist ja deren Rolle für die Demokratie. Natürlich ist aber auch klar, dass man von Angela Merkel eh keine anderen Antworten kriegen wird als die, die sie sowieso schon immer gibt, insofern habe ich nicht mal die Illusion, dass einem da irgendwas entgeht. :/
#44591 Ich teile nicht die Position der Querdenker, aber ich trete für ihr Recht ein, zu demonstrieren. Weil es auch mein Recht ist zu demonstrieren. Dass wir auf die Straße gehen dürfen, um unsere Meinung kund zu tun, ohne die Angst haben zu müssen, dass wir weggeknüppelt oder ins Gefängnis geworfen oder gar umgebracht werden, unterscheidet eine Demokratie wesentlich von einer Diktatur. Frag mal was mit den Menschen in Weißrussland passiert, im Iran oder anderswo.
Dieses Recht ist ein so hohes Gut, dass wir es aushalten müssen, wenn andere es in Anspruch nehmen. Das gehört zu den Spielregeln der Demokratie. Unter diesem Deckmantel darf man freilich nicht alles tun, aber es gab keine Ausschreitungen, die Innenstadt wurde nicht verwüstet, usw. Ja, die Querdenker auf dieser Demonstration haben Ordnungswidrigkeiten begangen, das sollte so gut es geht geahndet werden, keine Frage. Aber wenn einer mit 100km/h zur Demo in die Innenstadt fährt, dann kann ich ihm vielleicht den Führerschein dafür abnehmen, aber es hat niemand das Recht ihn deswegen mit einem Wasserwerfer wegzuballern.
Die Verhältnismäßigkeit gebietet es, dass wir nicht mal eben wegen 10.000 Menschen mit fragwürdigem Verhältnis zu Realität das Demostrationsrecht einschränken. Ich find die total bekloppt, ich teile deren Ansichten nicht, aber ich werde immer dafür einstehen, dass man seine Meinung sagen darf, egal wie absurd ich sie finde. Denn ich nehme dieses Recht auch für mich in Anspruch. Wir müssen in Diskurse gehen, wir müssen mit Argumenten siegen, nicht mit Gewalt.
Richtig.
Was hältst du davon, das man sich kaum mit jemandem treffen kann, aber tausende Idioten demonstrierend durch die Straßen laufen können, ohne Abstand und erst recht ohne Masken. Sollte man da nicht mal mit been Wasserwerfer durchziehen? Am besten den Wasserwerfer vorher mit Salzsäure laden.
Ich teile die Ziele der Querdenker nicht, aber eine Demo von > 10000 Leuten kann man nicht mal einfach so auflösen. Selbst in der DDR haben die Polizei und die Stasi es im Herbst 1989 oft nicht geschafft, so große Demos aufzulösen, und die waren offener gegenüber Gewalt als die Polizisten heute. Und es stellt sich die Frage der Verhältnismäßigkeit. Im Großen und Ganzen war die Demo friedlich, und dann da mit Gewalt durchzureiten, ist meiner Meinung nach nicht verhältnismäßig und es wundert mich, wenn auf Twitter viele, die vor wenigen Monaten noch wegen angeblicher Polizeigewalt rumgeflennt haben, jetzt fordern, dass da so eine Demo weggeknüppelt wird. Und Salzsäure ist schlecht für die Umwelt.
Ich muss auch sagen: Bei den BLM-Demos im letzten Jahr wurde groß erzählt, das wäre gar kein Infektionstreiber, aber die Anti-Corona-Demos schon. Dabei gab's auch bei BLM auf dem Alexanderplatz genug Fotos, die zeigten, dass da Mindestabstände nicht eingehalten wurden und stellenweise auch die Maskenpflicht überhaupt nicht beachtet wurde. Da müsste jetzt wirklich mal ideologiefrei beobachtet werden, ob solche Demos wirklich Infektionstreiber sind (und dabei muss auch beachtet werden, ob sich Infektionen bei Corona-Gegnern mehr verbreiten, weil sie in ihrem sonstigen Leben die Regeln nicht beachten, oder ob das tatsächlich an der Demo liegt). Und wenn man den Leuten da Gewalt antun will, weil sie die Pandemie anheizen, wie viel Gewalt verdienen dann Politiker, die Schulen und Kindergärten geöffnet ließen?
Ich glaube nicht, dass man die Pandemie mit Gewalt eindämmen kann oder dass das eine sinnvolle Antwort auf die Corona-Gegner ist. Und manche Bedenken, was die Verfassungsmäßigkeit der Maßnahmen und der beschließenden Organe angeht, sind durchaus nachvollziehbar und sollten diskutiert werden können.
#44583

Zu a):
Hm...Nonnen zeigen durch ihre Tracht die Zugehörigkeit zu "Ihrem Verein" und zur Nonne gehört ähnlich wie beim Mönch noch einiges andere oder laufen die im Mini-Rock und Nonnenhaube rum?
Sorry....da geht Dein Vergleich schon mal in die Binsen.....und was soll der Trichter mit dem "Besser finden"? Falls Du Dich an dem Begriff "Fühlen sich als Besseres" aufhängst, dass meine ich vom moralischen Standpunkt her.....und zum Schlampenstempel und der Aussage, das man das nicht den Trägerinnen anlasten kann, da kommt von mir das: https://www.emma.de/artikel/verkehrte-welt-mobbing-gegen-kopftuchfreie-maedchen-264094 und https://www.normativeorders.net/de/presse/medienecho/40-presse/presse-echo/6254-maedchen-ohne-kopftuch-werden-gemobbt
Tut mir leid...die Sache ist nicht so einfach und hat Nebenwirkungen....

Zum Schlampenstempel....und den dummen Arschlöchern.....schön....nur wenn diese dummen Arschlöcher dann dafür sorgen, dass andere Frauen zum Kopftuch greifen, damit sie nicht angemacht werden oder dass Familienväter ihren Töchtern wegen der Familienehre ein Kopftuch nahelegen oder Töchter selber zum Kopftuch greifen? Praktisch was in dem EMMA Artikel als "Das Kopftuch ist unsere Ehre – hast Du keine?" erwähnt wird...

Zu b):
[...] Wir haben uns also daran gewöhnt, dass jede Frau selbst entscheiden darf, wie viel sie verhüllt. Das nennt man Selbstbestimmungsrecht.
[...]
aber auch jede Frau entscheiden darf was sie alles zeigt.....

[...]Wenn wir deiner Logik folgen, kommt als nächstes eine maximale Rocklänge, weil wir Männer ja nicht schwanzgesteuert sind? Und dann oben ohne Pflicht auf der Arbeit? Wo endet das?
[...]
Ouch wenn es nach denen netten Herren geht dann nicht...einfach mal das Video ansehen bzw. anhören (lesen) was die da so von sich geben....und falls nun kommt Einzelfälle...naja: https://wien.orf.at/stories/3066109/

zu c) Der Kreuz im Klassenzimmer-Streit ist Dir ein Begriff?
Ferner haben beide Kirchen (katholische und protestantische) die Trennung von Weltlich und Geistlich vollzogen, was beim Islam so wie Klopfer auch schon angemerkt hat nicht so der Fall ist....und ich schätze dass die FDP, das die römische und auch die evangelische Kirche zu 99.999% oder gar zu 100% kein Problem hat sich zu der "Allgemeine Erklärung der Menschenrechte" zu bekennen, nur beim Islam gibt es die "Kairoer Erklärung der Menschenrechte im Islam" die einige Knackpunkte inne hat...

@Klopfer:
Ich weiß nicht wo ich einen Bericht gelesen habe....aber Dunkel erinnere ich mich dass dort beschreiben wurde, dass in diversen Vierteln von Berlin moderate muslimische Familien durch Neuzugänge die diverse Dinge etwas strenger sehen derart unter Druck kommen, dass sie ihren Töchtern das Kopftuch wieder nahelegen....sprich Freiheiten genommen werden....

bombjack
Ja, das ist tatsächlich so. Es gibt auch viele gut integrierte Migranten, die dann aus diesen Vierteln wegziehen und sich in den letzten Jahren zu Wort gemeldet haben, dass sie echt entsetzt sind, wenn sie jetzt in diese Viertel gehen und so viele Kopftücher sehen. Das war einfach vor 20 Jahren nicht so verbreitet wie heute, und das macht schon nachdenklich.

Und ja, an diversen Schulen in Berlin, wo muslimische Schüler in der absoluten Mehrheit sind, sieht es für andere echt übel aus, da wird total auf muslimische Dominanz gesetzt. (Auch ein Grund, weswegen viele jüdische Kinder lieber auf andere Schulen wechseln, die haben es am schlimmsten. Aber Antisemitismus wird irgendwie nur groß verurteilt, wenn er von Nazis kommt.)
#44581 Ich bin ja auch nicht so geübt wie du. ^^;

Und ich wollte auch nicht, dass du evtl. trotzdem Schwierigkeiten kriegst, auch wenn du es gar nicht selbst geschrieben hast. Sicher ist sicher!

Gruß
the_verTigO
:daumenhoch: Haste aber gut gemacht.
Wenn ich den Hasen frage und einen Like bekomme, bekommst Du dann auch einen? Ich weiß ja auch gar nicht, ob der Like meienr Frage oder Deiner Antwort gilt. Mal ist das eine unterhaltsamer, mal das andere und ab und zu auch bedies ungefähr gleich...
Der Like geht nur an den Fragensteller. Selbst falls jemand die Antwort besser finden sollte als die Frage, ist der Like dann immerhin ein Dankeschön an den Fragenden dafür, den Anlass für die Antwort geliefert zu haben. :)
Mal ne richtige Frage: Wie viele der vielen Fragen, die sich im Laufe der Jahre aufgetürmt haben, hast du gelöscht?
Die neueste Fragen-ID ist 44588, oben steht, dass 41708 Fragen gestellt wurden, also muss ich wohl 2880 Fragen gelöscht haben. :kratz:
#44473 In der Wissenschaft gibt es ja extra das Prinzip des "blind review", also dass ein eingereichter Artikel anomysiert begutachtet wird, damit nicht der Verfasser, sondern das Argument im Mittelpunkt steht und die einzige Grundlage der Bewertung ist. Aber wie schafft man es in ganz normalen Diskussionen auf diese Weise Argumente zu präsentieren? Wir würden doch in allen Debatten weiter kommen, wenn nur auf das Argument geschaut wird und nicht auf dessen Verfasser.
Momentan ist es ja auch schon so, dass aus der Position, die im Argument vertreten wird, ein Rückschluss auf den Verfasser gezogen wird. (Ganz egal, ob der Verfasser sich selbst diese Position zu eigen macht oder einfach nur einen anderen Standpunkt verständlich machen will.) Wenn jemand was gegen das Gendern sagt oder gegen Critical Race Theory oder Zweifel an der Glaubwürdigkeit diverse Berufsopfer hat usw., dann ist er ja gleich ganz furchtbar rechts. Und weiß. Selbst wenn er gar nicht weiß ist. Aber dann ist "weiß" eben keine Hautfarbe, sondern ein soziales Konstrukt, das mit Privilegien verbunden ist. Das haut dann zwar logisch nicht mehr hin, denn wenn man einfach "weiß" sein kann, indem man eine bestimmte Meinung vertritt, kann das ja nichts mehr mit Rassismus zu tun haben; schließlich stehen die Privilegien dann jedem offen.

Und alles nur, damit Leute, die sich selbst oder vermeintlichen Opfern jede Verantwortung für ihre Situation absprechen, anderen Menschen Verantwortung aufdrücken können für Dinge, die diese anderen gar nicht getan haben. :ko2:
#44581
Sie werden der Amtsanmaßung beschuldigt. Sie haben hoheitliche Klopferaufgaben ohne seine Einwilligung erledigt. Lass mich dir mal als Warnung die Geschichte von Usa erzählen:
Als David die Bundeslade nach über 20 Jahren nach Jerusalem überführen will (2 Sam 6,3 EU), fällt Usa und Achio die Aufgabe zu, den Ochsenkarren anzutreiben, der die Bundeslade transportiert. Die Lade musste von Leviten auf vergoldeten Stangen getragen werden, die durch Ringe an den vier Ecken der Lade befestigt waren (Ex 25,10–16 EU). Als der Karren bedenklich ins Schwanken gerät und die Bundeslade herabzufallen droht, streckt Usa seine Hand aus und berührt diese, um ihren Sturz zu verhindern. Nach dem Gesetz Gottes (Num 4,15.19 EU) ist es aber selbst den „Söhnen Kahats“, deren Aufgabe es ist, die Bundeslade und alle ihre Gerätschaften zu transportieren, unter Todesstrafe verboten, „das Heiligtum … an(zu)rühren“. Deshalb wird Usa, nachdem er gegen dieses Gesetz verstoßen hat, von Gott erschlagen, weil der göttliche Zorn über ihn entbrennt (2 Sam 6,6–8 EU). Der Ort, an dem dies geschieht, wird daraufhin Perez Uzza („Uzzas Untergang“) genannt (1 Chr 13,11 EU).
Quelle.
Usa hat einen Job gemacht, den er nicht machen durfte und musste dafür sterben.

Sollte man Sie nun hinrichten? Soweit würde ich nicht gehen, aber 250 Peitschenhiebe auf dem nackten Rücken wären jetzt schon angemessen...
Lieber nicht, vielleicht gefällt's ihm dann noch. :huh: